Die heiße Nacht auf den Bahamas
Vergangenheit gesprochen, weil ich dachte, du willst
eine Erklärung dafür, weshalb ich niemals geheiratet habe."
Cassie
sah hoch.
Hunter
stand auf und ging zu ihr. Er nahm ihre Hand, und als Cassie
ebenfalls aufstand, blickte er ihr in die Augen. "Du bist viel
mehr als eine Zerstreuung." Er umrahmte mit den Händen ihr
Gesicht. "Was ist mit dir? Was wurde aus deinen
Hochzeitsplänen?"
Sie
entzog sich ihm. "Darüber möchte ich einfach nicht
reden."
"Warum
nicht?"
Sie
wollte nicht über Oliver reden. Jetzt nicht, und auch nicht
später. "Weil ich lieber über dich spreche."
"Aber
wie kann ich dich kennen lernen, wenn du mir nicht mehr von dir
erzählst?"
Sie
blinzelte verunsichert. Hunter sagte und tat das Richtige. Das
genügte, um sie, Cassie, hoffen zu lassen, es gebe vielleicht
eine Chance für sie beide. Doch wie konnte das der Fall sein?
"Was
ist los?" fragte er. "Habe ich dich erneut verloren?"
"Nein."
Sie lächelte traurig. "Ich genieße bloß unsere
gemeinsame Zeit."
"Ich
auch", sagte er und streichelte sanft ihre Wange. "Ich
auch."
10.
Kapitel
Cassie
öffnete die Augen. Sonnenlicht durchströmte das Zimmer. Sie
befand sich in Hunters Schlafzimmer, einem großen Raum mit
massiven Holztüren, die auf eine hölzerne Terrasse
hinausführten.
Sie
lag im Bett und durchlief in Gedanken noch einmal die wundervollen
Ereignisse des vergangenen Abends.
Nach
dem Abendessen waren Hunter und sie zum Pool zurückgegangen, wo
sie sich hingesetzt und noch stundenlang Händchen gehalten
hatten. Keiner von ihnen beiden wollte, dass der Abend endete.
Endlich schlief Cassie mit dem Kopf auf Hunter Schulter ein.
Sie
wachte auf, als er sie die Treppe hochtrug und sie sanft auf sein
Bett legte. Obwohl sie im Halbschlaf war, freute sie sich doch, weil
er sie in sein eigenes Schlafzimmer gebracht hatte, und nicht ins
Gästezimmer. Er legte sich neben sie und schlang einen Arm um
sie. Dann hatten sie beide eng aneinander geschmiegt geschlafen.
Wohlig
reckte und streckte Cassie sich und blickte sich dann im Zimmer nach
Hunter um. Irgendwo hörte sie ihn sprechen. Voller Energie stand
sie auf, schlang sich das Betttuch um und folgte dem Klang von
Hunters Stimme in sein Arbeitszimmer. Im Gegensatz zu den anderen
Räumen, die in hellen, fröhlichen Farben gehalten waren,
herrschten in diesem Zimmer dunkle Farben vor. In den Regalen an den
Wänden reihten sich viele Bücher.
Hunter
stand mit dem Rücken zu Cassie. Bis auf seine Pyjamahose war er
nackt. "Verdammt!" hörte Cassie ihn sagen. Sie konnte
deutlich sehen, wie sich seine Muskeln anspannten.
"Ich
verstehe, Willa. Aber das ändert nicht meine Meinung. Wenn ich
gewusst hätte, welche Aktivitäten dort ausgelöst
würden, wären wir jedenfalls nie eingestiegen."
Er
drehte sich um und lächelte, als er Cassie entdeckte. Seine
Stimme wurde eine Spur wärmer bei ihrem Anblick. "Ich muss
Schluss machen", sagte er ins Telefon. Ohne Abschiedsgruß
beendete er das Gespräch. Dann ging er zu Cassie und küsste
sie auf den Mund. "Wie hast du geschlafen?"
"Großartig",
antwortete sie. "Ich habe dich mit Willa reden hören",
meinte sie mit einem Blick auf sein Telefon.
"Tut
mir Leid", sagte er. "Auf diese Weise aufzuwachen, ist
nicht gerade angenehm."
"Gibt
es ein Problem?"
"Nein",
sagte er. "Kein Problem."
Er
wies auf ein Tablett, das neben ihr auf einem Tischchen stand.
"Frühstück?" Es gab Croissants, Brötchen,
Käse und Butter.
"Wow",
sagte Cassie, "was für ein Service!"
"Ich
habe mir gedacht …"
"Ja?"
"Ich
muss heute Nachmittag noch zu einer geschäftlichen Besprechung."
Natürlich,
dachte sie, während sich Eiseskälte in ihr ausbreitete, er
will, dass ich gehe. Die leidenschaftliche Nacht war vorüber. Er
war wieder Hunter Axon, der smarte Geschäftsmann.
Doch
das hatte sie erwartet, nicht wahr? Sie sollte für den
gemeinsamen Abend dankbar sein und jetzt mit so viel Würde wie
möglich das Haus verlassen. "Das ist schon in Ordnung",
sagte sie. "Ich muss sowieso abreisen …"
"Nein",
widersprach er nun. "Ich möchte, dass du noch bleibst."
Er
wollte, dass sie blieb?
Mit
einem Mal wurde Cassie unsicher. Vor wenigen Augenblicken hatte sie
die Empfindung gehabt, eine kalte Hand greife nach ihrem Herzen.
Fühlte sie sich bereits stärker mit Hunter verbunden, als
sie das wollte? Konnte sie sich auf einen weiteren Tag und eine
weitere Nacht mit ihm einlassen? Oder würde sie dann
hoffnungslos in ihn verliebt sein? "Ich sollte zurückfliegen",
sagte
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