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Die heißen Kuesse der Revolution

Die heißen Kuesse der Revolution

Titel: Die heißen Kuesse der Revolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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andersherum“, sagte sie schwach. „Er bedroht Momma und Amelia! Bitte, lass sie sofort hierher bringen, damit sie in Sicherheit sind!“
    „Das werde ich bestimmt nicht tun. Dann weiß er doch, dass du enttarnt bist.“
    Sie schrie fassungslos auf. „Du würdest deine eigene Schwester opfern?“
    Er lächelte. „Das wohl kaum, Julianne. Noch heute Nacht sende ich einen meiner Männer als euren neuen Hausburschen nach Cornwall. Er ist ein ausgezeichneter Schütze und hat auch mir schon oft als Leibwache gedient. Er wird Amelia und Elizabeth beschützen.“
    Vor Erleichterung stiegen ihr die Tränen in die Augen. Ihre Mutter und Amelia wurden beschützt. Dann sah sie Dominic an.
    Er blickte zur Seite.
    Er konnte ihr nicht einmal mehr in die Augen sehen, dachte sie bestürzt. So sehr hasste er sie. Nancy irrte, er würde ihr niemals vergeben. „Was ist mit Tom?“
    „Du kennst mein Angebot“, Warlock lächelte freundlich, als würden sie über Pferderennen reden. „Wenn du mir hilfst, helfe ich Tom. Wir müssen diesen Marcel erwischen. Wann setzt er sich wieder mit dir in Verbindung?“
    Sie zuckte zusammen. „Das weiß ich nicht. Er verlangt, dass ich Lucas ausspioniere.“
    „Was auch sonst, er nimmt ja an, ich sei inzwischen tot“, sagte Dominic kalt.
    Großer Gott, er hat auch noch recht, dachte Julianne bestürzt. Marcel hatte in Erfahrung gebracht, was er wissen wollte. Deshalb wollte er Dominic aus dem Weg räumen lassen. Und sie, nur sie trug die Verantwortung dafür.
    Warlock musterte sie. „Du wirst erst einmal hierbleiben. Ihr beide werdet erst einmal weitermachen, als sei nichts geschehen. Wir können nicht zulassen, dass dieser Marcel Verdacht schöpft.“
    Julianne war völlig verwirrt. Sie sah Dominic an. „Was sagt er da?“
    „Er sagt, wir müssen weiter so tun, als wären wir glücklich und verliebt“, sagte Dominic kalt. „Du ziehst wieder in meine Gemächer. Dort wirst du auch schlafen. Wenn andere Leute oder Diener zugegen sind, werden wir uns voller Zuneigung anlächeln.“ Er griff in seine Innentasche und warf etwas aufs Bett, neben ihre Hüfte. Es war eine kleine königsblaue Schachtel aus Samt. „Sogar das hier wirst du tragen, denn ich habe es erst heute Nachmittag für dich gekauft. Wir werden allen eine perfekte Scharade vormachen.“
    Sie berührte die Schachtel nicht.
    „Er hat recht Julianne.“ Sebastian Warlock zog die Augenbrauen nach oben. „Ihr müsst so tun, als wärt ihr furchtbar verliebt. Marcel darf keinen Verdacht schöpfen, dass du uns zu ihm führen wirst. Aber so mitgenommen, wie du aussiehst, wirst du dich noch in der Kunst des Schauspielens üben müssen.“
    Langsam begriff Julianne. Man warf sie nicht heraus, jedenfalls noch nicht, sondern setzte sie als Lockvogel ein. Sie sollte die Männer zu Marcel führen. Und dazu musste sie tun, als sei nichts geschehen.
    Sie fröstelte. Sie hasste diesen Marcel und wollte, dass man ihn in den Tower warf und hängte. „Natürlich werde ich alles tun“, sagte sie und blickte zaghaft von ihrem Onkel zu Dominic und wieder zurück. „Und was passiert, wenn ihr Marcel erwischt habt?“
    „Dann hören wir mit der Scharade auf“, sagte Dominic eiskalt, „und du gehst dahin zurück, wo du hingehörst.“
    Langsam wagte sich Julianne aus dem Ankleideraum in Dominics Gemach. Sie trug ein rosafarbenes Nachthemd und eine kleine weiße Kappe auf dem Kopf. Ihr Haar war zu einem Zopf geflochten. Julianne hatte sich noch nie so verzweifelt und unsicher gefühlt. Dominic verabscheute sie völlig zu Recht. Wie sollte sie es noch übers Herz bringen, seine Räumlichkeiten mit ihm zu teilen?
    Und wie sollte sie vor all den anderen verbergen, was vorgefallen war?
    Julianne zitterte am ganzen Leib. Nancy hatte ihr das Abendessen gebracht, doch Julianne war nicht in der Lage gewesen, irgendetwas davon herunterzubringen oder auch nur etwas zu trinken. Stets sah sie den Angriff von François vor Augen und Dominics eiskalte Reaktion auf ihre Beichte.
    Es war schon schwer genug, seinen Zorn zu ertragen. Doch nun hatte sie auch noch Angst vor ihm. Sie fürchtete nicht, er könnte handgreiflich werden, es waren vielmehr seine eiskalten, vernichtenden Blicke, die ihr Angst einjagten. Am liebsten hätte sie sich in ihrem eigenen Bett zusammengerollt, wo man sie in ihrem Unglück in Ruhe lassen würde.
    Wenigstens wurden Momma und Amelia jetzt beschützt.
    Sie überlegte, ob sie ins Bett steigen, die Decke hochziehen und so tun sollte,

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