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Die Herren der Unterwelt 02 - Schwarzer Kuss

Die Herren der Unterwelt 02 - Schwarzer Kuss

Titel: Die Herren der Unterwelt 02 - Schwarzer Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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einander schlafen.“
    „Sie haben mir gesagt, man dürfe dir nicht vertrauen. Sie haben gesagt, ich soll dir nicht zu nahe kommen.“
    Seine Panik verstärkte sich, die Hoffnung schwand. „Süße, lass uns doch …“
    „Halt den Mund.“ Mit zusammengekniffenen Augen massierte sie sich die Schläfen. „Ich weiß zwar nicht, wie du es eben geschafft hast, mich so weit zu bringen, aber jetzt ist es mir auch gleichgültig. Aber mach das nie, nie wieder mit mir, oder ich werde nicht damit warten, dich zu töten, bis ich die Büchse der Pandora gefunden habe.“
    Sie stampfte davon, öffnete die vergitterte Tür, warf sie hinter sich zu und schloss ihn ein. Dann war er allein.
    Er würde immer schwächer werden. Verdammt.
    Maddox trug ein Tablett mit Essen in das Burgverlies. Es war ihm ganz und gar nicht recht, dass Aeron hier unten eingeschlossen war, aber auch er hatte, wie die anderen Krieger, keine bessere Lösung gefunden. Aeron war einst derjenige Krieger gewesen, der den stärksten Willen gehabt hatte. Er war brutal, aber loyal. Manchmal war er so unglaublich kontrolliert wie Lucien, in anderen Situationen wieder so flatterhaft wie Maddox früher gewesen war.
    Maddox lachte in sich hinein, als er daran dachte. Sie waren gute Trainingspartner gewesen, er und Aeron. Viel Zeit hatten sie damit verbracht, ihre Kampfkünste miteinander zu perfektionieren. Als Maddox die Kontrolle über seinen Dämon verloren hatte, war Aeron ihm behilflich gewesen, ihn wieder einzufangen. Nun war aber Aeron nur noch ein Schatten seiner selbst. Er war wild, aufbrausend und hasserfüllt.
    Wenn Aeron freikäme, würde er vier unschuldige Frauen töten, genauso wie es die Götter von ihm verlangt hatten. Und falls er diese Frauen umbrachte, dann würde er sich nie wieder von seiner Blutgier erholen. Von Anfang an hatte Aeron gewusst, dass ihn das Töten von Unschuldigen unwiderbringhch aus der Bahn werfen würde.
    Maddox kannte das Gefühl.
    Er hatte Pandora ins Jenseits befördert, nachdem ihn Sekunden zuvor der Dämon der Gewalt besessen hatte. Und er hatte unzählige Jahrhunderte damit verbracht, seine Schuld zu sühnen. Jede Nacht war er auf dieselbe Weise getötet worden, wie er sie umgebracht hatte: Ihm wurde sechs Mal ein Messer in den Bauch gerammt. Im Gegensatz zur armen Pandora, erwachte er aber jeden Morgen aufs Neue und wusste, dass er in derselben Nacht wieder sterben musste.
    Aber Ashlyn hatte ihn gerettet – in mehr als einer Hinsicht. Sie hatte ihm einen Grund gegeben zu leben, und nun trug diese wunderbare Frau sein Kind unter dem Herzen.
    Wie immer, wenn er an sie dachte, wurde es ihm warm, und er bekam ein seltsames Gefühl im Magen. Was würde er für ein Vater sein? Schon jetzt liebte er das Baby und wusste, er würde es beschützen, selbst nach seinem Tod. Dann würde er eben aus der Hölle emporsteigen.
    Er wünschte sich, dass Aeron dasselbe Glück in der Familie fand wie er: Liebe, Vergebung, Freiheit. Und dennoch war Aeron absolut vom Blutdurst erfüllt. Wenn er mit den Kriegern zusammen war, konnte man ihm nicht trauen. Dasselbe galt in der Gegenwart von Freunden und seinen Brüdern, ganz zu schweigen von Frauen. Wie sollte er also eine Frau finden, die ihn bezähmen konnte?, fragte sich Maddox.
    Er neigte den Kopf, als er die Treppe zum Verlies hinabstieg. Er hörte keine Krallen an den Gitterstäben klappern. Zum ersten Mal seit Wochen waren keine Flüche zu hören, die von den dicken Mauern widerhallten. Es war seltsam still. Nachdem er das Tablett auf den Boden gestellt hatte, sah er nach.
    Sobald er Aerons Zelle erreicht hatte, spürte Maddox eine unglaubliche Angst. An der Zellentür waren die Gitterstäbe auseinandergebogen. Aeron war verschwunden.
    Reyes hatte die Aufgabe übernommen, den Römischen Tempel zu bewachen, während seine Freunde weiter nach Hinweisen auf die Unaussprechlichen suchten. Er schritt den von Moos überwucherten Rand des Tempels ab, der still und sehr düster dalag. Seitdem Lucien und die anderen wussten, wo sie nach den Artefakten suchen mussten, forschte Sabin mit seinen Leuten nach Erkenntnissen über die Titanen. Über ihre Schwächen und ihre Feinde.
    Obwohl der Tempel lange Zeit im Meer begraben gelegen hatte, waren an den Mauern immer noch Blutspuren zu sehen. Die Wände bestanden aus Menschenknochen. Aber bislang hatten die Krieger noch nichts gefunden. Es hatte noch nicht einmal etwas gebracht, Blutopfer auf dem Altar darzubringen. Dazu hatten sich die Männer mit

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