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Die Herren der Unterwelt 02 - Schwarzer Kuss

Die Herren der Unterwelt 02 - Schwarzer Kuss

Titel: Die Herren der Unterwelt 02 - Schwarzer Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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würde sie es aushalten, dass er auf sie wütend war, als mit anzusehen, wie er langsam und qualvoll starb.
    Das klingt schon ein wenig nach Liebe.
    Anya verdrängte diesen Gedanken, bevor er in ihrem Kopf mehr Raum einnehmen konnte. Wenn sie sich eingestehen würde, dass sie ihn liebte, dann gäbe es kein Zurück mehr, sie würde mit ihm aus Liebe schlafen wollen. Schon jetzt war sie kurz davor nachzugeben. Aber wenn sie nachgab, würde sie auch die Konsequenzen tragen müssen. Wenn sie sich an ihn band, und er starb tatsächlich, dann war sie dennoch an ihn gebunden. Gebunden an einen Toten und belastet mit Trauer in alle Ewigkeit. Und noch nicht einmal der allmächtige Schlüssel würde sie aus diesem Bund erlösen können.
    Ihr wurde übel, alles fühlte sich taub an. Nein. Niemals. Er wird nicht sterben. Du darfst so nicht denken. Du wirst alles unternehmen, was in deiner Macht steht, um ihn zu retten. Aber dennoch, so fürchtete Anya, würde sie in alle Ewigkeit trauern.
    Sie wollte den Arm ausstrecken und seine Hand berühren. Sie wollte sofort von ihrem Schneescooter springen und sich auf seinen Schoß setzen, um zu spüren, wie er sie in den Arm nahm und festhielt. Aber sie konnte das leider nicht tun, der Zeitpunkt war nicht der richtige, denn es stand zu viel auf dem Spiel.
    Später, nahm sie sich vor.
    Während sie durch den Schnee glitten, fanden sie keinen Hinweis darauf, dass Menschen vor Ort gewesen waren. Es gab weder Ketten-noch Fußspuren. Vielleicht waren die Jäger schon wieder zurückgefahren. Man durfte sich doch wohl noch Hoffnungen machen? Sie wollte nicht, dass Jäger auch nur in die Nähe von Lucien kamen.
    „Da vorn sind Fallen aufgestellt“, sagte William plötzlich. „Fahrt hinter mir her und kommt auf keinen Fall vom Weg ab.“
    Anya und Lucien drosselten ihre Geschwindigkeit und ordneten sich hinter dem Krieger ein, um in einer Spur zu fahren. Anya fuhr in der Mitte, Lucien hinter ihr. Ihr Beschützer.
    „Woher weißt du das?“, fragte sie.
    „Ich habe sie aufgestellt. Man muss sich schützen, wenn Unsterbliche ständig versuchen, einem aufzulauern.“
    Vielleicht waren die Jäger ja gar nicht zurückgefahren? Vielleicht waren sie in den Fallen umgekommen? „Und gibt es sonst noch hübsche Überraschungen für uns hier draußen?“
    „Oh, ja.“ Aber weiter sagte William nichts.
    „Und die wären?“, wollte Lucien wissen.
    Anya hörte den angespannten Unterton in seiner Stimme. Er macht sich um mich Sorgen, der Gute. Wieder wollte sie sich sofort in seine Arme werfen.
    „Bomben, giftige Beeren, Höhlen im Eis. Ihr wisst schon, alles, was in einem schlechten Agenten-Thriller vorkommt.“
    „Nett.“ Anyas schiefes Lächeln erstarb, als ihr ein neuer Gedanke kam. Was ist, wenn die Jäger für uns Fallen aufgestellt haben?

17. KAPITEL
    Drei Tage später entdeckten sie die Jäger mitten in den Bergen.
    Lucien hätte sich darüber freuen sollen, denn nichts mochte er lieber, als diese Fanatiker zu töten, die von ihren Wahnideen nicht abließen. Doch – Anya mochte er noch lieber, natürlich. Er schätzte sie mehr als einen anständigen Kampf. Doch war er dieses Mal nicht glücklich darüber, eine Gelegenheit zum Kampf zu haben. Er spürte nicht die vertraute Erregung, denn er fühlte sich schwach und wurde immer schwächer.
    In diesem Moment war er sich nicht sicher, ob er es überhaupt mit einer Maus aufnehmen könnte, ganz zu schweigen mit einem wild entschlossenen Jäger.
    Er wusste, dass er schwächer werden würde, aber er hatte nicht zu einem so frühen Zeitpunkt damit gerechnet. Wenn die Tage nicht so anstrengend und die Nächte nicht so kalt gewesen wären, wäre er vielleicht noch stärker gewesen. Aber den Tag zuvor hatten sie die Fahrzeuge stehen lassen müssen, weil der Weg zu steil geworden war. Nun benutzten sie Steigeisen und Eispickel und stiegen Stück für Stück aufwärts, kamen langsam voran und machten nur Pausen, wenn es nicht anders ging. Sie aßen nur eine Mahlzeit am Tag. Mehr brauchten sie nicht. Die Dosensuppen konnten sie kaum richtig heiß machen. Anya hätte sich einfach wegportieren können, aber Lucien vermutete, dass sie ihn nicht allein lassen wollte.
    Jeden Tag vor Einbruch der Dunkelheit schlugen sie ihr Zelt auf und machten ein Feuer, an dem sie sich wärmten. Lucien schlief nicht, sondern blieb die ganze Nacht auf, um Anya zu bewachen. Er genoss jeden einzelnen Moment mit ihr. Weil er spürte, dass seine Tage gezählt waren, versäumte er

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