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Die heißen Kuesse der Revolution

Die heißen Kuesse der Revolution

Titel: Die heißen Kuesse der Revolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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Angst zu haben. Er wollte nicht länger zulassen, dass eine harmlose Geste oder ein unschuldiges Wort solche Erinnerungen in ihm auslösen konnten.
    „Ich habe Ihnen Tee gebracht“, sagte Julianne leise. „Störe ich Sie?“
    Er hatte ihrer Gesellschaft mit Freude entgegengesehen. Sie war eine interessante Frau, und ihre Gespräche blieben niemals oberflächlich. Manchmal allerdings spürte er den dringenden Wunsch, ihr ein wenig Weitsicht und Erfahrung zu vermitteln.
    Dass sie ihm so rückhaltlos vertraute, war so dumm von ihr!
    Er ließ sich Zeit, bevor er antwortete, und musterte sie aufmerksam. Er fragte sich, was sie wohl empfinden mochte, wenn sie erfuhr, was wirklich in Frankreich geschah oder wer er wirklich war.
    Wenn sie ihren naiven Unsinn über Gleichheit und Brüderlichkeit in Frankreich und die Freiheit für alle Menschen heraussprudelte, spürte er oft das Bedürfnis, ihr die ganze Wahrheit zu sagen. Dann wollte er ihr sagen, dass Frankreich im Blut versank, dass dort jeden Tag Hunderte unschuldiger Männer und Frauen hingerichtet wurden. Sie hatten eine famose Maschine erfunden, die Guillotine, und die armen Leute mussten davor in Ketten Schlange stehen und warten, bis sie an der Reihe waren. Es dauerte keine halbe Minute, dann rollte der nächste Kopf! Wie sehr er diese ganze Tyrannei hasste, unter der das Land stöhnte. Es war Tyrannei, keine Freiheit!
    Manchmal wollte er ihr ins Gesicht schreien, dass er ein englischer Edelmann war und nicht irgendein verdammter Revolutionär. Dass seine Mutter eine französische Gräfin sei und er der Earl of Bedford!
    Aber da war noch mehr. Immer wenn sie ihn mit diesen leuchtenden grauen Augen ansah, schoss das Schuldgefühl durch ihn hindurch, und das verblüffte ihn. Dann wollte er herausbrüllen, dass er alles andere war als ein Held. Es war alles andere als heldenhaft, eine kleine Druckerei in Paris zu betreiben. Er katzbuckelte vor den örtlichen Gendarmen, damit sie keinen Verdacht schöpfen konnten und schmeichelte sich bei den Jakobinern ein, damit sie ihn für einen der Ihren hielten.
    Es war nicht heldenhaft, sondern eher beängstigend, bei Kerzenlicht chiffrierte Nachrichten zu schreiben und sie über ein Netzwerk von Kurieren an die Küste zu schmuggeln, von wo man sie nach London brachte. Was sollte heldenhaft daran sein, sich für einen Franzosen oder für einen französischen Offizier auszugeben, sich eine Muskete zu schnappen und in die Schlacht zu ziehen, um das eigene Geburtsrecht gegen die Landsleute der eigenen Mutter zu verteidigen. Dies alles war einfach nur eine Frage des Überlebens.
    Aber vor allem war es der blanke Wahnsinn.
    Wie schockiert und entsetzt wäre sie von alledem.
    Aber natürlich würde sie diese Dinge niemals aus seinem Munde vernehmen. Er steckte viel zu tief in seiner Tarnung, um sie abschütteln zu können. Wenn jemand in Greystone dahinterkommen sollte, dass er in Wahrheit Engländer und dazu noch ein Paget war, gab es nur eine mögliche Schlussfolgerung. Dann würden alle erfahren, dass er ein britischer Spion war. Schließlich hatte man ihn aus Frankreich hierhergeschafft, er hatte Französisch gesprochen, und nun gab er sich als Franzose aus.
    Mit der Schwester und den beiden Brüdern würde er schon zurechtkommen, immerhin waren sie Patrioten. Auch die Mutter machte ihm keine Sorgen, war sie doch, wie es schien, geistig nicht mehr beieinander.
    Trotzdem war es besser, wenn niemand erfuhr, wer er wirklich war. Nur fünf Männer wussten, dass Dominic Paget, der Earl of Bedford, unter falscher Identität in Frankreich spionierte. Bei diesen fünf Männern handelte es sich zum einen um Kriegsminister William Windham, um den Chef des Spionageringes, Sebastian Warlock, und den Historiker Edmund Burke. Aber auch sein alter Freund, der Earl of St. Just und natürlich Michel Jacquelyn kannten Dominics Geheimnis.
    Dieser Kreis durfte auf keinen Fall größer werden. Je mehr Leute die Wahrheit kannten, desto größer war die Wahrscheinlichkeit, dass er aufflog.
    Aber Julianne war noch einmal etwas ganz anderes. Sie war keine Patriotin. Ihre Pariser Freunde würden sie bald anheuern, damit sie ihnen hier in England von Nutzen sein konnte. Denn so gingen die Jakobinerklubs nun einmal vor. Selbst jetzt konnte er ihr nicht vollkommen vertrauen. Und wenn sie je herausfinden sollte, dass er in Wahrheit Dominic Paget war, würde er ihr natürlich überhaupt nicht mehr trauen können.
    Früher oder später würde er nach

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