Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Herren der Unterwelt 02 - Schwarzer Kuss

Die Herren der Unterwelt 02 - Schwarzer Kuss

Titel: Die Herren der Unterwelt 02 - Schwarzer Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
Vom Netzwerk:
umbringe.“
    „Aber darum mache ich mir jetzt gar keine Sorgen“, stellte sie sachlich fest.
    Die Götter hatten ihn gerettet. Waren Frauen schon immer so gewesen? „Was machst du eigentlich hier, Anya? Ich habe dich verlassen, denn ich brauchte ein wenig meine Ruhe. Etwas Zeit für mich. Ist das zu viel verlangt?“
    „Ja.“ Sie verlagerte ihr Gewicht, sodass sie ihm noch näher war. „Ich … ich muss einfach immer an dich denken. Ich habe dich vermisst.“
    Als Lucien das hörte, fühlte er den Schmerz beinah physisch. Log sie? „Anya?“
    „Nein. Nein. Sag nichts. Du wirst mich nur wütend machen, und dann wird etwas Schlimmes passieren. Oh, Götter im Himmel. Ich habe mich gerade wie du angehört“, fügte sie mit einem Lachen hinzu. „Hör mal, lass mich dir helfen. Ich werde dir nicht im Weg sein. Ich schwöre es. Großes Indianerehrenwort. Hexenehrenwort. Oder welches Ehrenwort du auch immer hören willst.“
    Eine sanfte salzige Brise zog vom Meer herüber und wehte Lucien eine Strähne von ihr ins Gesicht. Sofort spürte er, wie er hart wurde, während er die seidigen Haare mit der Hand fortwischte wie eine Fliege. „Ich habe dir gesagt, dass du still sein sollst. Ich muss mich konzentrieren.“ Nicht, dass er sich auf irgendetwas außer Anya hätte konzentrieren können, während ihm auch noch ständig ihre Haare ins Gesicht wehten. „Und mach um Himmels willen was mit deinen Haaren.“
    „Abschneiden?“
    „Abrasieren.“ Lucien war sich sicher, so traurig das auch war, dass Anya mit Glatze genauso schön sein würde. Konzentrier dich!, ermahnte er sich. Die Jäger waren schon vor über einer Stunde in den Tunneln verschwunden. Sie hatten genügend Zeit gehabt, sich einzurichten, sich zu entspannen. Es gab keinerlei Bewegung vor den Eingängen, keinen Hinweis auf Wachposten.
    „Wirklich?“, fragte Anya überrascht. „Du willst wirklich, dass ich mir die Haare abrasiere wie dieser sexy Kriegerkönig Vin Diesel?“
    Wer war Vin Diesel? Und warum wollte Lucien ihn plötzlich umbringen? „Ja“, sagte er nur.
    „Wenn ich das mache, darf ich dir dann heute Nacht helfen?“
    Es lag so viel Ungeduld in ihrer Stimme, dass er annehmen musste, dass sie es tatsächlich tun würde. Sie würde sich den Kopf ganz und gar kahl scheren. Offensichtlich bedeuteten ihr ihre Haare nichts. Dass sie gar nicht eitel war, überraschte ihn.
    Warum fand er sie nur deshalb noch begehrenswerter?
    „Nein“, meinte er schließlich.
    „Du bist so blöd“, murmelte sie. „Na, rate mal? Ich bin schon mal in den Tunneln gewesen, und die Jäger sind wohl schon etwas länger hier. Sie haben sogar Gefangene dort unten.“
    Lucien spannte jeden Muskel an. „Also erstens bist du ohne meine Erlaubnis in die Tunnel gegangen und hast dich und auch meinen Plan in Gefahr gebracht?“
    „Hör mal, Süßer“, Arger schwang in ihrer Stimme mit. „Obwohl du das Gegenteil annimmst, bin ich eine starke Frau, und ich entscheide selbst, wann ich mich in Gefahr begebe und wann nicht. Außerdem solltest du mir dankbar sein, dass ich schon dort unten gewesen bin. Wenn ich gefangen genommen worden wäre, dann hätten sie dir die Mühe erspart, mich umbringen zu müssen.“
    „Und zweitens“, fuhr Lucien fort, als habe sie nichts gesagt. Doch dann konnte er kaum weiterreden, denn ihm saß ein Kloß im Hals. „Sie haben Gefangene?“
    „Mhm. Zwei.“
    Schließlich sah er sie an – und bereute es augenblicklich. Sie trug ein weißes hauchdünnes Kleid, das mit Goldfäden durchwirkt war. Sie war sogar noch schöner, als er sie in Erinnerung hatte. Im goldenen Schein des Mondes, der hinter ihr am Himmel stand, und den glitzernden smaragdfarbenen Blättern um sie herum sah sie aus wie eine Märchenprinzessin.
    Einige Strähnen ihres weißen Haars hatte sie hochgesteckt, die restlichen Strähnen fielen ihr über die Schultern herab. Lucien wollte sie berühren. Sein Verlangen tobte durch seinen Körper. „Wer ist es?“, zwang er sich zu fragen.
    „Du sagst gar nichts dazu, wie ich aussehe?“
    „Nein.“ Dich nur anzusehen, ist schon so, als würde ich durch die Tore ins Paradies schreiten. In seiner Brust spürte er einen stechenden Schmerz, als bliebe sein Herz stehen.
    „Im Ernst, wozu gebe ich mir eigentlich all die Mühe?“, knurrte sie. „Ich könnte zweihundert Kilo wiegen, wie ein Abwasserkanal riechen und Müllbeutel als Kleidung tragen und würde dieselbe Reaktion von dir bekommen.“
    „Die Gefangenen“, erinnerte

Weitere Kostenlose Bücher