Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Herren der Unterwelt 03 - Schwarze Lust

Die Herren der Unterwelt 03 - Schwarze Lust

Titel: Die Herren der Unterwelt 03 - Schwarze Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
Vom Netzwerk:
hatte panische Angst bekommen, dass er sie vergewaltigen wollte, und war jedes Mal, wenn er seinen Arm nach ihr ausstreckte, zurückgewichen, was ihn zur Weißglut gebracht hatte.
    Reyes hatte sie beruhigt – wie er das geschafft hatte, war ihr immer noch ein Rätsel –, und schließlich hatte sie Aeron erlaubt, sie mit seinen Armen zu umfassen. Dann waren ihm Flügel auf dem Rücken gewachsen, und er war mit ihr durch Budapest geflogen. Geflogen. Nur um ihr Portemonnaie zu holen und Tylenol für die kranke Ashlyn zu besorgen.
    Danika erinnerte sich, wie seltsam sie die Männer damals fand, eine merkwürdige Mischung aus altertümlich und modern. Sie hatten nicht die geringste Ahnung von Medizin, besaßen aber Fernseher mit Plasmabildschirmen und eine X-Box. Sie kleideten sich wie archaische Krieger, bewaffnet bis zu den Zähnen, und gingen gleichzeitig in die angesagtesten Clubs der Stadt, um Party zu machen. Sie hätschelten Ashlyn, während sie ihr, Danika, nach dem Leben trachteten. Diese Widersprüche hatten sie verwirrt. Und taten es immer noch.
    „Ja, ich erinnere mich an Aeron“, sagte sie schließlich.
    „Die Götter haben ihm befohlen, dich und deine Familie umzubringen.“
    Ungläubig riss Danika die Augen auf. „Du lügst. Erstens gibt es keine Götter. Und zweitens …“
    „… gibt es keine Dämonen, klar.“
    Sie klappte ihren Mund auf und zu, brachte aber keine zusammenhängende Antwort heraus. Stefano hatte im Gespräch mit ihr dieselbe Logik angewandt. Sie war sicher, dass die beiden nicht erfreut wären, festzustellen, wie ähnlich sie tickten.
    „Es gibt die Götter, und sie wollen deinen Tod. Je eher du dich mit diesem Gedanken anfreundest, umso besser kannst du dich schützen.“
    „Schön. Aber warum? Ich habe nichts Böses getan. Und meine Familie ebenso wenig.“
    „Wir wissen nicht, warum. Ich hatte gehofft, du wüsstest eine Antwort darauf.“
    „Nein, tut mir leid.“ Wieder musste sie lachen, und diesmal hörte es sich an, als würde eine Glasscherbe über eine Schultafel kratzen.
    „Ich bin normalerweise jeden Sonntag zur Kirche gegangen. Ich habe stets versucht, nett zu meinen Mitmenschen zu sein, und habe niemandem je vorsätzlich geschadet.“ Sie hielt inne, als sie das Gesicht des sterbenden Mannes vor sich sah, dem sie ihren Stift in den Hals gerammt hatte. „Jetzt kann ich das natürlich nicht mehr von mir behaupten. Aber bis ich dich und deine Freunde getroffen habe, war ich, glaube ich, ein ziemlich anständiger Mensch.“
    „Das bist du immer noch.“
    Mit zusammengekniffenen Augen sah sie ihn an. „Du weißt überhaupt nichts über mich, und ich will auch nicht, dass du etwas erfährst. Ich will verdammt noch mal nur, dass du mich zu diesem Kerl führst …“ Plötzlich traf sie die Erkenntnis wie ein Schock, und ihr Zorn verwandelte sich in blanke Panik. „Es ist Aeron, oder?“
    Reyes nickte widerstrebend.
    Bei dem Gedanken, den geflügelten Krieger wiederzusehen, kam ihr fast das Würgen, aber trotzdem wiederholte sie ihre Bitte: „Ich möchte, dass du mich zu ihm bringst.“
    Doch Reyes ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. „Ich habe Essen für dich in meinem Zimmer. Du weißt, was wir zuerst machen werden.“
    Grrr! Er würde sich nicht davon abbringen lassen, dazu sah er viel zu entschlossen aus. „Okay“, gab sie nach, um nicht noch mehr Zeit zu verlieren. „Ich esse was.“ Sie zog sich am Treppengeländer hoch, aber ihre Knie knickten sofort wieder ein.
    Reyes legte ihr seinen Arm um die Taille und stützte sie.
    Sein Arm war heiß wie ein Brenneisen.
    Sie fauchte ihn an. Fauchen war sicherer als Schnurren. „Ich hab gesagt, keine Berührung!“
    Anstatt von ihr abzurücken, zog er sie zu sich heran und wiegte sie an seiner breiten, muskulösen Brust. Sein Herz pochte an ihrer Schulter, stark und zuverlässig.
    „Lass mich gehen.“ Ihre Wangen fingen an zu glühen, als sie merkte, wie atemlos sie klang. „Bitte lass mich einfach gehen.“
    „Tut mir leid. Ich werde es niemals schaffen, dich einfach gehen zu lassen.“
    Reyes trug Danika zurück zu seinem Zimmer und setzte sie vorsichtig auf dem Rand der Matratze ab, um die Teller nicht umzustoßen, die auf dem Bett standen. Hastig und ohne ihn eines Blickes zu würdigen, rutschte sie zur Seite. Dann nahm sie sich ein Sandwich und konzentrierte sich auf die Mahlzeit. Putenbrust auf Weißbrot. Sie kaute eine ganze Weile darauf herum, dann steckte sie sich mehrere Weintrauben in den

Weitere Kostenlose Bücher