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Die Herren der Unterwelt 02 - Schwarzer Kuss

Die Herren der Unterwelt 02 - Schwarzer Kuss

Titel: Die Herren der Unterwelt 02 - Schwarzer Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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seine Gestalt an und trat einen Schritt vor. Unter seinen Stiefeln knirschte der Kies, und Anya blickte abrupt auf. Ihre kristallklaren Augen weiteten sich, und ihr Blick versprühte ein solches Feuer und Verlangen, dass er ihn zu verbrennen schien.
    Sie sprang auf und rang vor Überraschung nach Luft.
    „Lucien.“
    Die Süße ihrer Stimme vermischte sich mit ihrem Erdbeer-Sahne-Duft, der Anya anscheinend schon in Fleisch und Blut übergegangen war. Als er spürte, dass sich jeder Muskel in ihm vor Lust anspannte, wurde er schwach. Schon wieder! Bleib stark, verdammt noch mal.
    Da sie nicht wusste, in welch einer Gefahr sie sich befand, blieb sie stehen und sah ihn unter ihren dichten Wimpern hervor an. „Wie hast du mich gefunden?“
    „Du bist nicht die Einzige, die die Spur von Unsterblichen aufnehmen kann.“ Aber das war nur die halbe Wahrheit.
    Sie betrachtete ihn lange und aufmerksam. Lucien hatte das Gefühl, sie würde ihn in Gedanken ausziehen. Frauen sahen ihn einfach nie so an. Nicht mehr. Aber sie tat es … Es fiel ihm immer schwerer, seine Reaktionen unter Kontrolle zu behalten. Mit jeder Sekunde, die verstrich, wuchs seine Erregung.
    „Also bist du hergekommen, um das zu vollenden, was wir begonnen haben, Honey?“ Sie klang erfreut.
    „Nein, das ist nicht der Grund.“ Er sprach überdeutlich. Es gibt keinen anderen Weg. Du musst es tun.
    Ihre vollen roten Lippen formten einen Schmollmund. „Aber warum …“ Sie holte Luft und stemmte eine Hand in die Hüfte. „Oder bist du nur gekommen, um mich noch weiter zu beleidigen? Denn eins solltest du wissen, ich werde das nicht mit mir machen lassen. Ich bin nicht unwichtig!“
    Oh ja, damit hatte er sie tatsächlich verletzt. Als es ihm wieder einfiel, bekam er sofort ein schlechtes Gewissen. Es war Irrsinn, sich schuldig zu fühlen, da er doch gekommen war, um sie zu vernichten. Aber dieses Gefühl war zu stark. Noch einmal wiederholte er: „Das ist nicht der Grund, warum ich hier bin.“ Dann er fügte hinzu: „Es tut mir leid, Anya, aber ich bin hier, um dich zu töten.“

3. KAPITEL
    Ich bin hier, um dich zu töten.
    Die Worte hallten in Anyas Kopf wider. Lucien machte keine Witze. Das wusste sie nur zu gut. Sie hatte ihn in all diesen Wochen, die sie ihn beschattet hatte, nie lächeln sehen oder einen Scherz machen hören. Es kam keine einzige lustige Bemerkung über seine hübschen Lippen. Eher strahlte er die Aura des Todes aus. Es war, als trüge er eine Totenmaske, die durch seine Haut schimmerte.
    In der Luft lag Rosenduft, der sie fast hypnotisierte und sie hätte alles getan, was er von ihr verlangte. Sie wäre sogar gestorben.
    Ihr Herz schlug schnell. Sie hatte schon zuvor einmal beobachtet, wie er eine Seele holte, es war ein tragischer und doch wunderbarer Anblick gewesen. Dennoch hätte sie nie gedacht, dass sie es einmal selbst erleben sollte. Sie war schließlich unsterblich. Aber sie wusste, dass auch Unsterbliche den Tod erleiden konnten.
    In der Nacht, in der sie dem Captain der Wachen das Herz herausgeschnitten und sein jämmerliches Leben für immer beendet hatte, wurde ihr bewusst, was Sterblichkeit bedeutete. Natürlich war es ihr noch deutlicher geworden, als man sie festgenommen und in den Kerker geworfen hatte und die Götter darüber beratschlagten, was sie mit ihr anstellen sollten.
    Jeden Tag, den sie im Kerker verbrachte, schienen die Zelle kleiner und die Schreie und das Stöhnen der anderen Gefangenen lauter zu werden. Vielleicht hatte auch sie selbst so geschrien. Sie konnte es kaum ertragen, ihrem Drang, Chaos zu stiften, nicht nachgeben zu können.
    Bald war ihr klar geworden, dass das Leben auch für einen Unsterblichen ruiniert oder zu früh zu Ende sein konnte. Und sie hatte entschieden, für ihr Leben zu kämpfen, damals und auch in Zukunft. Um jeden Preis. Sie würde sich ihre Freiheit, ob nun körperlich oder seelisch, niemals wieder nehmen lassen.
    Aber die Götter hatten andere Pläne mit ihr. Schließlich hatten sie entschieden, sie zu einer Sexsklavin für ihre Krieger zu machen. Eine angemessene Strafe, hatten sie gesagt. Anya hatte ihnen den Hauptmann genommen, nun sollte sie die Männer trösten.
    Wäre es dazu gekommen, es hätte sie vernichtet. Sowohl ihren Körper als auch ihre Seele. Aber ihr Vater war gekommen und hatte sie gerettet, trotz aller ihm drohenden Konsequenzen. Damit war sie frei und hatte wieder einmal die Chance, glücklich zu werden – und nach nichts sehnte sie sich

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