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Die Herren der Unterwelt 01 - Schwarze Nacht

Die Herren der Unterwelt 01 - Schwarze Nacht

Titel: Die Herren der Unterwelt 01 - Schwarze Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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Sie haben jetzt das Kommando über uns.“
    Eine bedrohliche Stille senkte sich über den Raum, als die Männer die schockierenden Nachrichten verdauten. Zwar herrschte keine Liebe zwischen den Kriegern und den Griechen, den Göttern, die sie verflucht hatten. Aber trotzdem …
    „Bist du dir sicher?“, hakte Lucien nach.
    „Ganz sicher.“ Bis zu diesem Abend hatte Aeron nicht mehr über die Titanen gewusst, als dass sie während des Goldenen Zeitalters über den Olymp geherrscht hatten. Zu einer Zeit, als die Welt noch friedlich und harmonisch war – zwei Eigenschaftswörter, die die Jäger, die sich während all der Jahre in Griechenland erhoben hatten, wie Schilde vor sich her getragen hatten. „Sie haben mich in eine Art Gerichtssaal gebracht, in dem ich von ihren Thronen eingekreist war. Rein körperlich sind sie kleiner als die Griechen. Aber ihre Macht ist unverkennbar. Ich konnte sie förmlich sehen, als wäre sie ein Wesen aus Fleisch und Blut. Die Mienen der Titanen drückten sture Entschlossenheit und Missgunst aus.“
    Mehrere spannungsgeladene Minuten verstrichen.
    „Wenn man die Missgunst mal beiseitelässt – besteht die Möglichkeit, dass die Titanen uns von den Dämonen befreien, ohne uns zu töten?“ Reyes sprach aus, was alle dachten.
    Auch Aeron hatte sich das schon gefragt. Er hatte es gehofft. „Ich glaube nicht“, erwiderte er. Er fühlte sich elend dabei, die anderen zu enttäuschen. „Ich habe ihnen genau diese Frage gestellt, aber sie haben sich geweigert, mit mir darüber zu sprechen.“
    Dann herrschte wieder Stille. Diesmal war sie noch bedrückender.
    „Das ist … das ist …“, stammelte Paris.
    „Unfassbar“, beendete Torin den Satz für ihn.
    Reyes rieb sich nachdenklich über den Unterkiefer. „Wenn sie uns nicht befreien wollen, was haben sie dann mit uns vor?“
    Eine Hiobsbotschaft jagte die nächste. „Ich weiß nur, dass sie planen, sich aktiv in unser Dasein einzumischen.“ Das Gute an den Griechen war, dass sie die Krieger zwar verflucht, sie danach jedoch ignoriert und ihnen somit erlaubt hatten, ihr eigenes Leben zu führen – wenn es auch ein Leben in ewigen Qualen war.
    Erneut schüttelte Reyes den Kopf. „Aber … warum?“
    „Wenn ich das nur wüsste.“
    „Haben sie dich deshalb zu sich gerufen?“, erkundigte sich Lucien. „Um dich über den Wechsel zu informieren?“
    „Nein.“ Er machte eine Pause und schloss die Augen. „Sie haben mir befohlen … etwas zu tun.“
    „Und was?“, hakte Paris nach, als Aeron nicht weitersprach.
    Aeron sah jeden seiner Freunde eindringlich an und versuchte, die richtigen Worte zu finden.
    Torin stand abseits in einer Ecke und wandte den anderen sein Profil zu. Er war distanziert wie immer. Aber er hatte ja auch keine Wahl. Reyes saß ihm gegenüber. Er war gebräunt wie der Sonnengott persönlich und sah nicht aus, als gehörte er auf die Erde, geschweige denn in diesen Raum. Er war damit beschäftigt, seinem Unterarm kleine Schnitte zu verpassen, während er auf Aerons Antwort wartete. Alle paar Sekunden zuckte er zusammen. Sobald die ersten Blutstropfen heraustraten und sich schließlich zu winzigen Bächen vereinten, lächelte er zufrieden. Schmerz war das Einzige, das ihm Genugtuung verschaffte, das Einzige, was ihm das Gefühl gab zu leben.
    Aeron konnte sich nicht vorstellen, wie der Mann auf Freude regieren würde.
    Paris lag ausgestreckt mit im Nacken verschränkten Händen auf dem Sofa neben ihm und blickte zwischen Aeron und dem Film hin und her. Vermutlich drängte sein Dämon ihn, noch ein bisschen weiterzugucken. Ein Glückspilz wie er sollte eigentlich hässlich sein oder sich zumindest anstrengen müssen, eine Frau in sein Bett zu locken. Stattdessen brauchte er die Frauen nur anzusehen, und sie zogen sich sofort aus und gaben sich ihm bereitwillig hin – ob nun ein Bett in der Nähe war oder nicht.
    Außer Maddox’ Frau, dachte Aeron. Warum nur nicht?
    Lucien stand an den Billardtisch gelehnt. Sein scheußliches Narbengesicht war ausdruckslos. Er hielt die Arme vor der bulligen Brust verschränkt und sah Aeron mit seinem durchdringenden Blick unverwandt an. „Also?“, drängte er.
    Aeron atmete tief ein und aus. „Man hat mir aufgetragen, eine Gruppe Touristen in Buda zu ermorden. Vier Menschen.“ Wieder machte er eine Pause und schloss die Augen. Er versuchte, keine Emotionen zuzulassen. Kälte. Um das zu überstehen, musste er kalt bleiben. „Alles Frauen.“
    „Sag das noch

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