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Die Herren der Unterwelt 03 - Schwarze Lust

Die Herren der Unterwelt 03 - Schwarze Lust

Titel: Die Herren der Unterwelt 03 - Schwarze Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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viele Feinde gleichzeitig zu erwischen.
    Warum hatte Kronos seine Sense nicht dabeigehabt, als er Reyes besuchte? Hatte er Angst, er könne sie benutzen und es im Nachhinein bereuen? Wenn das der Fall war – was Reyes allerdings ernsthaft bezweifelte –, dann hieße das, dass Kronos ihn lebend wollte. Vielleicht hatte der Götterkönig seine Sense aber auch gegen irgendetwas eingetauscht oder gehandelt? Gegen Danikas Leben? Anya hatte irgendwann einmal erwähnt, dass selbst die Götter an die Gesetze des Gebens und Nehmens und des Säens und Erntens gebunden waren.
    Reyes runzelte die Stirn und schob diese Gedanken beiseite. Fürs Erste. Sie waren nicht so wichtig wie die Suche nach Danika. Er ging zu einem anderen Bilderstapel. Auf dem ersten Bild war Kronos zu sehen, wie er eine Gruppe zitternder Götter in die Ecke trieb und sie langsam in die Zelle drängte, der er selbst gerade entkommen war. Es waren die Götter, die Reyes früher beschützt hatte. Als er sie jetzt plötzlich sah, fühlte er mit leichtem Schmerz so etwas wie vergessene Loyalität. Auf Kronos’ Gesicht lag kalte Entschlossenheit. Es war offensichtlich, dass er sie liebend gern getötet hätte, dass es ihm aber noch wichtiger war, sie mindestens ebenso leiden zu sehen, wie er selbst zuvor gelitten hatte.
    Noch viele weitere Stunden arbeitete sich Reyes durch den Bilderfundus hindurch. Die Frauen brachten ihm Wasser und Snacks und verhielten sich ansonsten ruhig, so als wüssten sie, dass er seine volle Konzentration brauchte. Und dann, endlich, hatte er jedes einzelne Bild begutachtet.
    Doch das, was er suchte, hatte er nicht gefunden. Hatte Danika es vernichtet? Anderswo versteckt? Na, immerhin hatte er ein paar wertvolle Hinweise erhalten und versuchte jetzt, diese zu deuten und für sich auszuwerten.
    Erstens: Kronos hasste es, eingesperrt zu sein. Er würde alles tun, um das zu vermeiden.
    Zweitens: Er rächte sich lieber, anstatt sich abzusichern. Andernfalls hätte er die griechischen Götter umgebracht, damit sie ihm den Himmelsthron nicht mehr streitig machen konnten. Doch er hatte sie eingesperrt und dafür Anyas größten Schatz benutzt, um sie sicher hinter Schloss und Riegel zu halten.
    Drittens: Seine Sense konnte sich, genau so wie Reyes’ Fingernägel, verlängern.
    Und zu alledem hatte Reyes im oberen Teil des ersten Bildes gesehen … sein Kiefer klappte herunter, als der Groschen endlich fiel. Er sprang auf und bekam vor lauter Aufregung kaum Luft. Das erste Mal seit Tagen lächelte er.
    „Was ist?“, fragten die Frauen wie aus einem Mund.
    „Ich weiß, was ich tun muss.“ Er war so nahe dran. Er musste nur noch einen Weg in den Himmel finden.

27. KAPITEL
    Ich vermisse dich so, mein Engel.“
    Keine Antwort, so lange Reyes auch wartete.
    Er lag auf seinem Bett. Schon seit Stunden, vielleicht sogar schon den ganzen Tag. Jegliches Zeitgefühl war ihm abhandengekommen. Immer wieder hatte er versucht, sich auf geistiger Ebene mit Danika in Verbindung zu setzen. Sie war oben, im Himmel. Sie war ein Tor, und sie hatte ihn selbst zweimal in den Himmel geschickt. Warum sollte sie das nicht noch einmal tun können? Das Problem war, dass er diesmal nicht in sie eindringen konnte, um sich von ihr den Weg dorthin weisen zu lassen. Deshalb konnte er nur hoffen, dass ihre körperlichen Vereinigungen ein so starkes emotionales Band zwischen ihnen geknüpft hatten, dass dieses jetzt ausreichte, um ihn auch ohne Sex nach oben zu bringen.
    „Ohne dich bin ich verloren.“
    Sind wir verloren, meldete sich sein Dämon zu Wort.
    „Wir sind ohne dich verloren. Und deine Familie sehnt sich natürlich genauso verzweifelt nach dir. Ich hab sie richtig lieb gewonnen, aber das ist ja nicht weiter verwunderlich, denn schließlich haben sie aus dir die Frau gemacht, die du bist. Eine so mutige, tapfere Frau.“
    Immer noch nichts.
    „Trägst du unser Kind in dir, Danika? Wenn nicht, dann wünsche ich mir nichts sehnlicher, als dir ein Baby zu machen, deinen Bauch wachsen zu sehen.“
    Natürlich wäre eine Schwangerschaft auch keine Lösung. Er schluckte. „Danika“, knurrte er. „Sprich mit mir. Jetzt. Ich bin böse, Danika.“ Natürlich nicht mit dir, niemals mit dir. Aber trotzdem behielt er seinen barschen Ton bei. „Bald werde ich mich wieder ritzen müssen. Ich werde bluten. Und du bist nicht hier, um mich zu verarzten und zu pflegen. Ich …“
    Reyes?
    Reyes riss die Augen auf. Das war Danikas Stimme, die da in seinem Innern

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