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Die Herren der Unterwelt 01 - Schwarze Nacht

Die Herren der Unterwelt 01 - Schwarze Nacht

Titel: Die Herren der Unterwelt 01 - Schwarze Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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heimgekehrt.
    „Das ist furchtbar“, erwiderte Lucien. „Wirklich furchtbar. Die Jäger, Maddox’ Frau – wie auch immer sie in das alles hineinpasst – und die Titanen, und das alles an einem Tag. Das kann doch kein Zufall sein.“
    „Ich weiß.“ Aeron fuhr sich mit der Hand übers Gesicht und zupfte leicht an seinem Augenbrauenpiercing. „Glaubst du, die Titanen wollen uns ausschalten? Könnten sie die Jäger geschickt haben?“
    „Möglich. Aber was würden sie mit den Dämonen anfangen, wenn sie befreit und wir tot wären? Und warum sollten sie dich mit einer Aufgabe betrauen, wenn sie dich am Ende doch nur umbringen wollten?“
    Gute Fragen. „Ich habe keine Antwort darauf. Ich weiß noch nicht mal, wie ich diese schreckliche Tat ausführen soll. Die Frauen sind unschuldig. Zwei sind noch jung, in den Zwanzigern. Eine ist Ende vierzig, und die vierte ist eine Großmutter, die in ihrer Freizeit vermutlich Kekse für die Obdachlosen backt.“
    Aus Neugier hatte er nach seiner Rückkehr vom Olymp nach ihnen gesucht und sie in einem Hotel in Buda gefunden. Sie leibhaftig vor sich zu sehen, hatte sein Grauen nur vergrößert.
    „Wir können nicht einfach abwarten, sondern müssen so schnell wie möglich etwas unternehmen“, meinte Lucien. „Wir dürfen nicht zulassen, dass die Titanen bei dieser Sache unser Handeln bestimmen, sonst werden sie es immer wieder versuchen. Wir finden mit Sicherheit eine Lösung.“
    Aeron war da nicht so zuversichtlich. Eher noch glaubte er daran, dass sie die Teile seiner zerbrochenen Seele wieder zusammensetzen konnten. Und selbst das erschien schon hoffnungslos.
    Sie saßen noch eine Weile schweigend beisammen und grübelten, jeder in Gedanken vertieft, über ihre Möglichkeiten. Schließlich schüttelte Aeron den Kopf und fühlte sich, als hätte er soeben einen neuen Dämon in sich aufgenommen: den Untergang.

5. KAPITEL
    I rgendwann in der Nacht stand Ashlyn auf und tastete sich durch die enge Zelle. Ihr Knöchel pochte bei jedem Schritt, was sie an die Stunden im Wald erinnerte, als sie über den schneebedeckten Hügel gestolpert war, und an die Hoffnung, die man ihr mit sechs Schwerthieben genommen hatte.
    Ihre Suche nach einem Fluchtweg hatte sich als vergebens herausgestellt. Hier gab es weder ein Fenster wie in Rapunzels Turm, noch den Spiegel einer verrückten Hexe, durch den man gehen konnte. Und sie hatte auch keine Gitterstäbe gefunden, an denen man ziehen oder Tunnel, durch die man entkommen konnte wie bei Alice im Wunderland. Irgendwo hatte sie ihr Handy verloren. Nicht, dass sie in diesem Kellerverlies Empfang gehabt hätte …
    Mit jeder Minute, die verstrich, schien sich die Dunkel heit enger um sie zu legen.
    Wenigstens hatten die Mäuse aufgehört zu quieken.
    Ich will einfach nur nach Hause, dachte sie, als sie sich wieder auf dem Boden zusammenrollte. Sie wollte diese Erfahrung aus ihrem Gedächtnis löschen. Sie konnte jetzt mit den Stimmen leben. Sie würde einfach mit ihnen leben. Der Versuch, sie zum Schweigen zu bringen, hatte sie zu viel gekostet. Vielleicht ihren Job. Möglicherweise ihre lebenslange Freundschaft mit McIntosh. Aber auf jeden Fall einen Teil ihres Verstandes.
    Sie würde nie wieder dieselbe sein.
    Maddox’ lebloses Gesicht würde sie für den Rest ihres Lebens verfolgen – am Tag und in der Nacht. Oh Gott. Heiße Tränen liefen ihr über die kalten Wangen. Wie viele würde sie noch vergießen, ehe sie endgültig versiegten? Ehe der Schmerz in ihrer Brust endlich nachließ?
    Bitte, lasst mich einfach gehen, plapperte eine Stimme. Bitte. Ich schwöre, ich werde niemals zurückkommen.
    Ich auch nicht, dache sie traurig.
    „Warst du die ganze Nacht hier, Frau?“
    Die Frage blieb unbeantwortet, während Ashlyn versuchte, sie einzuordnen. Die Stimme … sie hätte schwören können, dass sie aus der Gegenwart kam und nicht aus der Vergangenheit. Der raue Klang hallte in ihren Ohren wider.
    „Antworte mir, Ashlyn.“
    Es verstrich noch ein Moment, bevor sie die Stimme erkannte, die sie die ganze Nacht lang lauter als alle anderen gehört hatte. Eine Stimme, die sich in ihre Gedächtnis eingebrannt hatte, obwohl sie sie erst ein paarmal gehört hatte. Sie schnappte nach Luft und suchte mit dem Blick die Dunkelheit ab. Doch sie fand nichts.
    „Ashlyn. Antworte mir.“
    „M-Maddox?“, hauchte sie, obwohl sie wusste, dass das nicht sein konnte. Das musste ein Trick sein.
    „Beantworte meine Frage.“
    Plötzlich ging eine Tür

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