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Die Herren der Unterwelt 01 - Schwarze Nacht

Die Herren der Unterwelt 01 - Schwarze Nacht

Titel: Die Herren der Unterwelt 01 - Schwarze Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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sie zurückgelassen hatte: lebendig und unberührt. Er dachte, seine Freunde hätten ihr zumindest Essen, Wasser und Decken gegeben. Falsch gedacht. Sie hätte erfrieren können. Sie hätte verhungern können. Und sie hätten nichts davon mitbekommen.
    Hatten sie wirklich erwartet, dass er so etwas einfach hinnahm?
    Wieder falsch gedacht.
    Ein Blick auf Ashlyns verschmutztes, verängstigtes Gesicht weckte in ihm das Bedürfnis, jemanden umzubringen. Nur der Gedanke daran, dass sie schon bald nackt in seinem Bett läge, hatte den Tötungsdrang besänftigt. Doch während er sich beruhigt hatte, war sein Dämon von dieser Vorstellung nur noch weiter angestachelt worden.
    Jetzt brauchte Gewalt ein Ventil für seine wachsende Wut. Nur dann wäre Maddox in der Lage, Ashlyn zu berühren, ohne befürchten zu müssen, dass er die zerbrechliche kleine Dame in Stücke riss.
    Körper … Ashlyn … zwei Worte, die ihn erregten, wenn sie im gleichen Satz fielen. Sie war seine Fleisch gewordene Fantasie, und er wollte sich an ihr sättigen, wieder und wieder, wollte sie in jeder vorstellbaren und unvorstellbaren Position nehmen.
    Bald schon würde auch sie es wollen.
    Jedes Mal, wenn sie ihn ansah, blitzte das Verlangen in ihren Augen auf, und immer wieder streckte sie die Hände nach ihm aus, suchte den Körperkontakt mit ihm. Er konnte ihre Erregung förmlich riechen, ein Parfum aus Leidenschaft, Unschuld und köstlichem Honig. Trotzdem machte er ihr Angst, und diese Angst überschattete ihr Verlangen.
    Du solltest froh sein, dass der Köder Angst vor dir hat.
    Sollte, spöttelte er im Stillen. Allmählich begann er dieses Wort zu hassen.
    War sie überhaupt ein Köder?
    Als er die vier Männer erwähnt hatte, die ihr im Wald gefolgt waren, hatte sie ehrlich überrascht gewirkt. Und auch entsetzt über seine Tat. Aber welche Frau war nicht entsetzt, wenn es um Krieg und Gemetzel ging?
    Noch mehr überraschte es ihn jedoch, dass sie offen zugegeben hatte, über die Dämonen Bescheid zu wissen. Er hatte sie nicht gefoltert, um an diese Information zu gelangen. Warum sollte ein Köder sich so verhalten? Würde eine Gehilfin der Jäger nicht so tun, als halte sie ihn für einen Menschen, um ihn angreifbar zu machen?
    Außerdem hatte sie bislang weder versucht, ihn von der Burg wegzulocken, noch jemanden hineinzulassen. Gut, sie hatte bisher auch noch keine Gelegenheit dazu gehabt. Und die bekäme sie auch nicht.
    Am meisten irritierte es ihn jedoch, dass sie versucht hatte, ihn vor seinen Freunden zu retten. Für dieses Verhalten gab es keine rationale Erklärung. Jemanden zu retten, dem man etwas antun wollte, war höchst widersprüchlich. Sie hätte dabei ja auch selbst zu Schaden kommen können.
    In seiner schwarzweißen Welt war sie ein bunter, widersprüchlicher Farbtupfer.
    Morgen würde er den wahren Grund für ihre Anwesenheit herausfinden. Aber heute, ja, heute waren andere Dinge dran.
    Das klappernde Geräusch seiner Stiefel auf dem Fußboden hallte von den Wänden wider. Der Gemeinschaftsraum trat in sein Blickfeld, und er beschleunigte den Schritt. Sein Dämon schnurrte schon in freudiger Erwartung, und sein Körper sehnte sich nach einem Kampf.
    Als er in der breiten Tür stand, sah er Popcorn auf dem Boden und dem blutroten Vorleger verstreut liegen. Sein geschultes Auge erspähte mehrere getrocknete Blutflecke. Offenbar war Reyes hier gewesen. Als Erstes schaltete er den Fernseher aus. Auf dem Billardtisch lagen Kugeln, als hätte jemand mitten in einer Partie aufgehört.
    Doch von seinen Freunden war weit und breit keine Spur, nicht einmal von Lucien. Wo waren sie alle?
    Maddox stürmte durch die Burg, vorbei an den Luxusartikeln, die sie sich im Laufe der Jahre angeschafft hatten: dem Whirlpool, der Sauna, dem Fitnessraum, dem behelfsmäßigen Basketballfeld. Nichts von alledem konnte ihm jetzt helfen.
    Paris’ Zimmer erreichte er zuerst. Er platzte ohne anzuklopfen hinein. Das von schwarzer Seide bedeckte Bett war zerwühlt, aber leer. Die aufblasbaren Puppen, die Torin gekauft hatte, lagen überall herum – ein verzücktes, aber nutzloses Publikum. Peitschen, Ketten und eine große Auswahl an Sexspielzeugen, die Maddox noch nie gesehen hatte, zierten die Wände. Keins davon fehlte, was bedeutete, dass Paris nicht in der Stadt unterwegs war.
    Kopfschüttelnd ging Maddox zurück auf den Flur.
    Kämpfen. Kämpfen. Kämpfen.
    Er versuchte, die Stimme des Dämons zu ignorieren, als er Reyes’ Zimmer betrat. Kein

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