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Die Heiratsschwindlerin

Die Heiratsschwindlerin

Titel: Die Heiratsschwindlerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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dann ging sie in die Küche und warf sie in den Abfalleimer. Sie ging hoch und klopfte an Millys Tür.
    »Wer war das?«, fragte Milly und sah auf. Sie lag auf einem Massagetisch, und Esmes Kosmetikerin rieb ihr ein Gesichtsöl in die Wangen.
    »Ein Vertreter«, antwortete Esme aalglatt. »Wollte mir ein paar Staubtücher andrehen.«
    »Oh, solche Typen kommen zu uns auch immer.« Milly legte sich wieder hin. »Und immer unpassend.«
    Esme lächelte sie an. »Wie war deine Massage?«
    »Herrlich«, sagte Milly.
    »Gut.« Esme schlenderte zum Fenster, tippte sich ein paarmal auf die Zähne und wandte sich dann um.
    »Weißt du, ich finde, wir sollten verreisen. Eigentlich hätte ich schon früher darauf kommen können. Du wirst morgen ja wohl nicht in Bath sein wollen, oder?«
    »Eigentlich nicht«, sagte Milly. »Andererseits … will ich eigentlich überhaupt nirgends sein.« Unvermittelt verzog sie ihr Gesicht, und in ihre Augenwinkel traten Tränen. »Tut mir leid«, entschuldigte sie sich heiser bei der Kosmetikerin.
    »Wir fahren nach Wales«, verkündete Esme. »Ich kenne da einen kleinen Ort in den Bergen. Sagenhafte Aussicht und jeden Abend Lammbraten. Na, wie klingt das?«
    Milly schwieg. Die Kosmetikerin tupfte geziert mit einer gelben Flüssigkeit aus einer goldenen Flasche die Tränenspuren fort.
    »Der morgige Tag wird schwierig«, sagte Esme sanft. »Aber wir schaffen das. Und danach …« Sie kam und nahm Millys Hand. »Denk doch bloß nach, Milly. Du hast eine Chance erhalten, die kaum eine Frau erhält. Du kannst einen Neuanfang machen. Du kannst dein Leben nach deinen Wünschen gestalten.«
    »Du hast recht.« Milly starrte an die Decke. »Nach meinen Wünschen.«
    »Die Welt gehört dir! Man stelle sich vor, dass du drauf und dran warst, Mrs. Pinnacle zu werden!« Ein Anflug von Verachtung schlich sich in Esmes Stimme. »Schatz, das war ein knappes Entkommen. Rückblickend wirst du mir dankbar sein, Milly. Wirklich!«
    »Das bin ich jetzt schon.« Milly drehte den Kopf und sah Esme an. »Was hätte ich bloß ohne dich getan!«
    »So ist’s recht!« Esme tätschelte Milly die Hand. »Jetzt leg dich einfach zurück und genieße den Rest deiner Sitzung – ich packe inzwischen den Wagen.«

15. Kapitel
    Als James an diesem Abend heimkam, war das Haus nur schwach beleuchtet und ungewohnt still. Er hängte seinen Mantel auf und schnitt seinem Spiegelbild eine Grimasse, dann öffnete er geräuschlos die Küchentür. Auf dem Tisch herrschte noch immer ein wildes Durcheinander aus Adress- und Telefonbüchern, Namenslisten, Broschüren und Kaffeetassen; Olivia saß mit hängenden Schultern in der trüben Stille.
    Einige Augenblicke bemerkte sie ihn nicht. Dann, als hätte er gesprochen, hob sie den Kopf. Sie schaute ihn mit ängstlichen Augen an, sah dann rasch wieder fort und hob die Hände abwehrend vors Gesicht. James, der sich wie ein Schuft vorkam, trat unbeholfen vor.
    »Na?« Er stellte seine Aktentasche auf dem Stuhl ab. »Alles erledigt?« Er blickte sich um. »Du musst einen höllischen Tag hinter dir haben!«
    »War gar nicht so schlimm«, erwiderte Olivia heiser. »Isobel war eine große Hilfe. Wir beide …« Sie brach ab. »Und dein Tag? Isobel hat mir erzählt, dass du Probleme in der Firma hast. Das … das habe ich gar nicht mitbekommen. Tut mir leid.«
    »Wie solltest du auch. Ich hab’s dir ja nicht erzählt.«
    »Erzähl’s mir jetzt.«
    »Nicht jetzt«, meinte James matt. »Vielleicht später.«
    »Ja, später«, sagte Olivia mit unsicherer Stimme. »Natürlich.« James sah sie an und entdeckte zu seiner Bestürzung Angst in ihren Augen. »Komm, ich mach dir eine Tasse Tee«, sagte sie.
    »Danke«, erwiderte James. »Olivia …«
    »Geht ganz schnell!« Sie erhob sich eilig, blieb dabei mit dem Ärmel an der Tischkante hängen und riss sich los, als wolle sie verzweifelt von ihm wegkommen, zur Spüle, zum Wasserkessel, vertrauten, unbelebten Gegenständen. James setzte sich an den Tisch und griff nach dem roten Buch. Er fing an, darin zu blättern. Seite für Seite voll Listen, Gedanken, Erinnerungshilfen, ja sogar kleiner Skizzen. Der Entwurf, wie ihm aufging, für etwas wirklich Spektakuläres.
    »Schwäne«, sagte er, den Blick auf einen angekreuzten Eintrag gerichtet. »Du hattest doch nicht wirklich vor, für das Fest lebendige Schwäne zu mieten?«
    »Schwäne aus Eis.« Olivias Gesicht erhellte sich ein wenig. »Sie sollten mit …« Sie brach ab. »Ach, egal.«
    »Na,

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