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Die Herren der Unterwelt 03 - Schwarze Lust

Die Herren der Unterwelt 03 - Schwarze Lust

Titel: Die Herren der Unterwelt 03 - Schwarze Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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zumindest hatten sie das angenommen.
    „Die Götter haben uns die Bewachung der Büchse nicht zugetraut“, hatte Galen gesagt. „Haben wir unsere Stärke nicht immer wieder unter Beweis gestellt? Haben wir sie nicht jahrhundertelang zuverlässig beschützt? Und trotzdem ziehen sie uns eine Frau vor! Eine Frau, nicht halb so stark wie wir!“
    Cameo hatte sich durch diese Bemerkung beleidigt gefühlt und daraufhin Galens Gesicht zerkratzt. Doch der hatte nur gelacht, denn Cameo war wohl hauptsächlich deswegen beleidigt, weil Pandora und nicht sie selbst die auserwählte Frau war. Aber letztlich hatten sich alle Krieger zusammengetan, zuversichtlich, dass ihre Aktion Erfolg haben und Eindruck machen würde.
    Doch Galen hatte von Angang vorgehabt, sie alle zu verraten, denn er war wegen einer Sache eifersüchtig, die überhaupt nichts mit der Büchse zu tun hatte: Es wurmte ihn, dass Lucien und nicht er selbst von den Göttern zum Chef der Leibwache gemacht worden war. Aber all das, und vor allem dass Galen sie für die schmutzige Arbeit – das Öffnen der Büchse – nur benutzt hatte, war ihnen erst sehr viel später klar geworden. Während sie jedenfalls seinen genialen Plan umsetzten, mobilisierte Galen Pandoras Soldaten, damit sie ihm halfen, seine Freunde umzulegen. Denn er wollte die Dämonen allein wieder einsammeln und sich somit als Weltenretter und würdiger Nachfolger Luciens profilieren.
    Anfangs war alles glattgegangen. Paris war es gelungen, Pandora fortzulocken, denn schon damals konnte ihm keine Frau widerstehen. Die übrigen Krieger hatten sich heimlich der Büchse genähert. Aber als sie sie erreichten, stürzte sich ein Grüppchen von Soldaten – darunter Galen – auf sie.
    Schnell steckten sie mitten in einer heftigen und blutigen Schlacht. Und zum Schluss stand die Büchse tatsächlich offen, und die Dämonen waren freigekommen. Aber trotz Galens eifriger Versuche – trotz ihrer aller Versuche – hatten sie sie nicht wieder einfangen können. Die Dämonen waren stärker, als sie alle es vermutet hatten. Und schlimmer noch: Die Büchse war auf einmal verschwunden wie ein Phantom, und zwar noch während die Dämonen, wie hungrige Piranhas, das Fleisch von Pandoras Soldaten verschlangen. Die Schmerzensschreie … sie verfolgten Sabin immer noch.
    Obwohl sich Galen also gegen sie gestellt und Pandora „geholfen“ hatte, hatte er sehr wohl eine Rolle beim Öffnen der Büchse gespielt, und deshalb hatten ihn die Götter genauso bestraft wie alle anderen – wobei es Sabin nicht Strafe genug erschien, dass Galen einfach nur den Dämon der Hoffnung beherbergte. Allerdings war es ihm nie gelungen, sich noch persönlich an Galen zu rächen. In der turbulenten Zeit unmittelbar nach ihrer Dämonenverfluchung war Galen einfach verschwunden, was Sabin einerseits erleichtert, andererseits aber auch wütend gemacht hatte. Rache wäre schon schön gewesen. Aber vielleicht bekam er ja jetzt Gelegenheit dazu.
    „Wie kann er es wagen, so etwas zu tun?“, schnauzte Strider. „Reicht ihm ein Verrat nicht?“
    „Wenn er die Jäger anführt, ist es dann nicht auch möglich, dass er die Strippen zieht bei diesem jägerinfizierten Institut, für das Ashlyn früher gearbeitet hat? Sie hat irgendwann mal erwähnt, dass niemand je dessen Leiter gesehen hat, weil der sich einfach nicht in der Öffentlichkeit zeigt.“ Maddox warf einen Blick in die Runde. „Glaubst du, dass es Galen sein könnte?“
    „Kann schon sein.“ Sabin zuckte die Schultern. „Schöne Ironie, dass eine Einrichtung, die die menschliche Überlegenheit so rühmt und sich auf die Fahnen schreibt, von jemandem geleitet wird, der halb unsterblich, halb Dämon ist. Wie, glaubt ihr, schafft er es, sein wahres Gesicht vor den Jägern zu verbergen? Denn es ist völlig undenkbar, dass sie Bescheid wissen, sie würden sofort einen Aufstand machen. Und überhaupt: Warum will Galen uns vernichten?“
    „Warum hat er uns überredet, die Büchse zu öffnen, um uns dann in den Rücken zu fallen?“, fragte Strider. „Er war schon immer so: Er wollte immer der Erste sein, immer gewinnen, koste es, was es wolle.“
    „Hört, wer das spricht: Niederlage“, bemerkte Maddox.
    „Vielleicht hat er schon immer geplant, uns zu vernichten und sich über uns zu erheben – vielleicht sogar über die Götter – und den Himmel zu erobern.“
    Sabin umklammerte den Dolch, der in seinem Waffengürtel steckte. „Was auch immer seine Gründe sind, wenn ihr recht

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