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Die Heiratsschwindlerin

Die Heiratsschwindlerin

Titel: Die Heiratsschwindlerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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Tür zusperrte. Mit einem Mal waren sie allein.
    »Nun, ich muss los. Nett, dich getroffen zu haben.«
    »Warte einen Augenblick«, bat Harry.
    »Ich bin etwas in Eile.« Isobel wandte sich zum Gehen.
    »Das ist mir egal.« Harry packte sie am Arm und drehte sie zu sich herum. »Isobel, warum hast du auf keine meiner Nachrichten reagiert?«
    »Lass mich in Ruhe.« Isobel versuchte, sich aus seinem Griff freizumachen.
    »Isobel! Ich möchte mit dir reden!«
    »Ich kann nicht.« Isobels Gesicht verschloss sich. »Harry, ich … kann einfach nicht.«
    Lange Stille. Dann ließ Harry ihren Arm fallen.
    »Schön. Wie du willst.«
    »Wunderbar«, erwiderte Isobel mit ausdrucksloser Stimme. Und ohne ihn anzusehen, steckte sie die Hände in die Taschen und marschierte davon.

14. Kapitel
    Als James in das Pear and Goose kam, saß Harry mit einem Glas Bier in der Hand an der Bar. Es war ein kleiner Pub im Zentrum von Bath, gesteckt voll mit Touristen.
    »Schön, dich zu sehen, James«, sagte er und erhob sich, um James die Hand zu schütteln. »Warte, ich besorg dir ein Bier.«
    »Danke«, sagte James. Beide beobachteten wortlos, wie der Mann an der Bar ein Bier einschenkte, und James fiel auf, dass sie beide sich zum ersten Mal allein trafen.
    »Zum Wohl!« Harry hob sein Glas.
    »Zum Wohl.«
    »Setzen wir uns doch.« Harry deutete auf einen Tisch in der Ecke. »Da drüben haben wir mehr Ruhe.«
    »Ja.« James räusperte sich. »Ich nehme an, du willst mit mir über die Modalitäten der Hochzeit sprechen.«
    »Wieso?« Harry machte ein überraschtes Gesicht. »Gibt’s da Probleme? Ich dachte, meine Leute würden das zusammen mit Olivia ins Reine bringen?«
    »Ich meinte die finanzielle Seite«, erwiderte James steif. »Millys kleine Enthüllung hat dich ein Vermögen gekostet.«
    Harry winkte ab. »Das ist doch unwichtig.«
    »Nein, ist es nicht. Ich fürchte, ich habe nicht die Mittel, dir alles zurückzuzahlen. Aber falls wir zu einer Art Einigung kommen können …«
    »James«, unterbrach ihn Harry. »Ich habe dich nicht hierher gebeten, um mit dir über Geld zu sprechen. Ich dachte bloß, du würdest vielleicht gern einen mit mir heben, okay?«
    »Okay«, sagte James überrascht. »Ja, natürlich.«
    »Dann setzen wir uns doch hin und trinken was, verflixt noch mal.«
    Sie nahmen an dem Ecktisch Platz. Harry machte eine Tüte Chips auf und bot James welche an.
    »Wie geht’s Milly?«, erkundigte er sich. »Alles in Ordnung?«
    »Das weiß ich, ehrlich gesagt, nicht so genau. Sie ist bei ihrer Patentante. Wie geht’s Simon?«
    »Dummer Junge.« Harry knabberte die Chips. »Heute Morgen habe ich ihm vorgeworfen, er sei ein verwöhnter Bengel.«
    »Oh«, sagte James, unsicher, was er sagen sollte.
    »Kaum taucht ein Problem auf, schon sucht er das Weite. Der erste Haken, und er schmeißt das Handtuch. Kein Wunder, dass er geschäftlich gescheitert ist.«
    »Bist du nicht ein bisschen hart?«, protestierte James. »Es war ein Riesenschock für ihn. Für uns alle. Uns fällt es schon schwer genug, damit umzugehen, was muss Simon da erst empfinden …« Er schüttelte den Kopf.
    »Ihr hattet also wirklich keine Ahnung, dass sie verheiratet ist?«, wollte Harry wissen.
    »Nicht die geringste.«
    »Sie hat euch alle angelogen.«
    »Jeden Einzelnen von uns«, erwiderte James ernst. Als er aufsah, grinste Harry ihn an. »Was? Du findest das lustig?«
    »Ach, komm«, meinte Harry. »Die Chuzpe des Mädchens muss man einfach bewundern! Dazu gehört schon was, mit dem Bewusstsein zum Altar zu schreiten, dass da draußen ein Ehemann nur darauf wartet, dir eine Falle zu stellen.«
    »So kann man das auch sehen.«
    »Du nicht?«
    »Nein.« James schüttelte den Kopf. »So, wie ich das sehe, hat Milly mit ihrer Gedankenlosigkeit vielen eine Menge Ärger und Kummer bereitet. Ich schäme mich, dass sie meine Tochter ist.«
    »Ach komm, lass sie in Ruhe!«
    »Dann lass Simon auch in Ruhe!«, entgegnete James. »Er ist unschuldig, denk dran. Der Gelackmeierte.«
    »Er ist ein überheblicher, moralistischer kleiner Diktator. Das Leben muss in gewissen Bahnen verlaufen, ansonsten ist er nicht interessiert.« Harry trank einen Schluck Bier. »Er hat es viel zu lange viel zu einfach gehabt, das ist sein Problem.«
    »Weißt du, ich würde genau das Gegenteil behaupten«, meinte James. »Kann nicht leicht sein, in deinem Schatten zu stehen. Bin mir nicht sicher, ob ich selbst das fertig brächte.«
    Harry zuckte wortlos mit den Achseln.

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