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Die heißen Kuesse der Revolution

Die heißen Kuesse der Revolution

Titel: Die heißen Kuesse der Revolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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hatte schnell erkannt, dass sein Gegenüber tief in die britischen Kriegsanstrengungen verstrickt war, wenngleich er nicht wusste, auf welche Weise. Er fragte nicht, und Lucas erzählte nichts davon. Jedenfalls war er ebenso konservativ wie Dominic selbst und wild entschlossen alles zu tun, um die Revolution von den britischen Küsten fernzuhalten. Dominic mochte ihn, doch gerade deswegen fühlte er sich in seiner Gegenwart unwohl. Ihm war, als würde er Lucas Greystone betrügen.
    Beide hatten es vermieden, über Julianne zu sprechen. Sie hatten auf ihrer Reise bewusst unpersönliche Themen gewählt.
    Die Kutsche bog nach Norden in die Parliament Street ein. Dominic blickte sehnsüchtig auf den Fluss, auf dem wie immer unzählige Fähren, Barkassen und Frachtkähne in allen Größen unterwegs waren. Sein letztes Zusammentreffen mit Julianne beschäftigte ihn noch immer. Ebenso wie der Augenblick davor, als sie seine wahre Identität erfuhr. Er würde die völlige Fassungslosigkeit in ihrem Blick niemals vergessen, und auch nicht ihren gerechtfertigten Zorn. Es tat ihm außerordentlich leid, dass die Affäre auf diese Weise enden musste und dass Julianne nun doch noch erfahren musste, dass ihr Held in Wahrheit eine Täuschung war.
    Wenige Minuten später hielt die Kutsche vor der Admiralität. Dominic und Lucas stiegen aus, und Lucas wies den Kutscher an, zu warten.
    Dominic schwieg, als sie die breite sandsteinfarbene Treppe emporstiegen und durch die geräumige Eingangshalle schritten. Dutzende Flottenoffiziere, Diplomaten und Regierungsbeamte kamen ihnen entgegen oder gingen mit ihnen.
    „Bedford!“
    Dominic drehte sich um und entdeckte den Earl of St. Just, der quer durch die Halle auf sie zukam. Der Earl war ein großer, dunkelhaariger Mann mit einem oft grüblerischen Gesichtsausdruck, der ihm von einigen den Vorwurf der Unnahbarkeit, von anderen den der Arroganz einbrachte. Er war sehr edel gekleidet, trug einen dunkelbraunen Samtmantel mit spitzenbesetzten Ärmelaufschlägen, helle Kniehosen und weiße Strümpfe. Typischerweise trug er keine Perücke, sondern das üppige dunkle Haar zu einem Zopf gebunden. Dominic ließ Lucas allein zu dem Empfangssekretär gehen.
    Der Earl of St. Just trat mit ernstem Blick auf ihn zu. „Ich habe mich schon gefragt, ob ich Sie je wiedersehen werde.“ Er umfasste Dominics Schultern mit beiden Händen. „Ich bin wirklich erfreut, dass Sie wieder da sind, Bedford.“
    Dominic lächelte. „Sie befinden sich in der Stadt, obwohl wir Ende Juli haben? Ich kann mir kaum vorstellen, was Sie hier hält.“ Er war ziemlich sicher, dass Simon Grenville die meiste Zeit auf dem Kontinent verbrachte, obwohl er zwei kleine Kinder hatte. Der Earl sprach mehrere Sprachen fließend und war wie Dominic ein entschiedener Gegner der französischen Revolution.
    „Wir werden uns zu einem Getränk zusammensetzen und unsere Geheimnisse austauschen müssen“, sagte der Earl of St. Just. Er musterte Dominic abschätzend und zog die Brauen nach oben. „Sie sollten sich einen neuen Schneider zulegen, mein lieber Freund.“
    „Ich muss nur endlich wieder an meinen eigenen Kleiderschrank kommen, aber das ist eine lange Geschichte. Vielleicht erzähle ich Ihnen irgendwann davon.“
    „Ich werde nur noch ein paar Tage in der Stadt bleiben.“
    Dominic sah ihn ernst an. „Auch ich werde mich nicht mehr lange in London aufhalten.“
    Die Männer nickten sich zu. Dann wandte sich der Earl of St. Just um und ging hinaus. Dominic blickte sich suchend um. Er entdeckte Lucas am Empfang, wo er mit einem hoch aufgeschossenen blonden Sekretär sprach. Dominic ging auf sie zu, der Sekretär kam hinter seinem Tisch hervor.
    „Mylord, mein Name ist Edmund Duke. Ich bin der Assistent des Ministers. Er ist hoch erfreut, dass Sie wieder da sind. Es wäre mir ein Vergnügen, Sie zu ihm zu geleiten.“
    Dominic reichte ihm die Hand. „Duke.“
    „Mr Greystone? Minister Windham würde auch Sie gern begrüßen, Sir.“ Duke wies den Weg und ging voran.
    Sie schritten durch lange Gänge mit zahllosen Schreibstuben, in denen Offiziere und Mitarbeiter saßen und eifrig beschäftigt waren. Dominic nickte zwei Admirälen zu, die ihm von früher bekannt waren. Dem Minister war er noch nie persönlich begegnet, er war neugierig auf ihn. William Windhams Arbeitszimmer befand sich ganz am Ende des Gangs. Beide Teakholz-Flügeltüren standen sperrangelweit offen.
    Trotzdem klopfte Duke höflich an.
    Dominic blickte an ihm

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