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Die Herren der Unterwelt 01 - Schwarze Nacht

Die Herren der Unterwelt 01 - Schwarze Nacht

Titel: Die Herren der Unterwelt 01 - Schwarze Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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Reyes und keine Sexspielzeuge. Stattdessen Waffen. Alle denkbaren Waffen. Gewehre, Messer, Wurfsterne. Auf dem Boden lag eine blaue Wrestlingmatte, die ebenfalls von getrocknetem Blut bedeckt war. Außerdem gab es hier einen Sandsack und ein paar Hanteln. In den Wänden zeichneten sich mehrere Löcher ab, als hätte jemand so lange auf die Steine eingeschlagen, bis sie zu Sand zerkrümelt waren.
    Das würde er später reparieren.
    Kämpfen, kämpfen, kämpfen.
    Luciens Zimmer war verschlossen, und als Maddox klopfte, antwortete niemand. Aerons und Torins Zimmer waren ebenfalls leer. Frust stieg in Maddox auf. Langsam wurde sein Sichtfeld von schwarzen Punkten getrübt, die unruhig vor seinen Augen tanzten.
    Kämpfenkämpfenkämpfen.
    Er sehnte sich nach Ashlyn, doch er konnte sie nicht haben, bevor sein Durst nach Gewalt nicht gestillt war – und das konnte erst geschehen, wenn er die anderen fand. Das alles machte ihn nur noch wütender. Er lief zurück in den Flur, seine Bizepsmuskeln zuckten, als heißes Blut hindurchschoss.
    Kämpfenkämpfenkämpfen!
    „Wo seid ihr?“, brüllte er. Er schlug gegen die Wand, einmal, zweimal und hinterließ eine Delle, die denen in Reyes’ Zimmer in nichts nachstand. Seine Knöchel pochten, aber der Schmerz tat gut und machte seinen Dämon glücklich.
    Maddox blieb stehen und schlug erneut gegen die Wand.
    Er hatte nicht mehr viel Zeit. Mitternacht rückte mit jeder Minute, die verstrich, näher. Bald würde Tod ihn heimsuchen. Doch ehe es soweit war, musste er sich in Ashlyn verlieren, musste er jeden Zentimeter ihres Körpers erkunden. Denn diesen Körper nicht zu kennen, bedeutete eine viel größere Qual, als jede Nacht in der Hölle zu verbrennen.
    Und was, wenn dich die Frau gar nicht begehrt?, stichelte der Dämon. Was ist, wenn sie nur so tut als ob, damit du ihr Informationen gibst? Was ist, wenn sie jedes Mal an einen anderen Mann denkt, wenn sie bei dir ist, und seinetwegen erregt ist?
    Mit lautem Gebrüll rammte Maddox seine Faust von Neuem in die Steinmauer, die bei der Wucht des Schlags zu bröckeln begann. Sie wollte ihn. Natürlich. Ignorier ihn. Hör nicht auf den Dämon.
    Gewalt schwieg und weidete sich an Maddox’ Ohnmacht.
    „Wieso zerstörst du die Wände, anstatt sie zu reparieren?“
    Als Maddox die vertraute Stimme vernahm, wirbelte er herum. Warmes, belebendes Blut tropfte von seinen Händen.
    Am Ende des Flures stand Aeron. Das Licht, das durch die Fenster hineinschien, umtanzte die kräftige Statur des Mannes. Ein Lichtstrahl ruhte auf seinem dunklen Haar, wie eine helle Krone, die seine tätowierte Haut beleuchtete.
    Als wäre er noch nie gezähmt worden, brach Gewalt mit voller Kraft hervor. Maddox zeigte auf seinen Freund und brüllte: „Ihr habt sie einfach da unten gelassen.“
    „Und?“ Der schwarze Teufel, den Aeron auf den Hals tätowiert hatte, schien mit seinen rotgeränderten Augen zu blinzeln, als erwachte er aus einem tiefen Schlaf. Es sah so aus, als liefe ihm Speichel aus dem Mund mit den scharfen Zähnen. „Hat sie geredet?“
    „Worüber?“
    „Weshalb sie hier ist.“
    „Nein.“
    „Dann lass mich mit ihr sprechen.“
    „Nein!“ Sie war schon verängstigt genug. In Maddox’ Kopf blitzte ein Bild von Ashlyn im Kerker auf. Ihre Haut war blasser gewesen als der Schnee draußen. Die einzigen Farbtupfer stammten von dem schwarzbraunen Dreck. Sie hatte gezittert. Wenn diese Frau zitterte, dann sollte es vor Leidenschaft sein und nicht vor Angst.
    Kämpfen, kämpfen, kämpfen!, grölte der Dämon wieder.
    „Wo ist sie jetzt?“, wollte Aeron wissen.
    „Das geht dich nichts an. Aber irgendjemand wird dafür bezahlen, dass ich sie in einem so erbärmlichen Zustand vorgefunden habe.“
    Die violetten Augen seines Freundes – die genauso aussahen wie seine eigenen, als hätten die Götter keine Lust gehabt, sich etwas Neues auszudenken – weiteten sich vor Überraschung. „Warum? Was bedeutet sie dir?“
    „Meins“, war die einzige Antwort. „Sie ist meins.“
    Aeron fuhr sich mit der Zunge über die Zähne. „Jetzt sei nicht dumm. Sie ist ein Köder.“
    „Vielleicht.“ Vermutlich. Er machte ein paar Schritte vor. Brodelnd … hungrig … „Aber das ist mir im Augenblick egal.“
    Der andere Krieger kam auf ihn zu. Er war ebenfalls erzürnt. „Sollte es aber nicht. Außerdem hättest du sie gar nicht erst herbringen sollen.“
    Das wusste Maddox, doch er hatte nicht vor, sich dafür zu entschuldigen. Er würde es

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