Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Herren der Unterwelt 01 - Schwarze Nacht

Die Herren der Unterwelt 01 - Schwarze Nacht

Titel: Die Herren der Unterwelt 01 - Schwarze Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
Vom Netzwerk:
Plüschsofa fallen. Auch sie war einst eine Götterkriegerin gewesen. Wie die anderen hatte sie sich ebenfalls persönlich angegriffen gefühlt, als die Griechen Pandora auserwählten, um dimOuniak zu bewachen. Im Gegensatz zu den anderen störte es sie jedoch nicht, dass die Götter sich für eine weibliche Wächterin entschieden, sondern nur, dass nicht sie diese Wächterin war. Sabin erinnerte sich noch an das breite Lächeln auf ihrem Gesicht, als sie beschlossen hatten, Pandora zu stürzen. Es sollte ihr letztes Lächeln gewesen sein.
    „Die Stadtbewohner wollen uns keine Informationen geben“, erklärte sie. „Aus irgendeinem Grund halten sie die Krieger für Engel – das muss man sich mal vorstellen.“
    Sabin musste sich jedes Mal überwinden, sie anzusehen. Nicht, dass sie hässlich gewesen wäre. Im Gegenteil. Sie war klein und zierlich und hatte schwarze Haare und erstaunlich helle silberne Augen. Da sie aber die Trägerin des Dämons des Elends war, gehörten Lachen, Leichtsinn und Freude nicht zu ihrem Leben.
    Sabin hatte jahrhundertelang versucht, sie aufzumuntern. Doch was er auch sagte, sie sah immer aus, als würde sie sich im nächsten Moment das Leben nehmen. Die Traurigkeit der gesamten Welt schwamm in ihren Augen und lag auf ihrer Stimme. Er hatte sich stets gefragt, wie sie es schaffte, nicht durchzudrehen.
    Er rieb sich über den Kiefer und suchte Amuns Blick. „Hast du etwas herausgefunden?“
    Amun stand auf der anderen Seite des Zimmers gegen die Wand gelehnt. Er bildete einen dunklen Kontrast zum sterilen Weiß der Suite. Dunkle Haut, dunkle Augen – alles an ihm war dunkel. Amun konnte die dunkelsten Geheimnisse eines jeden erspüren, dem er näherkam.
    Es musste eine Last sein, die hässlichsten Geheimnisse aller Menschen in seinem Umkreis zu kennen.
    Vielleicht sprach Amun deshalb so selten. Aus Sorge, unglaubliche Wahrheiten zu verraten. Aus Sorge, eine riesengroße Panik zu verbreiten.
    „Nichts, was uns weiterbringt“, antwortete Cameo mit ihrer melancholischen Stimme an seiner Stelle. „Abgesehen von den Frauen, die mit Paris und Maddox geschlafen haben und sich nur an die Größe ihrer Schwänze erinnern, haben die Städter immer Abstand zu den Kriegern gehalten. Sie wissen einfach nicht genug, als dass Amun ein Geheimnis aufspüren könnte.“
    Im Ernst. Am liebsten hätte er ihr auf der Stelle ein Messer ins Herz gejagt, statt länger darauf zu warten, dass sie es irgendwann selbst täte. Hauptsache, diese Traurigkeit hätte ein Ende.
    Noch ehe er etwas erwidern konnte, flog die Tür ein zweites Mal auf und Strider platzte herein.
    Seine blonden Haare waren zerzaust, seine blauen Augen glänzten. Die scharfen Wangenknochen waren schmutzig, und an seinem Kinn klebten Blutspritzer. Doch an seinen weichen, leichten Bewegungen erkannte Sabin, dass er etwas gefunden hatte.
    Abrupt setzte er sich auf. „Schieß los.“
    Strider blieb mitten im Zimmer stehen und grinste. „Wie wir vermutet haben, sind die Jäger bereits hier.“
    Cameo wechselte die Sitzposition. Ihre grazilen, eleganten Bewegungen standen im völligen Widerspruch zu ihrer selbstmörderischen Ausstrahlung. „Wir müssen sie überwältigen und ausquetschen, um zu erfahren, ob sie mehr wissen als wir.“
    „Nicht nötig“, widersprach Strider. „Ich habe mir schon einen vorgeknöpft.“
    „Und?“ Sabin war ganz aufgeregt.
    „Wie die Jäger dir letzten Monat gesagt haben, sind sie hier, um die Herren auf dem Hügel zu überfallen. Sie haben jemanden eingeschleust.“
    „Freut mich zu hören.“ Gideon.
    Strider und die anderen ignorierten ihn.
    „Hat er die Büchse erwähnt?“, erkundigte sich Kane. Während er sprach, brannte die Glühbirne in der Lampe neben ihm durch und sprühte Funken in sämtliche Richtungen.
    „Nein.“
    Die Lampe kippte um und fiel Kane auf den Kopf.
    Sabin schüttelte den Kopf. Der Mann war eine wandelnde Katastrophe. Im wahrsten Sinne des Wortes. Wenn Kane einen Raum betrat, löste er einen ganzen Dominoeffekt an Katastrophen aus. Sabin rechnete damit, dass jeden Augenblick die Decke einstürzte. Das wäre jedenfalls nichts Ungewöhnliches.
    Kane fegte die winzigen Flammen von seinem Kopf und rieb sich die Schläfe. Seine haselnussbraunen Augen zeigten keine Regung. Wortlos entfernte er sich von der gefährlichen Lampe und setzte sich, so weit weg von allen anderen wie nur möglich, auf den Fußboden.
    Sabin warf einen Blick durch die doppelflüglige Tür, die auf den

Weitere Kostenlose Bücher