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Die Herren der Unterwelt 02 - Schwarzer Kuss

Die Herren der Unterwelt 02 - Schwarzer Kuss

Titel: Die Herren der Unterwelt 02 - Schwarzer Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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linken Seite und schon schob sich eine Wand zur Seite. Dahinter lag ein dunkler Gang.
    „Wie kann das sein, davon wusste ich gar nichts!“ William schüttelte den Kopf. „Ich weiß, dass Menschen jenseits des Polarkreises gereist sind, aber ich habe selbst gesehen, wie sie dort umgekommen sind. Oder habe ich mich geirrt? Egal, aber wie konnten sie sich heimlich ein Lager einrichten?“ Aus seinem Mantelärmel glitten silberfarbene Messerklingen, deren Griffe er hastig festhielt. „Ich weiß nicht, wie viele da drin sind, aber ich werde sie alle umbringen. Sie haben nichts Gutes vor, denn sonst hätten sie mich dafür bezahlt, dass ich sie führe.“
    „Deine Wut kommt ein bisschen spät“, stellte Anya fest. „Du musst zugeben, dass es eine gute Idee war, hier hinauszufahren, aber du wärst nicht herkommen, wenn ich dir nicht das Buch gestohlen und dich damit erpresst hätte. Du könntest dich bei mir mal bedanken. Ein Strauß Rosen wäre nett.“
    William schnaubte. „Ach, egal.“
    Anya drehte sich mit einem besorgten Blick zu Lucien um. „Zuckerschnecke, warum wartest du nicht hier? Pass auf, dass niemand hinter uns herkommt. Wir sind gleich zurück und dann …“
    Er räusperte sich, während er spürte, dass ihm die Situation immer unangenehmer wurde. Er schämte sich, dass Anya ihm so wenig zutraute … Nein. Das stimmte nicht. Sie machte sich um ihn Sorgen. Sie sah, wie schwach er war und wollte nicht, dass ihm noch etwas passierte.
    Lucien wusste, wie schwächlich er war, aber er wollte ihr beweisen, dass er nicht zulassen würde, dass ihr etwas angetan wurde. Er würde keinesfalls auf seinen körperlichen Zustand Rücksicht nehmen.
    Er musste es ihr beweisen.
    „Ich gehe hinein“, sagte er bestimmt.
    „Lucien, du bist …“
    „Mir geht es gut. Wirklich.“ Er riss sich seine weiße Mütze vom Kopf und warf sie auf den Boden, denn es durfte ihn nichts behindern, damit er alles sehen und hören konnte. „Wir gehen hinein, William zuerst“, sagte er und übernahm das Kommando. „Dann gehst du, und ich bleibe hinten.“ So war sie von vorn und von hinten geschützt.
    Einen Moment lang sah es so aus, als wolle sie diskutieren, aber dann kniff sie die Lippen zusammen und nickte. „Okay.“
    „Hast du eine Pistole?“ Er sah sie an.
    „Ich habe nur ein paar Dolche.“ Drei hatte sie schon gezückt, ohne dass er es bemerkt hatte. Er war stolz auf sie.
    „Gut. Das ist gut.“
    Ungeduldig drängte William: „Lasst uns hineingehen. Je länger wir hier draußen warten, desto länger haben sie Zeit, sich auf einen Kampf vorzubereiten.“ Er drehte sich um und betrat den Eingang der Höhle. Jeder Muskel in seinem Körper war gespannt.
    Schnell drückte Anya Lucien einen Kuss auf die Lippen und ging William nach. Lucien folgte ihr auf den Fersen. Seine Augen gewöhnten sich schnell an die Dunkelheit. Offensichtlich hatte man die eisigen Wände mit Lehm bestrichen, um diese Düsternis zu erzeugen. Kein einziger Wassertropfen überstand diese Kälte, noch bevor er die Wand hinabgeronnen war, wäre er zu Eis erstarrt. Lucien hörte den Wind pfeifen.
    Wind? Nein, es war kein Wind, stellte er lauschend fest. Einen Moment später war ihm klar, dass es Stimmen sein mussten.
    „… näher dran, und wir haben schon seit Tagen gesucht“, hörte er einen Mann sagen.
    „Der alte Mann hat gesagt, dass es hier sein soll.“
    Der alte Mann. Der Mythenforscher?
    „Wir sind ganz nah dran, ich habe so ein Gefühl.“ Eine andere Stimme. Dieser Mann klang eindringlicher, entschiedener.
    „Wir werden sterben, wenn wir noch länger hierbleiben.“ Da war noch eine weitere Stimme.
    Also waren es mindestens drei Jäger.
    „Wir können nicht einfach aufgeben.“ Ein vierter und offensichtlich einer, der wütender als die anderen war. „Die Dämonen müssen ausgelöscht werden. Guckt euch doch nur mal an, was sie mit den Menschen in Budapest gemacht haben. Diese Pest hat Hunderte getötet und auch viele von uns.“
    „Haben die anderen etwas aus dem Gefangenen herausbekommen?“
    Gefangene? Lucien runzelte die Stirn. Wen hatten sie gefangen genommen? Einen Lord? Oder waren es Menschen?
    „Nichts. Kein bisschen.“
    Die Stimmen kamen näher, denn sie wurden lauter. Die Dunkelheit wich, als sie dorthin kamen, wo weniger Schlamm auf den Wänden lag und es lichter war. Lucien hielt die Schäfte seiner Dolche fester im Griff.
    „Verdammt!“, rief jemand. „Was ist denn, wenn es diese Hydra gar nicht gibt? Wenn das nur

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