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Die Heiratsschwindlerin

Die Heiratsschwindlerin

Titel: Die Heiratsschwindlerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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nämlich völlig im Unklaren.« Wieder tippte er die Nummer ein. »Und dabei müsste sie es dringend wissen.«
    Isobel legte auf und fuhr sich durchs Haar. »Das war Tante Jean. Sie wollte wissen, was wir mit dem Geschenk anfangen, das sie geschickt hat.«
    Sie lehnte sich auf dem Stuhl zurück und überblickte das Durcheinander auf dem Küchentisch. Namenslisten, Adress- und Telefonbücher lagen dort ausgebreitet, jedes mit einem Muster aus braunen Kaffeeringen und Sandwichkrümeln bedeckt. Schuhkartons voller Hochzeitsbroschüren und -kataloge stapelten sich auf einem Küchenstuhl. Aus einer Schachtel hing eine schwarzweiße Glanzschrift heraus, aus einer anderen ein Stück Spitze. Vor ihr lag eine geöffnete Tüte pastellfarbener Zuckermandeln.
    »Es dauert so lange, bis man alles für eine Hochzeit zusammen hat«, sagte sie und langte in die Tüte. »So viel Zeit und Mühe. Und dann braucht man gerade mal fünf Sekunden, um alles zunichte zu machen. Als ob man auf eine Sandburg springt.« Sie knabberte eine Zuckermandel und verzog das Gesicht. »Herrje, diese Dinger sind ekelhaft. Damit ruiniere ich mir ja sämtliche Zähne.«
    »Es tut mir außerordentlich leid, Andrea«, sagte Olivia gerade in ihr Handy. »Ja, ich verstehe, dass Derek den Cut extra dafür gekauft hat. Richte ihm bitte aus, es tue mir leid … Ja, vielleicht hast du recht. Vielleicht hätte es ein Straßenanzug genauso getan.« Es entstand eine Pause, und sie umklammerte das Handy fester. »Nein, sie haben noch keinen neuen Termin festgelegt. Ja, ich geb dir Bescheid … Nun, ob er den Anzug zurückgeben will, ist allein seine Sache. Ja, meine Liebe, bis bald.«
    Mit zitternder Hand schaltete sie das Handy aus, hakte einen Namen ab und langte nach dem roten Buch. »Gut«, sagte sie. »Wer kommt als Nächstes dran?«
    »Warum legst du nicht mal eine Pause ein?«, fragte Isobel. »Du siehst kaputt aus.«
    »Nein, Schatz«, meinte Olivia. »Ich mache lieber weiter. Es muss ja schließlich erledigt werden, oder?« Sie schenkte Isobel ein allzu strahlendes Lächeln. »Wir können nicht nur herumsitzen und uns selbst bemitleiden, oder?«
    »Nein. Wohl nicht.« Isobel streckte die Arme in die Luft. »Gott, von der ganzen Telefoniererei tut mir vielleicht mein Nacken weh!«
    Da klingelte das Telefon schon wieder. Sie zog eine Grimasse und hob ab.
    »Hallo? Oh, hallo! Ja, das stimmt leider. Ja. Ich richte ihr die Grüße aus. Okay dann. Bye.« Sie knallte den Hörer auf die Gabel und hängte ihn dann aus.
    »Alle müssen sie zurückrufen und ihre hämischen Bemerkungen machen«, zeterte sie. »Die wissen doch alle, dass Milly nicht krank ist.«
    »Vielleicht hätten wir uns eine bessere Ausrede einfallen lassen sollen.« Olivia rieb sich die Stirn.
    »Ist doch egal, was wir sagen«, meinte Isobel. »Die denken es sich eh alle. Entsetzliche Leute.« Sie zog eine Grimasse. »Die verflixte Tante Jean möchte, dass wir ihr das Geschenk auf der Stelle zurückschicken. In zwei Wochen ist sie auf eine andere Hochzeit eingeladen, und dafür will sie es haben. Ich werde ihr erzählen, dass wir es weggeworfen haben, weil wir es so hässlich fanden.«
    »Nein.« Olivia schloss die Augen. »Wir müssen versuchen, die Sache mit Anstand und Würde durchzustehen.«
    »Müssen wir das?« Isobel betrachtete Olivia. »Mummy, ist dir wohl? Du benimmst dich äußerst seltsam.«
    »Mir geht’s gut«, flüsterte Olivia.
    »Na dann«, meinte Isobel zweifelnd. Sie sah auf ihre Liste. »Die Floristin hat mich auch schon angerufen. Da Millys Strauß bereits gebunden ist, hat sie den Vorschlag gemacht, ihn zum Trockenstrauß umzufunktionieren. Als Andenken.«
    »Als Andenken?«
    »Ich weiß.« Unwillkürlich brach Isobel in Kichern aus. »Was sind das bloß für Leute?«
    »Als Andenken! Als ob wir das je vergessen könnten! Als ob wir den heutigen Tag je vergessen könnten!«
    Isobel sah jäh auf. In Olivias Augen glitzerten Tränen.
    »Mummy!«
    »Es tut mir leid, Schatz.« Eine Träne landete auf Olivias Nase, und sie lächelte. »So was Albernes aber auch.«
    »Ich weiß, wie sehr du dir diese Hochzeit gewünscht hast.« Isobel ergriff Olivias Hand. »Aber es wird wieder eine geben. Ganz bestimmt.«
    »Es ist nicht wegen der Hochzeit«, flüsterte Olivia. »Wenn es bloß darum ginge …« Es klingelte an der Tür, und sie verstummte.
    »Verflixt, wer kann das sein?«, fragte Isobel ungeduldig. »Ist den Leuten denn nicht klar, dass wir momentan keine Lust auf Besuch

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