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Die Heiratsschwindlerin

Die Heiratsschwindlerin

Titel: Die Heiratsschwindlerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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das wissen?«, fragte Milly aufgebracht. »Könntest du solche Rechtsdokumente auseinanderhalten?«
    »Ich bin Anwalt«, erwiderte Rupert. »Aber ich verstehe schon.« Er legte sein Notizbuch beiseite und sah auf. »Du musst mit Allan sprechen.«
    »Das weiß ich!«, sagte Milly. »Aber ich weiß nicht, wo er steckt. Weißt du’s?«
    Ein schmerzlicher Ausdruck huschte über Ruperts Gesicht.
    »Nein«, sagte er kurz. »Keine Ahnung.«
    »Aber du kannst es doch herausfinden?«
    Rupert schwieg. Milly sah ihn ungläubig an.
    »Rupert, du musst mir helfen! Du bist meine einzige Verbindung zu ihm. Nach Oxford, wo ist er da hingezogen?«
    »Nach Manchester«, antwortete Rupert.
    »Wieso hat er Oxford überhaupt verlassen? Wollten sie ihn nicht mehr?«
    »Doch, natürlich«, meinte Rupert. Er trank von seinem Wein. »Natürlich wollten sie ihn.«
    »Ja, aber warum ist er dann …«
    »Weil wir uns getrennt haben.« Ruperts Stimme wurde unvermittelt rau. »Er hat Oxford verlassen, weil es aus war zwischen uns.«
    »Oh«, sagte Milly verblüfft. »Das tut mir leid.« Sie fuhr mit dem Finger leicht über den Rand ihres Glases. »War das da, wo dir aufgegangen ist, dass du nicht … dass du doch …« Sie hielt inne.
    »Ja.« Rupert starrte in sein Glas.
    »Und wann war das?«
    »Am Ende jenes Sommers«, sagte Rupert leise. »Im September.« Ungläubig sah Milly ihn an. Ihr Herz begann zu pochen.
    »In dem Sommer, als ich euch kennen gelernt habe?«, fragte sie. »In dem Sommer, in dem wir geheiratet haben?«
    »Ja.«
    »Zwei Monate, nachdem ich Allan geheiratet habe, habt ihr euch getrennt?«
    »Ja.« Rupert blickte auf. »Aber ich möchte lieber nicht …«
    »Du willst mir weismachen, ihr wart nur noch zwei Monate zusammen?«, rief Milly gequält. »Ich habe mein Leben zerstört, damit ihr noch zwei weitere Monate zusammen sein konntet?« Ihre Stimme schwoll zu einem Kreischen an. »Zwei Monate? «
    »Ja!«
    »Du Arschloch!« In plötzlich aufwallendem Zorn spritzte Milly Rupert ihren Wein ins Gesicht, und seine Haut verfärbte sich blutrot. »Du Arschloch!«, sagte sie erneut, während sie zitternd zuschaute, wie ihm die dunkelrote Flüssigkeit über das japsende Gesicht lief und dann auf sein schickes Hemd tropfte. »Ich habe für dich das Gesetz gebrochen! Jetzt hänge ich mit einem ersten Ehemann fest, den ich nicht will! Und alles nur, damit du es dir nach zwei Monaten anders überlegen konntest.«
    Eine lange Weile schwiegen beide. Rupert saß regungslos da und starrte Milly durch eine feuchte, rote Maske an.
    »Du hast recht«, sagte er schließlich. Er klang gebrochen. »Ich habe alles vermasselt. Ich habe dir dein Leben vermasselt, ich habe mein Leben vermasselt. Und Allan …«
    Milly räusperte sich unbehaglich.
    »Hat er …«
    »Er hat mich geliebt«, sagte Rupert wie zu sich selbst. »Das war’s, was ich nicht kapiert habe. Er hat mich geliebt.«
    »Hör zu, Rupert, es tut mir leid«, meinte Milly verlegen. »Wegen des Weines. Und … allem.«
    »Du brauchst dich nicht zu entschuldigen«, entgegnete Rupert grimmig. »Das brauchst du nicht.« Er sah auf. »Milly, ich werde Allan für dich finden. Und ich bringe das mit der Scheidung in Ordnung. Aber bis Samstag ist das nicht zu schaffen. Das ist so gut wie unmöglich.«
    »Schon klar.«
    »Was wirst du tun?«
    Lange Zeit herrschte Stille.
    »Ich weiß es nicht«, sagte Milly schließlich. Sie schloss die Augen und rieb sich die Stirn. »Ich kann doch jetzt nicht die Hochzeit abblasen«, meinte sie bedächtig. »Das kann ich meiner Mutter nicht antun. Niemandem.«
    »Du ziehst es also einfach durch?«, erkundigte Rupert sich entgeistert. Milly zuckte mit den Achseln. »Aber was ist mit dem, der dir damit droht, etwas auszuplaudern, wer auch immer das ist?«
    »Ich … ich werde ihn dazu bringen, dass er schweigt. Irgendwie.«
    »Dir ist schon klar«, Rupert senkte die Stimme, »dass das, was du da vorhast, Bigamie ist? Du brichst damit das Gesetz!«
    »Danke für die Warnung«, erwiderte Milly sarkastisch. »Aber das wäre ja nicht das erste Mal, erinnerst du dich?« Einen Augenblick sah sie ihn schweigend an. »Was glaubst du? Würde ich damit durchkommen?«
    »Ich nehme an, schon«, antwortete Rupert. »Ist es dir ernst damit?«
    »Ich weiß nicht. Ich weiß es wirklich nicht.«
    Eine Weile später, als die Weinflasche geleert war, holte Rupert ihnen von der Bar zwei Tassen Kaffee. Bei seiner Rückkehr sah Milly zu ihm auf. Er hatte sein Gesicht

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