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Die Herren der Unterwelt 02 - Schwarzer Kuss

Die Herren der Unterwelt 02 - Schwarzer Kuss

Titel: Die Herren der Unterwelt 02 - Schwarzer Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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Augenbraue und gab sich größte Mühe, selbstbewusst zu wirken. „Wetten?“
    „Nein. Das würde dir nur falsche Hoffnungen machen.“ Eine leichte Brise kam auf und wehte ihm einige Strähnen ins Gesicht. Er strich sie sich hinters Ohr, ohne den Blick von Anya abzuwenden.
    Bei der Handbewegung schienen seine starken schwarzen Augenbrauen, seine Nase und die große Narbe auf seiner Wange stärker hervorzutreten. Aber immer wieder musste sie ihm in die Augen schauen. Seine braune Iris schien sie festzuhalten, während die blaue scheinbar in Bewegung war und sie tiefer und tiefer in eine Welt hineinzog, in der nur noch er existierte.
    Gehorche mir. Gib auf.
    Diese Worte geisterten durch ihren Kopf.
    Sie biss die Zähne zusammen und ballte die Fäuste. Sie wusste, wusste einfach, was er vorhatte. Er wollte sie in Sicherheit wiegen, um sie dann zu zwingen, seinen Todesstoß zu akzeptieren.
    Verdammt. Nicht mit ihr. Wenn es eine Fähigkeit gab, die sie in den letzten Jahrhunderten seit ihrer Verdammung perfektioniert hatte, dann war es das Vermögen, einem Mann zu widerstehen. Sie schüttelte den Kopf, um sich seinem sinnlichen Blick zu entziehen. Vergiss es.
    Bloß keine Reaktion zeigen, ermahnte sie sich. Sie ließ den Blick zu seinem breiten Brustkorb gleiten und überlegte, was sie als nächstes tun sollte. Unbewusst saugte sie weiter an ihrem Erdbeerlutscher. „Du schuldest mir noch einen Gefallen, Sweety, und darauf komme ich jetzt zurück. Du wirst mich nicht töten.“
    Es entstand eine quälende Pause. „Du weißt, dass ich es tun muss.“ Er richtete sich auf, als wolle er sich gegen etwas wappnen. „Du kannst mich bitten, es schmerzlos zu machen. Dafür kann ich sorgen. Bitte mich, dich zu küssen, bevor ich deine Seele hole. Auch diesen Wunsch kann ich erfüllen.“
    „Tut mir leid, Herzchen, aber ich glaube, ich bleibe dabei, dass du mich nicht töten wirst. Und nur zur Erinnerung: Ich habe dir vor einigen Wochen gesagt, dass ich dich töten werde, wenn du dein Wort nicht hältst.“
    Wieder entstand eine längere Pause. Er strich sich mit einer Hand durchs Haar, sein Gesichtsausdruck war gequält. „Warum will Cronus, dass du stirbst?“
    „Die Frage hast du dir selbst schon beantwortet. Ich bin zu wild.“ Sie setzte sich wieder auf die Schaukel. Langsam ließ sie im Verborgenen eine Hand ihr Bein hinuntergleiten und schob sie in den Schaft ihres Stiefels, in dem sie Dolche versteckt hielt. Ihre Finger schlössen sich um einen Griff. Sie war zwar vielleicht völlig verrückt nach diesem Mann, aber sie würde sich nicht kampflos töten lassen.
    „Aber ich glaube nicht, dass das der einzige Grund ist.“
    „Vielleicht hatte er versucht, bei mir zu landen, und ich habe ihn ausgelacht.“ Das war eine Lüge. Sie wollte die Wahrheit nicht zugeben, also musste sie ihn mit einer Lüge ablenken.
    Schließlich verriet Luciens Gesichtsausdruck seine Gedanken, aber sie war sich nicht sicher, was es zu bedeuten hatte. Immer noch blickte er ernst und kompromisslos drein. „Vielleicht war er dein Liebhaber, und du hast ihn mit Füßen getreten. Vielleicht hast du einen anderen ihm vorgezogen. Vielleicht hast du ihn absichtlich angemacht und dann stehen lassen, um ihn wie einen Idioten aussehen zu lasen.
    Sie kniff die Augen zusammen und starrte Lucien gnadenlos an. Als sie aufstand, versuchte sie, den Dolch hinter ihrem Rücken zu verbergen. „Es ist wirklich unverschämt, so etwas zu sagen. Als würde ich mich dazu herablassen, mit einem Mann zu spielen, der mich nicht interessiert.“
    Lucien murmelte etwas, was sich anhörte wie: „Du hast auch mit mir gespielt“.
    Zornig runzelte sie die Stirn. „Glaub, was du glauben willst, aber du hast keinen Grund, verletzt zu sein.“
    „Du bist die pure Anarchie. Ich glaube kaum, dass du dich mit den Gefühlen anderer Menschen beschäftigst.“
    „Du weißt gar nichts über mich“, fuhr sie ihn an.
    „Ich weiß, dass, wenn du tanzt, es sich so anfühlt, als hättest du Sex. Und ich weiß auch, dass du so schmeckst, als würdest du jeden Mann zu Fall bringen.“
    Verdammt. Schon allein diese Sätze erregten sie. Diese Worte und seine tiefe, raue Stimme sorgten dafür, dass sie der Zorn verließ und sie sich plötzlich nur noch in seine Arme fallen lassen wollte. Anstatt das aber zuzugeben, erwiderte sie: „Ich bleibe dabei. Aber ich muss mich korrigieren: Du bist nicht nur unverschämt, du bist diabolisch.“ Sollte es ihr zu denken geben, dass sie ihn nun

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