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Die heißen Kuesse der Revolution

Die heißen Kuesse der Revolution

Titel: Die heißen Kuesse der Revolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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aufzustehen. Ausgerechnet der Anführer der Reeves-Bande hatte sie hochgerissen und so sehr sie ihn auch hasste, so dankbar war sie ihm für ihre Rettung.
    Sie ging zur Treppe, sank auf die unterste Stufe hinab und streifte sich die Schuhe von den Füßen. Die Fersen und Sohlen waren voller Blasen, und zwei ihrer Zehen bluteten
    Julianne begann erneut zu weinen. Wenn doch nur Lucas zu Hause wäre!
    Sie sah Dominic vor sich. Sie erinnerte sich an seine Kraft, seine Stärke, und sehnte sich danach, sich in seinen Armen zu verstecken. Merkwürdigerweise wusste sie, er würde niemals zulassen, dass ihr jemand etwas zuleide tat.
    Nur dass er selbst sie so furchtbar verletzt hatte.
    Julianne sah die Leute auf der Konferenz wieder vor sich und wie sie von den Leuten der Reeve Society niedergeknüppelt wurden. Sie sah Jerome Butler reglos am Boden liegen und Männer, die wieder und wieder auf ihn eintraten. Julianne konnte nicht aufhören zu weinen.
    Zitternd stand sie auf, doch ihre Knie gaben wieder nach. Irgendwie schaffte sie es, in den Salon zu wanken. Beinahe wäre sie gestürzt, doch sie stützte sich in letzter Minute an einer Kommode ab.
    Lange Zeit wirbelten die Bilder der wüsten Schlägerei durch ihren Kopf. Als sie endlich ruhiger wurde und ihren eigenen rauen Atem statt ihres Schluchzens hörte, sank sie zu Boden.
    Julianne rollte sich zusammen. Sie lag einfach da und versuchte, an nichts mehr zu denken.
    Nur einen einzigen Gedanken konnte sie nicht verscheuchen. Wenn sie nicht so erschöpft wäre und nicht so viele Blasen an den Füßen hätte, würde sie jetzt zu Dominic laufen.
    Stattdessen stemmte sie sich mühsam auf Hände und Knie und schaffte es schließlich sogar, sich an der Kommode hochzuziehen. Sie griff die Sherry-Karaffe und trank einen großen Schluck. Mit der Karaffe in der Hand stolperte sie wieder zur Treppe. Der Weg hoch zu ihrer Kammer war der längste Marsch ihres Lebens.
    Sie stellte die Karaffe auf den Nachttisch, fiel aufs Bett und schlief sofort ein.
    „Aufmachen! Julianne Greystone!“
    Sie fuhr hoch, war aber noch so müde, dass sie kaum die Augen aufbekam. Dann starrte sie an eine dunkle Zimmerdecke, die sie nicht wiedererkannte. Wo war sie überhaupt?
    „Aufmachen! Julianne Greystone!“
    Auf einen Schlag war sie hellwach. Sie wusste wieder, dass sie in einem Haus war, das Lucas von Sebastian Warlock gemietet hatte. Sie erinnerte sich an die Schlägerei bei der Versammlung und die schreckliche Attacke der Reeves-Bande.
    Jemand hämmerte an die Tür und rief zornig nach ihr.
    Erschrocken setzte sie sich auf.
    Jetzt hörte sie, wie jemand die Tür aufbrach. Holz splitterte, und die Tür knallte gegen die Wand.
    Ich muss mich irgendwo verstecken.
    Julianne hatte keine Ahnung, wer da in das Haus und die Treppe hoch stürzte, aber sie konnte die Schritte vieler Stiefel hören.
    „Julianne Greystone!“
    Julianne sprang aus dem Bett. Die Männer hatten gleich die oberste Stufe der Treppe erreicht. Großer Gott! Sie würde es nicht mehr rechtzeitig schaffen, zu fliehen. In schierer Panik krabbelte sie unter das Bett.
    Dann hörte sie, wie Männer in das Schlafgemach platzten. Licht flackerte über einen Teil des Fußbodens. Jemand hatte eine Kerze in der Hand. Sie zitterte vor Angst.
    Überall Schritte. Eine Hand berührte ihre Schulter. Julianne schrie vor Entsetzen.
    Sie wurde an den Haaren unter dem Bett hervorgezogen und hochgerissen. Sie blickte in die Augen eines britischen Offiziers.
    „Was wollen Sie von mir?“, japste sie atemlos.
    Hinter ihm standen zwei Männer, die aber keine scharlachroten Uniformen trugen.
    „Sie stehen unter Arrest“, sagte der Offizier. „Aufruhr ist ein Verbrechen gegen den König.“

10. KAPITEL
    D er Wachmann, der sie einen finsteren, steinernen Gang entlang führte, verstärkte seinen Griff an ihrem Oberarm. Sie schrie auf, aber nicht, weil er ihr wehgetan hätte. Es waren ihre Füße, die entsetzlich schmerzten. Jeder Schritt war eine Qual. Noch schlimmer aber war, dass ihre Hände auf dem Rücken gefesselt waren, sodass sie sich nicht einmal schützen konnte, wenn sie stürzen sollte.
    Julianne war nicht geschockt, sie war fassungslos. Man hatte sie als politische Gefangene in den Tower von London gebracht.
    Auf beiden Seiten des Gangs waren vergitterte Zellen. Von den Wänden glühten Fackeln. Die Schatten, die sie warfen, wirkten gespenstisch. Noch unheimlicher aber waren die Gefangenen, an denen sie vorbeikamen. Durch ihre Gitterstäbe

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