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Die Herren der Unterwelt 02 - Schwarzer Kuss

Die Herren der Unterwelt 02 - Schwarzer Kuss

Titel: Die Herren der Unterwelt 02 - Schwarzer Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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noch umso attraktiver fand?
    „Nichts desto trotz stimmt es.“ Lucien neigte seinen Kopf zu Seite und betrachtete sie. Obwohl er sich bemühte, keine Reaktionen zu zeigen, umgab ihn eine weißglühende Aura. „Bist du immer so freizügig mit deiner Zuneigung?“
    In seinem Ton lag kein Urteil, aber dennoch ärgerte sie die Bemerkung. Sie konnte sich daran erinnern, dass zahlreiche Götter ihrer Mutter dieselbe Frage gestellt hatten. Genauso erinnerte sie sich an den verletzten Blick ihrer Mutter, jedes Mal, wenn ein Liebhaber ihrer Mutter bedeutet hatte, sie sei nicht gut genug für ihn. Lucien würde dafür bezahlen müssen.
    Anya leckte noch einmal mit der Zunge über die Rundung des Lutschers und tat so, als interessiere sie sich nur für die Süßigkeit. Inbrünstig genoss sie den fruchtigen Geschmack. Währenddessen hielt sie den Griff des Dolches fester umklammert, bis die Fingernägel ihr in die Handfläche schnitten.
    „Und wenn schon? Die meisten Männer sind mit ihrer Zuneigung auch freizügig, und sie werden als Sex-Götter gelobt.“
    Er ignorierte ihren letzten Satz. Die Lords waren offensichtlich ganz gut darin. „Bevor ich …“ Er presste die Lippen zusammen und schüttelte den Kopf. Er hatte es sich anders überlegt, denn er beendete den Satz nicht. „Erklär mir mal etwas.“ Als fürchtete er, keine Antwort von ihr zu bekommen, fügt er hinzu: „Bitte.“
    Sie machte ihm schöne Augen. „Für dich tue ich doch alles, Darling.“
    „Sag mir die Wahrheit. Warum hast du mich geküsst? Du hättest Paris, Reyes, Gideon oder einen von den anderen haben können. Sie hätten nichts dagegen gehabt. Im Gegenteil, sie hätten dich auch gewollt.“
    Auch gewollt. Pah! Als ob er sie überhaupt nicht attraktiv gefunden hätte. Sie war keine zweite Wahl, verdammt. Außerdem … warum konnte er nicht einfach akzeptieren, dass sie nun einmal ihn wollte und nicht die anderen?
    Vielleicht war es am besten, wenn er weiterhin dachte, dass ihre Leidenschaft für ihn nur vorgetäuscht war, überlegte sie. Zumindest rettete es ihren Stolz, denn sie bedeutete ihm ja nichts, und er hatte sie nicht gewollt. Was für ein Esel.
    „Vielleicht habe ich ja gewusst, dass Cronie-Ponie dir sagen würde, dass du mich töten sollst, und ich wollte dich nur umgarnen, damit du nicht auf die Idee kommst, ihm zu gehorchen.“ Na bitte, wie gefiel ihm das?
    Es war ihm anzusehen, dass es ihm dämmerte. „Wenigstens ergibt das endlich mal einen Sinn“, sagte er, ohne sich seine Enttäuschung anmerken zu lassen.
    Oder bildete sie sich nur ein, dass er enttäuscht dreinblickte? Denn schließlich war dieser Mann ihr gefolgt, um sie zu töten. Zartere Gefühle kannte er wahrscheinlich gar nicht.
    Unterwirf dich mir.
    Ach, Mist. Sie sah in sein Gesicht und war wieder einmal wie gefesselt. Sein blaues Auge schien sie anzuziehen, während sein braunes so sanft und einladend war, dass sie am liebsten darin versunken wäre. Ihr Magen krampfte sich ein wenig zusammen.
    Nein. Nein. Nein! Sie zeigte ihm die Zähne und wandte sich von ihm ab, wenn es ihr auch schwerfiel. Verletze ihn so, dass er dich nicht mehr einholen kann, und dann verschwinde von hier. Das war ein Gedanke, dem sie nur zu gern folgte. Er war schließlich ein Unsterblicher, er würde sich schnell von einer Stichwunde erholen. Aber verflucht, sie war noch nicht soweit, sich von ihm losreißen zu können. Seit Wochen hatte sie mit niemand anderem gesprochen, so beschäftigt war sie damit gewesen, ihm zu folgen, ihn zu beschatten, ihn anzustarren.
    Es ist egal, was du tun willst. Greif ihn an, bevor er dich angreift.
    „Du hast noch eine letzte Chance, mir den Gefallen zu tun, den du mir schuldig bist: Beschütze mich vor Cronus.“
    „Es tut mir leid.“
    „Na gut. Nun, da wir das wohl geklärt hätten“, fuhr sie in beleidigtem Ton fort, „können wir mit der Party ja endlich anfangen.“ Sie schleckte noch einmal am Lolli und knickte in der Hüfte so ein, dass ihr Rock ein wenig auf der rechten Seite hochrutschte. Lucien schaute auf ihren nackten Oberschenkel, wie sie gehofft hatte.
    In seinen Augen spiegelte sich ein Hauch Leidenschaft, die er nicht verbergen konnte. Zu spät. Sie warf den Dolch nach ihm.
    Die silberne Klinge überschlug sich einmal und landete in seinem Herzen, bevor er überhaupt ahnen konnte, was sie vorhatte. Sein Körper krümmte sich, und er riss die Augen auf.
    „Du wolltest mich erstechen“, stellte er ungläubig fest. Mit verzerrtem

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