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Die Herren der Unterwelt 03 - Schwarze Lust

Die Herren der Unterwelt 03 - Schwarze Lust

Titel: Die Herren der Unterwelt 03 - Schwarze Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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sollst du in ihrem Auftrag mit uns anstellen, hm? Wenn du mir das verrätst, lass ich dich vielleicht am Leben.“
    Augenblicklich gefror ihr das Blut in den Adern. Bestimmt war sie leichenblass. „Sie haben mich gebeten, euch umzubringen“, antwortete sie so dicht an der Wahrheit wie möglich, um sich nicht noch einmal zu verhaspeln.
    Sein Zorn verwandelte sich in Überraschung, denn offensichtlich hatte er nicht damit gerechnet, dass sie eine solche Ungeheuerlichkeit unumwunden zugab. „Und? Wirst du es versuchen?“
    Ihr Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. „Das hängt davon ab, was ihr mir über meine Familie zu berichten habt.“
    Ohne die kleinste Regung in seinem Gesicht zog er einen Dolch und einen Lappen aus seiner Tasche und begann langsam und routiniert die scharfe Klinge zu polieren. „Ich werde niemandem erlauben, meinen Freunden etwas anzutun. Niemals.“
    In ihrer Brust brannte es wie Feuer. „Und ich werde niemandem erlauben, meiner Familie etwas anzutun.“ Bitte, lass sie wohlauf und unversehrt sein. „Soll mir die Waffe Angst machen?“ Na schön, es hat funktioniert, du Bastard. Nicht dass sie einen Rückzieher machen wollte. „Da musst du schon etwas härtere Geschütze auffahren.“ Bitte nicht.
    „Du bist jetzt bei ihnen auf dem Radar, das ist dir klar, oder?“, fragte er beiläufig, als hätte sie überhaupt nichts gesagt. „Die Jäger werden dich keine Sekunde aus den Augen lassen. Und wenn du sie betrügst, indem du uns hilfst, was du wahrscheinlich nicht tun wirst, dann werden sie dich jagen und foltern. Vorausgesetzt, dass noch irgendetwas von dir übrig ist, wenn ich mit dir fertig bin.“
    „Also bin ich so oder so erledigt?“ Sie lachte, aber es klang angestrengt. Das freudige Wiedersehen mit Ashlyn schien bereits Lichtjahre her zu sein. „Aber stell dir vor, du Schlaukopf: Damit hab ich eh gerechnet.“
    Seine Lippen zuckten. Amüsierte er sich? War er gereizt? „Aber du weißt wahrscheinlich nicht, dass das Foltern bei den Jägern Kinderkram ist gegen das, was ich mit dir machen werde, wenn ich auch nur den leisesten Verdacht habe, dass du meinen Freunden etwas antun willst. Sie sind nicht böse, sie sind auch nicht die Quelle allen Übels auf der Welt – und sie verdienen es, glücklich zu sein.“
    Irgendetwas an seiner gleichmäßigen, ruhigen Art zu sprechen beeindruckte sie. „Und wie steht’s mit dir? Du verdienst es nicht?“
    Wieder überging er ihre Bemerkung. Reyes und seine Jungs waren Meister im Ausweichen, wie sie wieder einmal feststellte. Sie antworteten nur auf die Fragen, die ihnen genehm waren, und ignorierten alle anderen einfach.
    „Du musst wissen, dass mir meine Familie über alles geht und dass ich jedem Unsterblichen den Kopf abschlagen werde, der nur im Entferntesten daran denkt, ihr etwas anzutun.“
    „Du sprichst ja wie eine echte Jägerin“, meinte er kopfschüttelnd. „Aber du wirst es nicht glauben: Wenn du den Kriegern die Köpfe abschlägst, dann kannst du noch im selben Augenblick deiner schönen Welt Auf Wiedersehen sagen, denn du wirst ihre Dämonen befreien und damit eine nie da gewesene Welle der Zerstörung lostreten.“
    „Für die Rettung meiner Familie zahle ich jeden Preis.“
    „So geht es mir mit meinen Freunden.“ Wieder lag ein warnender Unterton in seiner Stimme. „Und deshalb werde ich sie beschützen.“
    Meine Familie ist wegen mir auf der Flucht. Dieser Gedanke tauchte plötzlich aus dem Nichts auf und ließ sie erbleichen. War sie womöglich dafür verantwortlich? Vielleicht hätte sie noch mehr tun können? Vielleicht hätte sie während ihrer Entführung erbitterter kämpfen sollen?
    Wenn sie sterben, dann ist es meine Schuld.
    Plötzlich brannten ihr Tränen in den Augen. Tränen der Scham und des Entsetzens. Sie war verantwortlich. Aber sie war so verängstigt gewesen in der Nacht, als Lucien und Aeron in ihr Hotelzimmer eingedrungen waren, und sie hatte so gefroren, dass sie nicht einmal geschrien hatte. Sie hatte sich packen lassen und zugesehen, wie sie ihre Familie überwältigten und mit auf die Burg nahmen.
    Wie hatte sie so … passiv sein können?
    Sabin warf ihr einen betont verständnisvollen Blick zu.
    „Vielleicht passt du zukünftig auch ein bisschen auf dich selbst auf? Erspar mir den Ärger, ja?“
    Er dachte wohl, sie würde sich umbringen. Er kannte sie ja nicht. Denn Selbstmord wäre nie eine Option für sie, unter keinen Umständen. Zu lebendig war die Erinnerung an die

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