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Die Herren der Unterwelt 01 - Schwarze Nacht

Die Herren der Unterwelt 01 - Schwarze Nacht

Titel: Die Herren der Unterwelt 01 - Schwarze Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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Erfahrung bringst. Es war nicht geplant, dass du dich ihnen so dicht näherst.“
    Ihr Lebenswerk hatte sich soeben als krank und böse entpuppt. Was war ich doch für ein Idiot. „Sie sind hergekommen, um diese Männer zu töten. Dabei tun sie den Einwohnern von Budapest nur Gutes. Sie spenden Geld, als wäre es Wasser und halten die Kriminalitätsrate extrem gering. Sie bleiben unter sich und verlassen die Burg so gut wie nie. Sie und Ihre Männer waren es schließlich, die einen Club in die Luft gejagt haben, nicht die Dämonen.“
    McIntosh kam mit entschlossener Miene auf sie zu. „Wir sind nicht gekommen, um sie zu töten. Das können wir gar nicht. Noch nicht. Vor Jahren hat man herausgefunden, dass man die Herren der Unterwelt nur töten kann, indem man ihre Dämonen in die Welt entlässt – Dämonen, die nicht mehr sind als perverse, durch die Gefangenschaft verdrehte Zerstörungsmaschinen. Nein, wir sind hier, um die Krieger zu fangen. Wenn wir die Büchse der Pandora finden, können wir die Dämonen darin einsperren und die Männer töten, in denen sie zurzeit wohnen. Das hast du selbst für uns in Erfahrung gebracht, weißt du nicht mehr?“ Er streckte die Hand aus und fasste sie an der Schulter. „Weißt du, wo sie ist? Haben sie es dir gesagt?“
    „Nein.“
    „Du musste etwas gehört haben. Denk nach, Ashlyn.“
    „Wie gesagt: Ich weiß nicht, wo sie ist.“
    „Willst du nicht auch in einer Welt leben, in der das Böse nicht existiert? In der es weder Lügen noch Elend noch Gewalt gibt? Du hörst von alledem doch an einem Tag mehr als die meisten Menschen in ihrem ganzen Leben.“ Er sah sie eine ganze Weile mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Ich habe dein Talent über Jahre gefördert. Ich habe dir ein Zuhause geschenkt, dir Essen gegeben und versucht, dir das Leben so friedlich wie möglich zu machen. Und alles, was ich im Gegenzug von dir verlangt habe, war, deine Gabe einzusetzen, um die paranormalen Wesen unter uns zu finden.“
    „Das habe ich ja auch immer gemacht. Aber ich habe trotzdem nichts über die Büchse gehört“, bekräftigte sie energisch.
    Sein Stirnrunzeln vertiefte sich. „Du musst. Du warst keine Gefangene wie diese Frauen hier. Du konntest dich frei durch die Flure bewegen.“ Während er sprach, wurden seine Augen größer, als entdeckte er in seinen eigenen Worten eine verblüffende Offenbarung. Er ließ sie los, griff in seine Hosentasche und holte eine mit einer klaren Flüssigkeit gefüllte Spritze hervor. „Arbeitest du jetzt für die Ungeheuer, Ashlyn? Und lüg mich nicht an. Hast du die ganze Zeit schon mit ihnen gemeinsame Sache gemacht?“ Hätte sie nicht solch panische Angst gehabt, sein vorwurfsvoller Ton wäre lachhaft gewesen.
    Sie machte einen Schritt zurück, dann noch einen. Sie stieß mit dem Rücken gegen eine Mauer und versuchte, zur Seite zu springen. Zwei starke Arme legten sich um ihren Körper und hielten sie fest. Doch keine Mauer. Ein Mann. Ein Jäger. Fieberhaft versuchte sie, sich zu befreien.
    „Wo ist die Büchse, Ashlyn?“, bohrte der Doktor nach. „Mehr will ich doch gar nicht. Sag mir, wo sie ist, und ich lasse dich gehen.“
    Beruhig dich. Halte ihn hin. Lenk ihn ab. Wenn sie nicht mit den Handtüchern auftauchte, würde Maddox nach ihr sehen. „Sie sind ein Jäger und trotzdem tragen Sie keine Tätowierung am Handgelenk. Wie kommt das?“
    Er hob den Arm und schob den Hemdsärmel hoch. Eine schwarze, liegende Acht starrte sie an. „Ich habe einfach sorgfältig darauf geachtet, dass du sie nicht siehst. Mein Vater hat sie mir an meinem achtzehnten Geburtstag machen lassen, als ich den Schwur ablegte, die Familientradition fortzuführen.“
    Wie kam es nur, dass sie nichts davon bemerkt hatte? Sie kam sich so dumm vor. Die Frau, die geglaubt hatte, niemand könnte sie hintergehen, war jahrelang an der Nase herumgeführt worden. Sie wusste nicht, ob sie sich schämen und schuldig fühlen sollte oder verraten und verängstigt.
    Verwickle ihn in ein Gespräch. „Warum das Unendlichkeitszeichen?“ Es kostete sie Mühe, überhaupt einen Laut herauszubringen.
    „Unser Ziel ist eine Ewigkeit ohne das Böse. Welches Symbol wäre da geeigneter?“
    „Aber die Männer hier sind nicht böse. Wirklich nicht. Sie haben sich um mich gekümmert. Sie haben mir geholfen. Wenn Sie sie kennenlernen würden, dann …“
    Der Hass fiel wie ein Vorhang über sein Gesicht. „Einen Dämon kennenlernen?“ Er knackte mit dem Kiefer. Kam näher.

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