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Die Herren der Unterwelt 02 - Schwarzer Kuss

Die Herren der Unterwelt 02 - Schwarzer Kuss

Titel: Die Herren der Unterwelt 02 - Schwarzer Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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liebst, leiden.“
    In einem blendenden blauen Lichtstrahl verschwand der Gott, und danach drehte sich die Welt weiter, als sei nichts geschehen. Lucien rang nach Atem. Cronus hatte Reyes beinah mit einer Handbewegung enthauptet.
    „Was zum Teufel ist hier los?“, brummte Reyes und sah sich um. „Wo ist sie hin?“
    „Sie war doch gerade noch hier?“ Paris drehte sich um die eigene Achse und zückte seinen Dolch.
    Du und alle, die du liebst, werden leiden, hatte der König gesagt. Das war keine leere Drohung. Es würde so geschehen. Lucien ballte die Faust. „Lasst uns wieder hineingehen und den Rest des Abends genießen“, versuchte er, die Situation zu überspielen. Er brauchte Zeit, um nachzudenken.
    „He, Moment mal …“, begann Paris.
    „Nein“, unterbrach Lucien und schüttelte den Kopf. „Wir werden nicht mehr darüber reden.“
    Wortlos starrten sie ihn an. Dann nickten sie. Weder den göttlichen Besuch noch das Verschwinden von Anya erwähnte Lucien, während er zusammen mit den Lords wieder den Club betrat. Doch als Reyes versuchte, an ihm vorbeizukommen, hielt er ihn mit einer Handbewegung zurück.
    Sein Freund blieb stehen und sah ihn irritiert an.
    Lucien deutete mit dem Kopf in Richtung eines Tischs im hinteren Teil des Clubs, an dem sie schon zuvor gesessen hatten. Reyes nickte und folgte ihm.
    Nachdem sie sich gesetzt hatten, forderte Reyes: „Spuck’s schon aus!“ Er lehnte sich zurück und starrte so unbeteiligt es ging auf die Tanzfläche, als wolle er mit Lucien über das Wetter reden.
    „Du hast Informationen über Anya eingeholt. Wen hat sie umgebracht, dass sie im Gefängnis gelandet ist? Warum hat sie ihn getötet?“
    Im Hintergrund lief ein Song mit stampfendem Rhythmus. Das Stroboskop ließ grelle Lichter über Reyes olivfarbene Haut und seine pechschwarzen Augen zucken. Er hob die Schultern. „In den Rollen, die ich gelesen habe, stand nichts über die Gründe. Nur wer es gewesen ist. Aias.“
    „Ich erinnere mich an ihn.“ Lucien hatte den arroganten Mistkerl noch nie gemocht. „Wahrscheinlich hatte er es verdient.“
    „Als sie ihn getötet hat, war er Captain der Wachen der Unsterblichen. Ich nehme an, dass Anya irgendeine Katastrophe verursacht hat, und Aias wollte sie festnehmen. Dann haben sie miteinander gekämpft.“
    Lucien blinzelte überrascht. Der selbstgerechte, egozentrische Aias hatte also seinen Job bekommen? Bevor er die Büchse der Pandora geöffnet hatte, war Lucien nämlich der Hauptmann gewesen. Er hatte für Frieden gesorgt und den Götterkönig beschützt. Nachdem er allerdings mit dem Dämon geschlagen war, hatte man ihn für ungeeignet erklärt, und der Posten war ihm entzogen worden. Dann waren er und die Krieger, die ihm geholfen hatten, die Büchse zu entwenden, allesamt aus dem Himmelreich verbannt worden.
    „Ich frage mich, ob sie als Nächstes dich attackieren wird“, meinte Reyes.
    Vielleicht war das ihre Absicht. Aber in dieser Nacht hatte sie die Gelegenheit dazu gehabt und sie nicht genutzt. Er hätte es jedoch verdient, daran bestand kein Zweifel. Als er und seine Freunde auf die Erde gekommen waren, hatten sie zunächst nichts anderes als Dunkelheit und Zerstörung, Schmerz und Leid gebracht. Sie hatten keine Kontrolle über ihre Dämonen gehabt und hatten, ohne irgendwelche Unterschiede zu machen, getötet, Häuser und Familien zerstört, Hunger und Krankheit mit sich gebracht.
    Als er gelernt hatte, diese gefährliche Seite in sich zu unterdrücken, war es schon zu spät gewesen. Jäger hatten sich bereits aufgemacht, ihn und seine Freunde zu bekämpfen. Zu jener Zeit konnte er ihnen dafür noch nicht einmal die Schuld geben. Ja, er hatte sogar das Gefühl gehabt, dass er ihren Zorn verdiente. Dann hatten diese Jäger Baden getötet, den Hüter des Argwohns und Luciens Schicksalsgefährten. Der Verlust des Freundes hatte Lucien bis ins Mark getroffen.
    Die Tatsache, dass er die Motive der Jäger verstand, spielte nun keine Rolle mehr. Es sorgte nur dafür, dass es ihm leichter fiel, die Verantwortlichen zu töten. Dennoch wünschte er sich Frieden für die Zeit, wenn alle Kämpfe vorbei waren. Süßer Friede. Doch einige der Krieger waren anderer Meinung. Sie forderten, dass alle Jäger umgebracht wurden, um sich auf diese Weise an ihnen zu rächen.
    Also zogen Lucien und fünf weitere Krieger nach Budapest, wo sie Hunderte von Jahren relativ geschützt und friedvoll leben konnten. Vor wenigen Wochen waren die anderen sechs

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