Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Herren der Unterwelt 01 - Schwarze Nacht

Die Herren der Unterwelt 01 - Schwarze Nacht

Titel: Die Herren der Unterwelt 01 - Schwarze Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
Vom Netzwerk:
schnaubte. Das Institut zahlte ihr ein sehr gutes Gehalt dafür, dass sie sich paranormale Dinge anhörte und darüber Bericht erstattete; Geldprobleme hatte sie nun wirklich nicht. Außerdem erfüllte McIntosh ihr jeden Wunsch. Und wenn sie ihn nicht fragen wollte, bestellte sie die Sachen im Internet und ließ sie sich nach Hause liefern.
    Als sie daran dachte, was sie sich in letzter Zeit bestellt hatte, errötete sie leicht. Liebesromane, zum Beispiel, die unweigerlich dazu geführt hatten, dass sie sich ein Kostüm wie aus Tausendundeiner Nacht und ein Unterwäscheset aus schwarzem Leder kaufte. Nach der Lektüre eines Buches, das von einer Undercoveragentin und ehemaligen Diebin handelte, hatte sie sogar einen Seidenschal und Isolierband erstanden. Benutzt hatte sie diese Dinge jedoch nicht ein Mal.
    Seufzend tauchte sie ein Handtuch in das mittlerweile kalte Badewasser. Sie ließ ihre Kleidung an und wusch sich so gut wie möglich. Auf keinen Fall würde sie sich ausziehen. Schließlich konnte jeden Moment einer der Männer hereinkommen.
    Ja, aber wenn Maddox dich überraschen würde, hättest du nichts dagegen.
    Blödsinn, redete sie sich ein. Der Gedanke machte sie ganz nervös. Sie hätte sehr wohl etwas dagegen. Er machte ihr Angst.
    Er schenkt dir kostbare Stille.
    Nicht mehr. Obwohl er nicht im Raum war, waren die Stimmen nicht zurückgekehrt. Ihr Kopf war klar. Das Einzige, was sie hörte, waren ihre eigenen Gedanken. Ich bin geheilt.
    Nein, bist du nicht. Letzte Nacht im Verlies hast du auch Stimmen gehört.
    „Jetzt rede ich schon mit mir selbst“, sagte sie und warf die Hände in die Luft. „Was kommt wohl als Nächstes?“
    Sie betrachtete sich im Spiegel. Wassertropfen rannen von ihrer Stirn über die Nase und weiter bis zum Kinn. Ihre Wangen glühten rosig, und ihre Augen strahlten. Merkwürdig. Nie war sie sich ihrer Sterblichkeit bewusster gewesen, und nie hatte sie lebendiger ausgesehen.
    Als ihr Magen knurrte, fiel ihr das Tablett mit Essen ein, das Maddox auf den Boden gestellt hatte. Wie von selbst ging sie hinüber, wobei sie mit den Füßen die Kleidungsstücke zur Seite schleuderte, die sie auf der Suche nach einem Telefon aus dem Schrank gerissen hatte. Schwarze T-Shirts, schwarze Hosen, schwarze Unterhosen.
    Als sie sich den muskulösen Maddox mit nichts als einer Unterhose bekleidet vorstellte, richteten sich ihre Brustwarzen auf. Er läge auf dem Bett, unter dem dünnen Stoff würde sich seine Erektion abzeichnen, und er sähe sie verrucht an, während er sie mit dem Finger zu sich lockte.
    Und sie würde willig zu ihm gehen.
    Ashlyn nagte an ihrer Unterlippe. Maddox … auf einem Bett … verrückt nach ihr … Ihre Knie wurden weich, und ihr Bauch kribbelte. Du dummes Mädchen. Offenbar konnte sie an nichts anderes als an Sex denken, sobald mal ein bisschen Ruhe herrschte.
    Sie nahm das Tablett und wankte zum Fenster, wo sie eine Ecke auf der Fensterbank abstellte und sich eine Weintraube in den Mund steckte. Der süße Saft rann ihr die Kehle hinunter, und sie war kurz davor, genüsslich zu stöhnen, als sie sich zur Ordnung rief und dazu zwang, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren – ihre Flucht. Sie hatte McIntosh und somit dem Institut von den Männern und dieser Burg erzählt. McIntosh wusste, dass sie herkommen wollte. Vermutlich ahnte er inzwischen, wo sie steckte.
    Würde er sie holen kommen? Oder würde er sie den Wölfen zum Fraß vorwerfen, weil sie ihm nicht gehorcht hatte? Zu ihr war er immer nett gewesen, doch bei seinen anderen Mitarbeitern hatte er keine Fehler toleriert, und erst recht keinen Ungehorsam.
    Er wird kommen, sagte sie sich. Er braucht dich.
    Doch als sie aus dem Fenster schaute, sah sie nichts als Schnee und Bäume. Trotzdem, sie würde sich nicht entmutigen lassen. Er konnte überall sein. Während sie so dastand und sich jedem möglichen auswärtigen Beobachter präsentierte, schob sie sich noch eine Weintraube in den Mund und trommelte gegen die Scheibe. Ich bin hier. Seht ihr mich?
    Sie musste schnellstmöglich hier raus. Mit jeder Sekunde, die verstrich, schien der Wahn der Krieger sie fester zu packen. Sie hatte sich ihren Kerkermeister in Unterwäsche vorgestellt, wo sollte das noch hinführen …
    Sie konnte nur hoffen, dass McIntosh sie sähe, ein Loch in die Tür sprengte und sie rettete. Bumm. Geschafft. Vorbei. Nein, stopp. Zurück. Sie wollte nicht, dass McIntosh die Burg betrat. Er wäre Maddox und den anderen nicht gewachsen. Sie

Weitere Kostenlose Bücher