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Die Herren der Unterwelt 02 - Schwarzer Kuss

Die Herren der Unterwelt 02 - Schwarzer Kuss

Titel: Die Herren der Unterwelt 02 - Schwarzer Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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so ein Mythos ist? Was ist, wenn die blöden Reliquien auch gar nicht existieren? Was, wenn es hier gar nichts gibt und wir den ganzen Weg zu diesem gottverlassenen Ort gemacht haben, um dann nichts zu finden?“
    „Red nicht so.“
    William hielt an einer Ecke an und hob die Hand. Weil Anya auch stehen blieb, wäre Lucien fast in sie hineingeschlittert. Seine Stiefel waren rutschig und seine Koordination mittlerweile nicht mehr die beste. Ohne sich umzusehen, streckte Anya ihre Arme nach hinten aus und half ihm, wieder festen Boden unter die Füße zu bekommen, ohne ihn mit ihren Klingen zu verletzen.
    Lucien spürte, wie er rot wurde, so peinlich war ihm die Situation. Ebenso bemerkte er, wie erregt er war. Wann sie ihn auch immer berührte, wo sie auch waren, in welcher Gefahr sie sich auch befanden, spürte er dieses elektrische Kribbeln im Bauch. Ihm war warm, er fühlte sich lebendig.
    „Der Zwangskäfig ist hier“, sagte noch eine weitere Stimme. „Er muss hier sein.“
    Der Zwangskäfig. Das Wort hallte in Luciens Kopf wider. Ihm fielen zwei weitere Stichworte ein: Versklaven. Opfern.
    In den Ruinen hatte ihm einer der Forscher von einem Käfig berichtet, der jeden, der in ihm gefangen war, versklavte.
    Anya drehte sich um und warf Lucien einen aufgeregten Blick zu. Wir sind dicht dran!, formte sie mit den Lippen.
    Er nickte und schaute zu William hinüber, der finster vor sich hinblickte.
    „Wenn wir den Forschern glauben können, dann finden wir die Büchse nicht ohne alle vier Artefakte“, stellte einer der Jäger fest. „Das bedeutet, dass wir uns nicht aus dem Polarkreis fortbewegen, bis wir diesen verdammten Käfig gefunden haben.“
    William hob einen Finger.
    Lucien war sich nicht sicher was das heißen sollte. Entweder „wartet“ oder „bei drei greifen wir an“. Bisher hatte er nur an der Seite seiner Krieger gekämpft, und mit ihnen war er schon so lange zusammen, dass er gewöhnlich spürte, was die anderen vorhatten.
    Als der andere Krieger einen zweiten Finger hob, war Lucien alles klar. Offensichtlich schätzte es William nicht, wenn Menschen in sein „Gebiet“ eindrangen. Lucien holte tief Luft und bemühte sich, seinem Impuls zu widerstehen und Anya hinter sich zu schieben. Sie würde ihn dafür hassen, wenn er versuchte, sie zurückzuhalten. Darüber hinaus konnte sie sich sehr gut allein gegen Angreifer, gleichgültig welcher Art, verteidigen. Das hatte sie ihm schon häufig genug bewiesen.
    Der Soldat in ihm – und auch sein Dämon – kannten ihre Fertigkeiten und waren stolz auf sie. Dennoch konnte der Liebhaber in ihm nicht anders: Er fürchtete um Anyas Wohlergehen.
    Drei.
    William sprang mit gezückten Dolchen um die Ecke, Anya folgte ihm auf dem Fuße. Luciens Knie gaben fast nach, als er ihr nacheilte. Ja, sie konnte auf sich aufpassen, aber schließlich war er ihr Mann und musste sie beschützen.
    Mit einem Schrei warf sich William in die Runde der Männer, und die Jäger schreckten auf. Man hörte, dass Eis knirschte und zerbrach. Jemand rief etwas, und die Männer fluchten, weil sie entdeckt worden waren. Acht Menschen waren es, zählte Lucien, als sie den Raum stürmten.
    Geübt erstach William die ersten drei Jäger, einen nach dem anderen, indem er mit geschmeidigen Bewegungen sich geradeaus und zur Seite bewegte wie in einem tödlichen Tanz. Anya wurde zwei los – sie portierte sich zu ihnen hin, einem schnitt sie die Kehle durch, den anderen stach sie ins Herz, noch bevor er erkennen konnte, was geschah.
    An Luciens Schulter flog eine Pistolenkugel vorbei, die seine Kleidung und seinen Arm oberflächlich streifte. Lucien versperrte den einzigen Ausgang, der aus dem engen Raum in den Tunnel führte. Als zwei Männer auf ihn zukamen, „Dämon“ schrieen und ihn umrennen wollten, erstach er sie im Handumdrehen. Beide Jäger fielen zu Boden, wo sich schnell um sie herum eine rote Lache bildete.
    Jemand schaffte es, einen weiteren Schuss abzufeuern, und dieses Mal verfehlte er Lucien nicht so knapp. Die Kugel landete in seinem Bauch, aber trotz der Schmerzen, die er verspürte, fiel Lucien nicht hin. Er blieb aufrecht stehen. Für Anya.
    Mitten im Raum brannte ein Feuer, das eine wohltuende Hitze verströmte. Einer der Jäger ergriff mit seinen dicken Handschuhen einen der brennenden Scheite und bedrohte Anya damit. Sie sprang zur Seite, aber zu spät: Eine Flamme hatte ihren Mantel ergriffen, schnell war das Material verkohlt und die Flamme leckte an ihrer

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