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Die Heiratsschwindlerin

Die Heiratsschwindlerin

Titel: Die Heiratsschwindlerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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erwiderte Milly wütend. »Mir ging es gut. Keiner hat davon gewusst! Niemand hat irgendwas geahnt!«
    »Ja, und jetzt?«, wollte Rupert wissen. Milly ergriff ihr Weinglas und umfasste es mit beiden Händen.
    »Jetzt weiß es jemand«, sagte sie. »Jemand hat uns in Oxford gesehen. Und er droht damit, etwas zu sagen.«
    »Verstehe.«
    »Wag’s bloß nicht, mich so anzuschauen«, sagte Milly scharf. »Okay, ich weiß, ich hätte etwas deswegen unternehmen müssen. Aber das hätte Allan auch. Er hat gesagt, er würde alles ins Reine bringen, und ich habe ihm vertraut! Ich habe euch beiden vertraut. Ich habe gedacht, wir wären Freunde.«
    »Waren wir auch«, sagte Rupert nach einer Pause.
    »Was für ein Blödsinn!«, rief Milly. Ihre Wangen röteten sich. »Ihr zwei habt mich bloß ausgenutzt. Ihr habt mich nur für eure Zwecke benutzt – und sobald ich fort war, habt ihr mich vergessen. Ihr habt nie geschrieben, nie angerufen …« Sie knallte ihr Glas auf den Tisch. »Habt ihr denn meine ganzen Briefe nicht bekommen?«
    »Doch.« Rupert fuhr sich durchs Haar. »Es tut mir leid. Ich hätte antworten sollen. Aber … es war eine schwierige Zeit.«
    »Allan hat wenigstens geschrieben. Aber selbst das war für dich ja schon zu viel. Und doch habe ich noch an dich geglaubt.« Sie schüttelte den Kopf. »Herrgott, was war ich doch für eine dumme Kuh!«
    »Dumm waren wir alle«, meinte Rupert. »Hör mal, Milly, es tut mir leid, wirklich. Ich wünschte ehrlich, ich könnte das alles ungeschehen machen. Alles!«
    Milly sah ihn mit großen Augen an. Seine Blicke irrten unglücklich umher, die goldenen Haarsträhnen über seiner Stirn zitterten.
    »Rupert, was ist eigentlich los?«, wollte sie wissen. »Wieso bist du verheiratet?«
    »Ich bin verheiratet«, sagte Rupert und zuckte steif mit den Achseln. »Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.«
    »Aber du warst schwul. Du warst in Allan verliebt.«
    »War ich nicht. Ich war irregeleitet. Ich war … es war ein Fehler.«
    »Aber ihr beide habt so gut zusammengepasst!«
    »Nein!«, blaffte Rupert. »Das war alles ein Fehler. Warum kannst du mir das nicht glauben?«
    »Tja, natürlich kann ich das«, sagte Milly. »Aber ihr beide zusammen, das schien einfach so richtig.« Sie zögerte. »Wann hast du es gemerkt?«
    »Was gemerkt?«
    »Dass du doch nicht schwul bist?«
    »Milly, ich möchte nicht darüber reden. Klar?« Mit zitternder Hand griff er nach seinem Glas und trank einen Schluck Wein.
    Nach einem kleinen Achselzucken lehnte Milly sich auf ihrem Stuhl zurück. Träge ließ sie den Blick durch den Alkoven schweifen. Auf der grob verputzten Wand zu ihrer Linken befand sich ein Kreuz-und-Kringelspiel, das jemand mit einem Bleistift angefangen und dann aufgegeben hatte. Ein Spiel, das nur in einer Sackgasse hatte enden können.
    »Weißt du, du hast dich seit Oxford ganz schön verändert«, sagte Rupert abrupt. »Du bist erwachsen geworden. Ich hätte dich gar nicht mehr wiedererkannt.«
    »Ich bin zehn Jahre älter«, warf Milly ein.
    »Es liegt nicht nur daran. Es ist … ich weiß nicht.« Er machte eine vage Geste. »Dein Haar. Deine Kleider. Ich hätte nicht erwartet, dass du dich so entwickelst.«
    »Wie, so?«, fragte Milly aufmüpfig. »Was stimmt denn an mir nicht?«
    »So meine ich das nicht«, erwiderte Rupert. »Du siehst einfach bloß … geschniegelter aus, als ich es von dir erwartet hätte. Eleganter.«
    »Tja, so bin ich jetzt nun mal, okay?« Milly sah ihn streng an. »Wir alle dürfen uns verändern, Rupert.«
    »Ich weiß.« Rupert errötete. »Und du siehst … großartig aus.« Er beugte sich vor. »Erzähl mir von dem Typen, den du heiratest.«
    »Er heißt Simon Pinnacle.« Milly beobachtete, wie sich Ruperts Gesichtsausdruck veränderte.
    »Nicht verwandt mit …«
    »Sein Sohn«, erwiderte Milly. Rupert starrte sie an.
    »Im Ernst? Harry Pinnacles Sohn?«
    »Im Ernst.« Sie lächelte halbherzig. »Ich hab’s dir doch gesagt. Das ist die Hochzeit des Jahrhunderts.«
    »Und niemand hat eine Ahnung.«
    »Niemand.«
    Rupert sah Milly einen Augenblick an, dann seufzte er. Er zog ein kleines schwarzes Notizbuch aus Leder und einen Füllfederhalter hervor. »Okay. Erzähl mir genau, wie weit eure Scheidung gediehen ist.«
    »Das weiß ich nicht«, gestand Milly. »Wie gesagt, ich habe mit der Post ein paar Unterlagen bekommen, und ich habe etwas unterschrieben und zurückgeschickt.«
    »Und was für Unterlagen waren das genau?«
    »Woher soll ich

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