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Die Herren der Unterwelt 03 - Schwarze Lust

Die Herren der Unterwelt 03 - Schwarze Lust

Titel: Die Herren der Unterwelt 03 - Schwarze Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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über die Schulter. Cameo war nicht im Gefolge seiner Krieger. Wo zum Teufel war sie? Gereizt fuhr er sich mit der Zunge über die Zähne. Die Frau verschwand in letzter Zeit immer öfter. „Amun, südlicher Flur.“
    Keine Antwort. Nicht einmal ein Nicken. Aber Amun war trotzdem abgebogen.
    „In zwei Minuten“, sagte Strider, „fängt der Spaß so richtig an. Ich bezweifle, dass Lucien und seine Männer sie draußen allesamt erledigen werden.“
    Sabin schoss ihm einen Blick zu. „Warum zwei Minuten? Woher weißt du das?“
    „Mein innerer Radar.“
    Noch bevor Strider ausgesprochen hatte, dröhnte das Geräusch von berstendem Glas durchs ganze Gebäude. Sabin und Strider grinsten sich an. „Dein Radar ist Mist. Es geht jetzt schon los.“ Sabin griff sich eine zweite Pistole und genoss das solide Gewicht des Metalls in seiner Hand.
    „Der westliche Flur ist für dich, mein Freund. Ich nehme den östlichen.“
    Strider nickte und drehte sich auf dem Absatz um.
    „Pass auf dich auf.“ Sabin huschte mit Riesenschritten vorwärts. Ein weiteres Fenster, direkt vor ihm, wurde eingeworfen. Sein Handy vibrierte in seiner Tasche. Bisschen spät, Torin, dachte er. Kurz darauf seilten sich drei Männer ab und ließen sich, von einer Windböe getrieben, durch die scheibenlosen Fenster ins Innere der Burg herab.
    Er riss die Hände hoch, legte die Handgelenke über Kreuz und drückte die Abzüge, sodass die rechte Pistole nach links und die linke nach rechts feuerte. Ratatatata. Die Männer zuckten, schrien und sackten zusammen.
    Beim Anblick ihrer sterbenden Körper erfüllte ihn Befriedigung, doch es mischte sich bereits das ungeduldige Grollen seines Dämons hinein. Zweifel wollte rein ins Gemetzel.
    „Viel Spaß“, murmelte er und sah fast bildlich vor sich, wie sich sein Dämon schadenfroh die knotigen Hände rieb. Dann wurde sein Geist aufgerissen, und sein Dämon wühlte mit der Hand in seiner gedanklichen Ebene herum, auf der Suche nach schwachen Gedanken, über die er herfallen und in die er seine Zweifel einnisten könnte. Sabin, der daran gewöhnt war, verzog keine Miene dabei – zum Glück, denn die Ablenkung hätte ihn das Leben kosten können.
    Denn in diesem Moment warfen sich zwei weitere Jäger durchs Fenster. Er erschoss sie ebenso schnell und mühelos wie die ersten. Das war sein Leben – war es schon immer gewesen: kämpfen, bekriegen, töten – erbarmungslos und unerbittlich. Er war zum Kämpfen, Bekriegen und Töten geschaffen worden – und damit würde er auch die letzte Minute seines Lebens verbringen.
    Er hörte ein Rascheln hinter sich, wirbelte herum und ballerte drauflos. Zwei weitere Jäger sackten schreiend vor Schmerz zusammen. Einer streckte noch den Arm aus und berührte Sabins Stiefel. Eine Handgranate rollte aus der bereits leblosen Hand. Der Sicherungsstift war schon gezogen. Shit. Blitzschnell schnappte sich Sabin die Granate und schleuderte sie aus dem Fenster, inständig hoffend, dass sie nicht seine Freunde verletzte. Aber besser, sie explodierte draußen als drinnen.
    „Geht in Deckung!“
    Bum.
    So viel zu seiner Absicht, eine Explosion zu verhindern.
    Die Fundamente der Burg wackelten. Überall Feuer und Qualm, Schreie und Fußgetrappel. Eine Hitzewelle drückte in den Flur und verbrannte seine Haut. Auch Schutt und Trümmer flogen herein, und der abgerissene Ast eines Baumes schlug ihm ins Gesicht, bevor er auf den Boden krachte.
    Erst als Sabin über die am Boden liegenden Körper sprang, merkte er, dass einer der Jäger noch nicht tot war. Mühsam hob der Mann den Arm mit der Pistole, brachte ein letztes Lächeln zustande und stammelte: „Keine Gnade. Das ist doch euer Motto, oder?“ Dann schoss er.
    Die Kugel traf Sabin im Oberschenkel und verursachte einen stechenden Schmerz. „Hurensohn!“ Schüsse im Nahbereich waren ein absoluter Schweinkram, und Sabin wusste sofort, dass sein Muskel zerfetzt war. Mit einer Grimasse entlud er seine Pistole in den ohnehin erledigten Körper des Jägers, ballerte so laut drauflos, dass es ihm in den Ohren dröhnte. „Ja“, spuckte er aus. „Genau das ist mein Motto.“
    Der Mann röchelte noch einmal, dann quoll nur noch Blut aus seinem Mund.
    Du bist zu schwach, hörte Sabin Zweifel einem der draußen stehenden Jäger zuraunen. Die Herren der Unterwelt werden dich töten. Höchstwahrscheinlich wirst du nie wieder einen Sonnenaufgang erleben.
    Die Antwort des Jägers hörte Sabin so deutlich, als würde der Mann neben ihm

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