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Die Heiratsschwindlerin

Die Heiratsschwindlerin

Titel: Die Heiratsschwindlerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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Blick zu, »könnte es ganz amüsant werden.«
    Simon saß am Fenster seines Zimmers und versuchte zu lesen, als die Hausglocke ertönte. Nervös stand er auf und legte sein Buch fort. Das war Milly. Es musste Milly sein.
    Von Esme war er in erwartungsvoller Freude zurück nach Pinnacle Hall gekommen. Nach dem Schock und der Wut des Vorabends war es ihm, als sei sein Leben wieder auf Kurs. Er hatte den ersten Schritt zu einer Versöhnung mit Milly gemacht; sobald sie reagierte, würde er seine Entschuldigung wiederholen und versuchen, die Wunden zwischen ihnen, so gut es ging, verheilen zu lassen. Geduldig würden sie warten, bis Millys Scheidung ausgesprochen war, eine weitere Hochzeitsfeier anberaumen, das Leben von neuem beginnen.
    Und hier war sie nun. Er stieg die breite Treppe hinunter und durchquerte mit einem törichten Lächeln flott die Halle. Aber ehe er sie halb durchquert hatte, öffnete sich die Tür zum Arbeitszimmer seines Vaters, und Harry erschien. Er lachte und gestikulierte zu irgendjemandem im Raum, ein Whiskyglas in der Hand.
    »Oh, hallo«, sagte er. »Erwartest du jemanden?«
    »Weiß nicht«, erwiderte Simon verlegen. »Milly vielleicht.«
    »Ah. Dann verschwinde ich besser.«
    Simon grinste seinen Vater an und ließ seinen Blick gedankenlos durch die offene Tür ins Arbeitszimmer schweifen. Zu seinem Erstaunen erhaschte er einen Blick auf ein weibliches Bein am Kamin. Neugierig sah er seinen Vater an. Harry schien kurz zu überlegen, dann schwang er die Arbeitszimmertür weit auf.
    Am Kamin saß Isobel Havill. Sie riss den Kopf ruckartig hoch, ein schockierter Ausdruck trat auf ihr Gesicht, und Simon starrte sie überrascht an.
    »Simon, du kennst Isobel doch?«, fragte Harry fröhlich.
    »Ja, natürlich. Hi, Isobel. Was machst du denn hier?«
    »Ich bin hier, um über die Hochzeit zu reden«, sagte sie nach einer Pause.
    »Na, das stimmt doch gar nicht«, sagte Harry. »Lüg den Jungen nicht an.«
    »Oh«, erwiderte Simon verwirrt. »Nun, das macht doch …«
    »Simon, wir müssen dir etwas sagen«, meinte Harry. »Wenngleich das vielleicht nicht gerade der günstigste Zeitpunkt ist …«
    »Allerdings«, unterbrach ihn Isobel in entschiedenem Ton. »Wieso geht denn keiner von euch an die Tür?«
    »Was habt ihr mir zu sagen?« Simons Herz begann zu hämmern. »Geht’s um Milly?«
    Isobel seufzte. »Nein.«
    »Nicht direkt«, sagte Harry.
    »Harry!« Isobels Stimme klang leicht gereizt. »Simon möchte das jetzt gar nicht hören!«
    »Was hören?«, wollte Simon wissen, während die Hausglocke erneut ertönte. Er blickte von einem zum anderen. Isobel sah seinen Vater beschwörend an; Harry grinste augenzwinkernd zurück. Simon starrte die beiden an, die in einer wortlosen, intimen Sprache miteinander kommunizierten, und plötzlich ging ihm ein Licht auf.
    »Jetzt geht endlich an die Tür. Egal, wer!«, sagte Isobel.
    »Ich gehe schon«, meinte Simon mit erstickter Stimme. Isobel warf seinem Vater einen wütenden Blick zu.
    »Simon, alles okay?«, fragte Harry bedauernd. »Hör mal, ich wollte nicht …«
    »Schon okay.« Simon sah nicht zurück. »Schon okay.«
    Er ging an die Haustür und riss sie mit bebender Hand ungeschickt auf. Ein Fremder stand davor. Ein hoch gewachsener, gut gebauter Mann mit blondem Haar, das unter der Lampe wie ein Heiligenschein leuchtete, und blutunterlaufenen blauen Augen voll Kummer.
    Simon sah den Fremden enttäuscht an, von den Ereignissen zu verblüfft, um zu sprechen. Er musste erst noch verdauen, was er gerade erfahren hatte. Wie oft hatte er seinen Vater und Isobel zusammen gesehen? Fast nie. Aber vielleicht hätte allein das schon ein Hinweis sein müssen. Wenn er besser aufgepasst hätte, wäre ihm dann etwas aufgefallen? Wie lange hatten sie überhaupt schon eine Affäre miteinander? Und wo zum Teufel war Milly?
    »Ich bin auf der Suche nach Simon Pinnacle«, sagte der Fremde schließlich. In seiner Stimme schwang ein merkwürdiger Trotz mit. »Sind Sie das zufällig?«
    »Ja.« Simon riss sich mit aller Gewalt zusammen. »Das bin ich. Wie kann ich Ihnen behilflich sein?«
    »Sie werden mich nicht kennen.«
    »Aber ich, glaube ich«, sagte Isobel, die hinter Simon erschien. »Ich glaube, ich weiß genau, wer Sie sind.« Ein ungläubiger Ton stahl sich in ihre Stimme, als sie ihn ansah. »Sie sind Rupert, stimmt’s?«
    Giles Claybrook und Eleanor Smith standen am Altar der St. Edward’s Church und blickten einander wortlos an.
    »Nun.« Pfarrer

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