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Die Herren der Unterwelt 01 - Schwarze Nacht

Die Herren der Unterwelt 01 - Schwarze Nacht

Titel: Die Herren der Unterwelt 01 - Schwarze Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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Eine der Frauen wimmerte. „Ich dachte, wir hätten das geklärt. Du passt auf, wie du von ihr sprichst, oder du musst leiden.“
    Aeron wich keinen Millimeter zurück. „Wie lange kennst du sie schon? Ein paar Stunden? Du hast kaum mit ihr gesprochen. Eigentlich sollte sie in diesem Augenblick um Gnade betteln, und wir sollten schon längst ihre Geheimnisse kennen und wissen, was die Jäger – falls noch mehr da draußen sind – vorhaben.“
    „Sie hat versucht, mich zu retten, als ich erstochen wurde. Und erst vor wenigen Minuten hat sie versucht, mich vor dir zu beschützen.“
    „Alles nur Show.“
    Vermutlich. Das hatte er sich schon mehrfach gesagt, aber irgendwie war es ihm egal. Eher wütend auf sich selbst als auf Aeron, wich er zurück und wandte sich an Lucien. „Warum sind sie hier?“ Er klang immer noch ungläubig, aber gefasst.
    Oder besser: so gefasst, wie er im Augenblick auftreten konnte.
    Lucien sah Aeron an, der mit dem Kinn eine Bewegung in Richtung Flur machte. Die Krieger verstanden und gingen hinaus. Alle waren auf die Erklärung gespannt. Lucien verließ als letzter den Raum und schloss schnell die Tür hinter sich ab.
    Maddox blickte in die Gesichter seine Freunde, auf denen sich die gleiche Ungläubigkeit spiegelte, die er fühlte. So etwas war noch nie geschehen. Keiner von ihnen hatte je eine Frau in die Burg mitgebracht, selbst Paris nicht – wenigstens soweit er wusste –, und jetzt waren fast genauso viele Frauen hier wie Krieger. Das war irgendwie unwirklich.
    „Also?“, drängte er.
    Aeron erklärte, wie die Titanen die Griechen entthront hatten, und dass die neuen Herrscher von ihm verlangten – nein, ihm befohlen hatten –, diese vier unschuldigen Frauen hinzurichten. Wenn er sich weigerte, würde er zur blutrünstigen Bestie mutieren. Wenn er darum bat, von der Aufgabe befreit zu werden, würde er genauso verflucht werden wie Maddox.
    Maddox hörte fassungslos zu. Entsetzen und Angst machten sich in ihm breit.
    „Aber warum sollte der neue Götterkönig Aeron befehlen …“ In just diesem Moment begriff er und presste die Lippen aufeinander. Meinetwegen. Ich bin dafür verantwortlich. Ich habe die Götter gestern herausgefordert und beleidigt. Das war anscheinend ihre Art, sich zu rächen.
    Er warf Torin einen bestürzten Blick zu. Der Krieger starrte ihn aus seinen grünen Augen an. Sein Blick war hart. Dann wandte er sich ab und legte die behandschuhten Hände flach auf den Spiegel, der direkt vor ihm hing. Sein Spiegelbild sah trostlos aus. Erst gestern hatten die beiden behauptet, es interessiere sie nicht, wenn die Götter sie bestraften. Sie hatten geglaubt, nichts könne schlimmer sein als die momentane Situation.
    Sie hatten sich geirrt.
    „Wir dürfen nicht zulassen, dass Aeron das tut“, unterbrach Lucien Maddox’ und Torins düstere Gedanken. „Er stößt schon jetzt an seine Grenzen. Wie wir alle.“
    Erneut schlug Reyes gegen die Wand und stöhnte. Die aggressiven, roten Schnitte auf seinen Unterarmen platzten bei dem Aufprall auf, und Blutstropfen spritzten auf die silbergrauen Steine. „Die Titanen müssen doch wissen, was passiert, wenn Aeron ihnen gehorcht.“ Er bleckte die Zähne und heulte laut auf. „Sie müssen doch wissen, dass das Leben zwischen Gut und Böse für uns ein ewiger Drahtseilakt ist. Warum haben sie das nur gemacht?“
    „Ich glaube, ich weiß, warum“, erwiderte Maddox reumütig.
    Fünf Augenpaare sahen ihn an.
    Die Scham lastete schwer auf seinen Schultern, als er ihnen sein Verhalten beichtete. „Ich hätte niemals gedacht, dass so etwas geschieht“, schloss er. „Ich wusste nicht, dass die Titanen ausgebrochen waren, geschweige denn, dass sie die Macht übernommen hatten.“
    „Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll.“ Aeron.
    „Ich schon: Fuck.“ Paris.
    Maddox legte den Kopf in den Nacken und starrte an die Decke. Ich dachte, ich würde die Griechen provozieren, hätte er am liebsten geschrien. Sie hätten nichts unternommen. Sie hätten sie weiterhin ignoriert.
    „Glaubst du, Ashlyn ist auch eine Strafe der Titanen?“, fragte Lucien.
    Er biss die Zähne aufeinander. „Ja.“ Natürlich war sie eine Strafe. Der Gedanke war ihm schon früher gekommen – der Zeitpunkt ihrer Ankunft, die Art, wie sie seine Gedanken vereinnahmte und sein Verlangen anfachte –, aber er war davon ausgegangen, dass die Griechen dafür verantwortlich waren. „Die Titanen müssen die Jäger direkt zu uns geführt haben. Sie

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