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Die Herren der Unterwelt 02 - Schwarzer Kuss

Die Herren der Unterwelt 02 - Schwarzer Kuss

Titel: Die Herren der Unterwelt 02 - Schwarzer Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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noch nicht verstand. Warum bist du in sie vernarrt?
    Er hasste den Gedanken, dass irgendjemand, selbst sein Dämon, sie ebenso leidenschaftlich begehrte wie er.
    Sie schmeckt gut.
    Daran gab es keinen Zweifel.
    Mit der Zeit spürte Lucien immer deutlicher, dass Cronus seinen Ärger nicht länger verbarg. Lucien war unruhig, und sein Magen machte ihm Probleme. Der König würde sicherlich nicht mehr lange warten und würde ihn bestrafen, wenn er seinen Befehl nicht ausführte. Ihn und seine Freunde.
    Schon allein der Gedanke daran, dass er Anya wiedersehen würde, sorgte dafür, dass sein Verlangen wieder aufflammte und verdrängte die Tatsache, dass sie entweder sterben oder er bestraft werden würde. Zwei Tage war der Kampf gegen die Jäger erst her. Seitdem war sie weder zu ihm gekommen noch er zu ihr. Er vermisste sie genauso, wie sie behauptete, ihn vermisst zu haben.
    Lucien ging in den Tempel aller Götter, um nach einem Zeichen von ihr zu suchen. Dort fand er nichts außer moosbewachsenen Säulen, Schutthaufen und kleinen Teichen mit kristallklarem Wasser. Keine Spur von Anya.
    So häufig hatte er sie sich dort vorgestellt. In seiner Fantasie sah er, wie sie zwischen efeuumrankten Säulen stand, die den perfekten Hintergrund für ihre exotische Schönheit bildeten. Vor seinem geistigen Auge erlebte er, wie sie in den Teichen, die sich allerdings in Whirlpools verwandelt hatten, plantschte und sich vergnügte. Sie war nackt.
    „Anya.“
    Sie antwortete nicht.
    Er wartete einige Minuten, dann rief er noch einmal ihren Namen.
    Wieder geschah nichts.
    „Ich weiß, dass du hier bist.“
    Nichts. Welches Spiel spielte sie jetzt wieder mit ihm?
    Als Lucien sich zu einem kleinen Sandhaufen herabbeugte, bemühte er sich, nicht die Stirn zu runzeln. Langsam ließ er die feinen Körner durch die Finger rieseln. Wenn sie schon nicht aus ihrem Versteck herauszulocken war, konnte er wenigstens die Zeit nutzen und vielleicht etwas über die vier Artefakte herausfinden.
    Etwas berührte ihn leicht an der Schulter. Der Duft von Erdbeeren wurde stärker, er schnupperte, doch er drehte sich nicht um und tat so, als habe er nichts bemerkt. Jedenfalls nach außen. Innerlich jedoch durchlief ihn ein Zittern.
    „Was machst du da?“, fragte sie. Endlich gab sie sich zu erkennen.
    Während sich sein Magen vor Verlangen zusammenkrampfte, betrachtete Lucien sie. Götter im Himmel. Ihr Kleid … Er schluckte trocken. Sie lehnte an einer der weißen Säulen. Ihr perfektes Elfengesicht leuchtete vor dem Hintergrund alter Steine und Marmorwände. Eine Brise ließ ihr eine Strähne ins Gesicht wehen und ihre Wange liebkosen. Plötzlich empfand Lucien Eifersucht.
    Er wollte, dass allein seine Finger sie berühren durften, sonst nichts und niemand.
    Sie trug ein fast durchsichtiges weißes Kleid – hatte sie davon noch mehr? –, das über einer Schulter zusammengerafft war und die andere bloß ließ, sodass man ihre zarte, sonnengebräunte Haut sehen konnte. Ein Gürtel aus goldfarbenem, geflochtenem Leder betonte ihre schmale Taille und ihre Hüften. Der Rock war am Oberschenkel bis zur Taille geschlitzt, man sah viel samtene Haut und konnte ihr weißes Höschen erahnen.
    Plötzlich fiel es Lucien schwer zu atmen. Da die Sonne direkt hinter Anya stand, konnte er die Umrisse ihrer Brust erkennen.
    Erdbeeren. Anya war ohne das Wort Erdbeere nicht mehr denkbar.
    Sorge dafür, dass sie verschwindet. Sie lenkt dich ab, das kannst du dir nicht leisten.
    Ich will aber, dass sie bleibt! Sein Dämon muckte auf.
    Das wäre zu schön. „Die Sonne wird in einigen Stunden untergehen, also …“ Seine Stimme war heiser.
    Er sah in ihrem Blick, dass sie verletzt war. „Ich soll verschwinden. Ist es das, was du sagen willst?“
    „Ja.“ Er drehte sich um – es ist zu deinem Besten, das weißt du auch – und grub seine Hand noch einmal in die Erde.
    Küss sie. Küss sie.
    Er presste die Zähne zusammen.
    Einen Moment lang sagten sie nichts. „Tz tz tz, das ist aber nicht besonders schlau, mir den Rücken zuzuwenden!“
    „Die anderen Kämpfer sind in der Nähe.“ Sie befanden sich in der Gegend, zwar nahe genug dran, um mitzubekommen, dass es einen Kampf gab, aber zu weit weg, um schnell zur Hilfe eilen zu können. „Sie werden sich darum kümmern.“ Das war gelogen. Er konnte sich einfach nicht wieder zu ihr umdrehen. Wenn er sie sah, wirbelten alle seine Gefühle durcheinander. Gefühle, die er lieber nicht wahrnahm.
    „Na gut. Wolltest

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