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Die Herren der Unterwelt 01 - Schwarze Nacht

Die Herren der Unterwelt 01 - Schwarze Nacht

Titel: Die Herren der Unterwelt 01 - Schwarze Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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nächste Schlag auf ihn niederprasselte. Seine Zunge schwoll an. Jetzt kann ich Ashlyn nicht mehr küssen.
    Du brauchst sie nicht zu küssen, wenn du sie ficken willst, fauchte der Dämon und streckte seinen hässlichen Kopf lange genug heraus, um eine neue Welle der Wut durch seinen Körper zu senden.
    Genug jetzt! Er wollte Ashlyn küssen. Er wollte sie schmecken, während sie sich in Ekstase vor ihm wand. Und das würde er auch schaffen. Er hatte an nichts anderes gedacht, als die Flammen ihn in der Nacht verschlungen hatten.
    Noch ein Schlag.
    „Aeron! Was machst du da?“, hörte Maddox Luciens Stimme.
    „Ich gebe Maddox, was er braucht.“ Schlag.
    „Hör auf.“
    „Nein.“ Der nächste Schlag war so hart, dass Maddox für einen kurzen Augenblick das Bewusstsein verlor.
    „Hör nicht auf“, bat Maddox, als Aeron ihn mit dem Handrücken schlug. Noch ein bisschen mehr und der Dämon würde sich womöglich für den Rest des Tages nicht mehr zeigen.
    „Hör auf“, wiederholte Lucien. „Sofort! Oder ich nehme dich heute Nacht mit, wenn ich Maddox in die Hölle bringe.“
    Die Schläge versiegten augenblicklich. Lucien konnte seine Drohung problemlos wahr machen.
    Aeron keuchte; Maddox auch. Er war drauf und dran, Aerons Handgelenk zu packen und den Mann zu zwingen, weiterzumachen. Er wollte mehr, er brauchte mehr. Er durfte kein Risiko eingehen. Und wenn er sich schlagen lassen musste, bis er zu schwach zum Kriechen war, würde er es aushalten.
    Aber er würde nicht Ashlyn wehtun.
    Wenigstens noch nicht.
    Widerwillig stand Aeron auf und hielt Maddox die Hand hin, um ihm zu helfen. Der nahm sie genauso widerstrebend an. Dann wandten sie sich Lucien zu.
    Luciens Blick war kalt. Maddox fuhr sich mit der Hand übers Gesicht und ertastete Wunden, die, wäre er ein Mensch gewesen, hätten genäht werden müssen.
    „Möchte mir einer von euch vielleicht erklären, was hier vor sich geht?“
    „Wir haben eine neue Sparring-Technik ausprobiert“, erwiderte Maddox mit geschwollenen Lippen. Sein Dämon schwieg zur Abwechslung mal. Er fühlte sich beinahe normal. Diese Erkenntnis war so verblüffend, dass er grinsen musste.
    „Stimmt genau. Eine neue Sparring-Technik.“ Aeron legte ihm den Arm um die Schulter. Eines seiner Augen war zugeschwollen und seine Unterlippe aufgeplatzt.
    Binnen einer Stunde wären die Wunden der beiden vollständig verheilt. Unsterblich zu sein, hatte eben auch seine Vorteile.
    Würde Gewalt zurückkehren, wenn sein geschundener Körper sich erholt hatte?
    Lucien öffnete den Mund, um etwas zu erwidern, doch Maddox hielt eine aufgeschürfte Hand hoch. „Ich will von deiner Seite keine Beschwerden hören. Du hast Ashlyn im Kerker gelassen. Du solltest den Göttern danken, dass ich nicht auf deine Kehle losgegangen bin.“
    „Wir haben getan, was erforderlich war, um sie gefügig zu machen“, entgegnete Lucien ohne eine Spur von Reue in der Stimme.
    Maddox’ Muskeln spannten sich an, und er spürte die Wut von Neuem in sich aufsteigen. Allerdings war es eine erstaunlich durchschnittliche Wut. Eine, die ihn nicht nötigen würde, grausame Taten zu begehen. Ein Wunder. „Ich habe dich um zwei Dinge gebeten. Nur zwei. Und du bist beiden nicht nachgekommen.“
    „Du hast mich gebeten, sie am Leben zu lassen und sie nicht anzufassen. Beides ist der Fall“, stellte Lucien klar.
    Das stimmte zwar, aber sie war verängstigt und durchgefroren gewesen, und aus irgendeinem unerfindlichen Grund traf ihn das härter als Aerons Fäuste. Sie war einfach so zart und schutzlos. „Ich konnte nicht nachsehen, ob sie etwas braucht. Du aber hättest es tun sollen.“ Er hatte es schon immer gehasst, dass er jegliche Verbindung zur Gegenwart verlor, wenn es Mitternacht wurde. Er hasste es, dass er nicht wusste, was auf der Burg geschah, während er mit den Flammen kämpfte. Er hasste es, dass er weder sich selbst noch diejenigen beschützen konnte, die ihm nahestanden.
    Die Jäger könnten die Burg angreifen und bis auf die Grundmauern niederbrennen. Und sie könnten jeden ihrer Bewohner niedermetzeln. Ashlyn könnte ihn verraten, indem sie die Jäger hineinließ. Doch Ashlyn könnte genauso gut überwältigt oder umgebracht werden, ohne dass er es wüsste.
    „Hör zu, im Augenblick ist mir deine Frau völlig egal“, meinte Lucien. „Seit deinem letzten Tod ist eine Menge passiert. Die …“
    Ein Knurren vibrierte in Maddox’ Kehle, in seinem Kopf, in seinen Ohren. Es übertönte die Stimme seines

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