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Die Heiratsschwindlerin

Die Heiratsschwindlerin

Titel: Die Heiratsschwindlerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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grüßen.«
    »Wirklich?« Milly zog die Füße unter sich ein und nippte an ihrem Kaffee. Das Haar hatte sie zu einem unordentlichen Pferdeschwanz zusammengebunden, und unter ihren Jeans trug sie ein Paar uralter Skisocken.
    »So, bitte schön!« Esme reichte Isobel einen Becher mit Kaffee. »Allerdings muss ich Milly leider bald entführen. Wir wollen essen gehen.«
    »Gute Idee. Wohin geht ihr?«
    »In ein kleines Lokal, das ich kenne.« Esme lächelte beide an. »In ungefähr zehn Minuten, Milly?«
    »Gut«, sagte Milly. Beide warteten sie, bis Esme die Tür hinter sich geschlossen hatte.
    »Also«, sagte Isobel dann. »Wie geht’s dir wirklich?«
    »Weiß nicht«, sagte Milly langsam. »Manchmal geht’s mir gut – und manchmal würde ich am liebsten losheulen.« Zittrig holte sie Luft. »Immer wieder denke ich, was würdest du jetzt gerade tun … und was würdest du jetzt gerade tun?« Sie schloss die Augen. »Keine Ahnung, wie ich den morgigen Tag durchstehen soll.«
    »Trink dir einen Rausch an.«
    »Das mach ich heute Abend.« Ein kleines Lächeln huschte über Millys Gesicht. »Na, bist du mit von der Partie?«
    »Vielleicht.« Isobel trank einen Schluck Kaffee. »Und Simon hat sich noch nicht gemeldet?«
    »Nein.« Millys Gesicht verschloss sich.
    »Ist es wirklich ganz aus zwischen euch?«
    »Ja.«
    »Das glaube ich einfach nicht.« Isobel schüttelte den Kopf. »Bloß weil …«
    »Weil ich ihn in einer Sache getäuscht habe«, sagte Milly in scharfem, sarkastischem Ton, »bin ich offensichtlich eine krankhafte Lügnerin. Ganz offensichtlich kann man mir nie mehr Glauben schenken.«
    »Schwein. Ohne ihn bist du besser dran.«
    »Ich weiß.« Milly blickte auf und lächelte kummervoll. »Es ist das Beste so, wirklich.« Isobel sah sie an und hätte plötzlich am liebsten losgeheult.
    »Oh, Milly. Es ist solch ein Jammer.«
    »Was soll’s«, meinte Milly leichthin. »Komm. Es ist ja nicht so, als ob ich schwanger wäre. Also, das wäre wirklich eine Katastrophe!« Sie trank einen Schluck Kaffee und grinste Isobel halbherzig an.
    Isobel erwiderte ihren Blick und lächelte unwillkürlich. Eine Weile herrschte Schweigen.
    »Weißt du schon, was du machen wirst?«, fragte Milly schließlich.
    »Nein.«
    »Was ist mit dem Vater?«
    »Er will das Baby nicht. Das hat er mir klipp und klar zu verstehen gegeben.«
    »Hast du ihn nicht überreden können?«
    »Nein. Und das will ich auch gar nicht! Ich will niemanden zur Vaterschaft drängen. Was für eine Chance hätte unsere Beziehung dann noch?«
    »Vielleicht würde das Kind euch zusammenbringen.«
    »Babys sind kein Kitt.« Isobel fuhr sich durchs Haar. »Wenn ich das Baby bekäme, dann müsste ich das allein durchziehen.«
    »Ich würde dir helfen!«, sagte Milly. »Und Mummy auch.«
    »Ich weiß.« Isobel zuckte mit den Achseln. Milly starrte sie an.
    »Isobel, du würdest es doch nie im Leben über dich bringen, das Kind abzutreiben!«
    »Ich weiß es nicht!« Isobels Stimme hob sich verzweifelt. »Ich bin erst dreißig, Milly! Schon morgen könnte ich dem Traummann schlechthin begegnen. Vielleicht würde er mein Herz im Sturm erobern. Aber mit Kind …«
    »Das würde keinen Unterschied machen«, entgegnete Milly mit Nachdruck.
    »Doch! Und weißt du, das Mutterdasein ist wahrlich nicht so einfach. Ich hab das bei Freundinnen erlebt. Die haben sich in Zombies verwandelt. Dabei sind sie nicht mal alleinerziehend.«
    »Tja, ich weiß nicht«, sagte Milly nach einer Pause. »Die Entscheidung liegt bei dir.«
    »Genau. Das ist es ja eben.«
    Die Tür ging auf, und Esme lächelte sie unter einem riesigen Pelzhut an.
    »Bereit zum Aufbruch, Milly? Isobel, Schatz, möchtest du nicht auch mitkommen?«
    »Nein, danke.« Isobel erhob sich. »Ich mach mich besser auf den Heimweg.«
    Sie beobachtete, wie Milly in Esmes roten Daimler stieg, und wünschte sich plötzlich, ihre eigene Patentante würde überraschend erscheinen und sie auch so unter ihre Fittiche nehmen. Doch Mavis Hindhead war eine farblose Frau aus dem Norden Schottlands, die Isobel seit ihrer Konfirmation nicht mehr zur Kenntnis genommen hatte, zu der sie ihr einen kratzigen, unförmigen Pulli und eine krakelig geschriebene Karte geschickt hatte, aus der Isobel nie schlau geworden war. Es gab nicht viele Patentanten, dachte Isobel, wie Esme Ormerod.
    Als die beiden um die Ecke brausten, machte sich Isobel vor, direkt nach Hause gehen zu wollen. Aber der Gedanke, in die klaustrophobische,

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