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Die heißen Kuesse der Revolution

Die heißen Kuesse der Revolution

Titel: Die heißen Kuesse der Revolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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wie niedergeschlagen du nun bist. Lass mich dir doch helfen, Liebes.“
    Julianne zitterte. „Mir geht es gut, Amelia. Wirklich. Ich muss nur lernen, die Wahrheit zu akzeptieren.“
    „Es kann dir unmöglich gut gehen. Du hast ihm das Leben gerettet und ihn wieder gesund gepflegt, ihr seid gute Freunde geworden, und du bist kaum von seiner Seite gewichen. Und das hat er dir alles mit einem schrecklichen Betrug gedankt. Er hat uns beide hintergangen, Julianne, aber mir hat er nicht so viel bedeutet wie dir. Ich bin wütend auf ihn, aber wie du dich fühlen musst, kann ich mir nicht einmal vorstellen.“
    „Ich verabscheue ihn.“
    Amelia nickte. „Glaub mir, mit der Zeit wirst du ihn vergessen.“
    Genau das hatte er ihr sogar befohlen. Sie sollte vergessen, ihn je gekannt zu haben. Plötzlich wurde ihr übel.
    Er war der kaltherzigste, gefühlloseste Mensch, dem sie je begegnet war. Wie konnte er sie nur so hinterhältig betrügen? Wie konnte er sich davonmachen, ohne dass es ihm das Herz brach? Welch’ schreckliches Schicksal ihm im Krieg auch immer widerfahren sollte, er hatte es sich verdient!
    Amelia schloss sie in die Arme.
    „Ich habe mich in ihn verliebt“, gestand Julianne flüsternd. „Ich habe ihn so sehr geliebt! Es tut so schrecklich weh! Und das Schlimmste ist, ich denke andauernd darüber nach, wo er jetzt wohl sein mag und ob er sich nicht vielleicht doch etwas aus mir gemacht hat. Dabei habe ich diesem verdammten Tory die ganze Zeit über nichts bedeutet!“
    „Ich glaube schon, dass du ihm nicht gleichgültig gewesen bist. Ihr wart gute Freunde. Aber irgendwann wirst du ihn vergessen, Julianne.“ Vielleicht war es Amelia nicht bewusst, doch ihre Worte klangen eher zweifelnd als Mut machend.
    „Wie kann ich je vergessen, was er mir angetan hat? Ich habe ihm ins Gesicht gesehen, Amelia, und da war kein Gefühl, nicht einmal Mitleid.“ Ich bin noch immer eine dumme Närrin, dachte sie und spürte einen weiteren Stich im Herzen, wenn ich auch jetzt noch hoffe, dass ich ihm nicht vollkommen gleichgültig gewesen bin.
    Amelia musterte sie fragend. „Julianne, an diesem Morgen, als du sagtest, dir wäre schlecht gewesen, nachdem ich fragte, wo …“, sie stockte, „ist dir da wirklich schlecht gewesen?“
    Julianne wandte das Gesicht ab.
    Amelia fasste sie am Arm. „Bitte sag mir, dass du nicht bei ihm gewesen bist.“
    Julianne fröstelte. Sie wollte alles abstreiten, doch dann sah sie ihrer Schwester in die Augen und wusste, wie dringend sie ihrer Liebe und ihrer Unterstützung bedurfte. „Ich war die ganze Nacht bei ihm, Amelia“, hörte sie sich wispern.
    „Oh Gott!“
    Julianne hob den Kopf und sah, dass ihre Schwester ganz blass geworden war. „Das ist jetzt unerheblich.“
    „Das ist es nicht!“, rief Amelia wütend.
    „Du darfst niemandem davon erzählen!“ Plötzlich wurde Julianne klar, in welche Gefahr sie dieses Geständnis gebracht hatte. „Amelia, bitte!“
    „Dieser Mann war kein irgendwer! Er ist ein Mann von Adel, ein Ehrenmann!“ Amelia war entsetzt.
    Julianne hätte beinahe aufgelacht, aber das konnte sie nicht. „Von mir aus mag er ein Mann von Adel sein, aber ein Mann von Ehre ist er offensichtlich nicht.“
    „Für einen Bedford sollten andere Maßstäbe gelten“, erwiderte Amelia erbost.
    Julianne war verwirrt. „Er hat gesagt, wenn ich etwas bräuchte, sollte ich eine Nachricht an Bedford adressieren.“ Der einzige Bedford, von dem sie je gehört hatte, war ein Earl mit einem Sitz im Oberhaus. „Jetzt erzähl mir bitte nicht, dass er mit dem Earl of Bedford verwandt ist.“
    „Ach, du liebes Kind“, sagte Amelia leise, „er ist der Earl of Bedford.“
    Tom sah überrascht von seinem Schreibtisch auf. Er saß in seinem Büro in der High Street von Penzance und hatte offenbar keinen Besuch erwartet. Als er Julianne sah, wich seine Überraschung tiefer Besorgnis. „Julianne?“
    Als Julianne erfahren hatte, wer Dominic Paget wirklich war, hatte sie Amelia einfach in der Küche stehen lassen und war wütend in die Stadt gefahren. Sie konnte an nichts anderes mehr denken, als an seinen ungeheuerlichen Betrug. „Ich habe Neuigkeiten“, sagte sie grußlos. Sie zitterte am ganzen Körper.
    Tom sprang auf und schlüpfte in seinen bestickten olivgrünen Mantel. „So verstört, wie du wirkst, wage ich kaum zu fragen, was passiert ist.“
    Julianne gelang es nur mit Mühe, Tom anzulächeln. Sie kochte vor Wut. Dominic Paget hatte sie zum Narren gehalten.

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