Die heiße Nacht auf den Bahamas
schwimmt."
Sie
lachte. "Wenn die Leute von Shanville mich jetzt sehen könnten,
würden sie ihren Augen nicht trauen."
"Ich
kann es selbst kaum glauben", sagte er und küsste sie auf
den Mund.
Sie
wurden von der Türglocke unterbrochen. Cassie erschrak und zog
sich aus dem Pool. Sie wollte nicht, dass jemand anderes als Hunter
sie nackt sah. "Keine Angst", sagte er. "Lass dir
Zeit. Ich werde das Essen auf der Veranda servieren lassen."
Nachdem
Hunter nun im Haus verschwunden war, zog Cassie einen Bademantel an.
Sie fuhr sich mit den Fingern durch das nasse Haar und setzte sich
dann auf einen gepolsterten Stuhl.
Wenige
Minuten später erschien Hunter in der Tür. Er reichte
Cassie die Hand. "Alles ist bereit."
Die
Veranda war erhöht gebaut und bot einen herrlichen Ausblick auf
den Atlantik. In einiger Entfernung konnte man den Hafen und eine
Reihe Schiffe mit blinkenden Lichtern sehen, die dort festgemacht
waren.
Als
Cassie sich setzte, schob Hunter ihr den Stuhl zurecht. Dann reichte
er ihr ein Glas Champagner.
"Auf
dich", sagte er, setzte sich und hob sein Glas. Sie trank einen
Schluck.
Der
Hummer war schon geknackt, doch Cassie wusste trotzdem nicht, wie man
ihn aß.
Hunter
musste das bemerkt haben, denn er beugte sich vor, schnitt ein Stück
vom Schwanz ab, stippte es in Butter und hielt es Cassie vor den
Mund.
"Das
schmeckt sehr gut", sagte sie, nachdem sie das köstliche
weiße Fleisch probiert hatte.
Schweigend
aßen sie eine Weile. Die Stimmung war angenehm und entspannt,
als wären sie seit Jahren ein Paar. Cassie wünschte, diese
Nacht würde niemals enden und sie könnte für immer mit
Hunter zusammenbleiben.
Aber
das war albern, und außerdem standen die Chancen schlecht, dass
sie jemals wieder einen gemeinsamen Abend verbringen würden.
Oder gar eine Beziehung haben würden.
"Warst
du eigentlich jemals verlobt?" fragte Cassie so beiläufig
wie möglich und aß weiter, als hätte sie nur nach der
Uhrzeit gefragt.
"Verlobt?
Wie kommst du denn darauf?"
"Nur
so. Und, wolltest du schon mal heiraten?"
Er
schüttelte den Kopf. "Nein. Allerdings habe ich mal daran
gedacht zu heiraten, aber es ist dann doch nicht dazu gekommen."
Cassie
fühlte Eifersucht in sich aufsteigen. "Warum denn
eigentlich nicht?"
Hunter
legte seine Gabel beiseite.
"Du
musst mir das nicht erzählen, wenn du nicht willst", meinte
Cassie rasch.
"Das
ist schon lange her", begann er. "Ich hatte eine Frau auf
dem College kennen gelernt, während ich damit beschäftigt
war, Geld zu verdienen, um meine Rechnungen zu bezahlen. Wir kamen
beide aus einfachen Verhältnissen und hatten ähnliche
Ziele."
"Du
warst in sie verliebt?"
Er
sah sie an. "Das dachte ich."
"Was
ist passiert?"
Er
seufzte.
"Lass
mich raten. Du bist reich und berühmt geworden. Du hast dich
verändert, und sie konnte damit nicht umgehen."
"Nein.
Sie ist mit einem sehr wohlhabenden Mann verheiratet, der früher
mein Boss war."
Erstaunt
sah Cassie ihn an. Seine Exverlobte hatte seinen Boss geheiratet?
"Sie
hat mit mir Schluss gemacht, um mit ihm zusammen zu sein",
erklärte er.
Jetzt
legte Cassie die Gabel beiseite.
Er
fuhr fort: "Sie sagte mir, sie könne niemals einen armen
Mann heiraten."
Hunters
frühere Freundin hatte ihm also das Herz gebrochen. "Das
erklärt einiges."
"Was
denn?"
"Deine
Dynamik und deinen Ehrgeiz."
"Ich
kann dir nicht folgen."
"Rache."
Er
schüttelte den Kopf. "Ich war schon immer dynamisch, und
auf meinen Ehrgeiz hatte sie wenig Wirkung. Aber leider hatte sie
Einfluss auf meine Beziehungen."
"Wie
denn das?"
Er
zuckte die Achseln. "Mir wurde damals klar, dass man einen
anderen Menschen niemals wirklich kennt."
"Was
meinst du damit?"
"Damit
meine ich, eine Beziehung war für mich im besten Fall eine
Zerstreuung."
Er
hätte Cassie nicht stärker treffen können, wenn er sie
geohrfeigt hätte. Sie war also eine Zerstreuung. Aber was hatte
sie gedacht? Hatte sie wirklich angenommen, sie würde die
Bahamas mit einem Ehemann im Schlepptau verlassen? Was hatte sie
veranlasst zu glauben, sie bedeute Hunter mehr als die anderen
Frauen, mit denen er geschlafen hatte?
"Was
ist denn los?" fragte er.
"Nichts",
erwiderte sie und betrachtete ihren leeren Teller. "Ich sollte
dir für deine Ehrlichkeit danken. Ich meine, die meisten Männer
würden einer Frau etwas vormachen, indem sie ihr alle möglichen
Dinge sagen, die sie gern hören möchte."
"Du
hast mich missverstanden." Er schüttelte den Kopf. "Ich
habe von der
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