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Die Herren der Unterwelt 03 - Schwarze Lust

Die Herren der Unterwelt 03 - Schwarze Lust

Titel: Die Herren der Unterwelt 03 - Schwarze Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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Belastung, die der Selbstmordversuch ihrer Großmutter für die Familie bedeutet hatte. Sie erinnerte sich an das tränenüberströmte Gesicht ihrer Mutter, an ihr stilles Schluchzen, sobald sie allein war. Sie erinnerte sich an die Lügen, die sie von allen Seiten aufgetischt bekommen hatte, an das verschämte Geflüster um sie herum und die beklommenen Blicke. Deine Großmutter hatte einen Unfall. Sie wird ein paar Monate verreisen, um sich zu erholen.
    Hinter verschlossenen Türen hatten dieselben Leute dann etwas ganz anderes gesagt. Warum hat sie das nur getan? Sie hat doch ein schönes Leben, keinen Grund, es so einfach wegzuwerfen.
    Jetzt, wo Danika daran dachte, fand sie es komisch, dass diese Bemerkung ausgerechnet von ihrem Vater gekommen war. Er hatte nämlich tatsächlich ein schönes Leben gehabt, und trotzdem hatte er kurz nach dem Zusammenbruch ihrer Großmutter seine Sachen gepackt und woanders neu angefangen. Gott, woher kamen diese deprimierenden Gedanken auf einmal?
    Das Zuschlagen der Tür riss sie aus ihrem Grübeln. Ein finster dreinschauender Reyes stand im Zimmer, mit dem narbengesichtigen Lucien im Schlepptau. Als Danika ihren wunderhübschen Angstgegner wiedersah, stockte ihr der Atem, und ihr Puls fing an zu rasen.
    Ein Feind, schärfte sie sich ein. Wie oft würde sie sich das wohl noch in Erinnerung rufen müssen? Warum begriff ihr Verstand das nicht von allein? Sie versuchte Reyes nicht anzuschauen, sah aus dem Augenwinkel aber trotzdem die hässliche Schnittwunde auf seiner Wange.
    Die Männer mussten gekämpft haben. Beide hatten Prellungen und blutige Kratzer im Gesicht, geschwollene Lippen und Schlammspuren auf der Haut. Reyes’ T-Shirt war blutbefleckt, so als hätte er den Großteil der Schläge eingesteckt.
    Nein, ich mache mir jetzt keine Sorgen um ihn.
    Mit den beiden Männern drang der Duft nach Rosen und … verfaulten Eiern? … in den Raum. Sie verzog das Gesicht vor Ekel. Ugh.
    Als Reyes Sabin entdeckte, verfinsterte sich seine Miene noch mehr. Sein Blick schweifte zwischen dem Krieger und Danika hin und her, dann ging er mit geballten Fäusten und Wut im Gesicht auf Sabin zu: „Was hast du hier zu suchen?“
    Die beiden Männer standen sich jetzt direkt gegenüber.
    „Irgendeiner musste ihr ja mal ein paar Fragen stellen“, sagte Sabin mit hochgezogenen Augenbrauen. „Und da du dich weigerst, musste ich es eben tun.“
    „Du weißt genau, dass du dich ihr nicht nähern darfst.“
    Ihre Körper waren angespannt, ihre Muskeln wölbten sich vor. Wenn Danika nicht so hin und her gerissen gewesen wäre zwischen Angst und Ekel, dann hätte sie das Schauspiel vielleicht sogar genossen.
    „Wieso, wo ist das Problem? Sie lebt doch noch.“
    Reyes leckte sich über die Lippen, eine bedrohliche Geste. „Bist du verletzt?“
    „Alles fein“, antwortete Sabin trocken. „Danke der Nachfrage.“
    „Nicht du. Danika, bist du verletzt?“ Reyes hatte seine tödliche Aufmerksamkeit bislang noch keine Sekunde von Sabin abgelenkt.
    Physisch? „Mir geht es gut.“ Die Worte blieben ihr fast im Hals stecken.
    Reyes rempelte Sabin an, und dieser stolperte in Richtung Tür. „Wage es nicht noch einmal, in ihre Nähe zu kommen.“
    Danika keuchte. Sie rechnete damit, dass sich der Krieger mit den schmalen Augen auf Reyes stürzen und sie beide ihre Kräfte auf dem Boden ringend messen würden. Aber Sabin tat nichts dergleichen. Er schob den Unterkiefer vor und fuhr sich mit der Zunge über die Zähne.
    „Ich hab dir nur einen Gefallen getan, Junge. Du solltest mir lieber danken.“
    Danika tat einen Schritt auf sie zu. Es war ein Reflex, sie wusste weder, was sie tun, noch was sie sagen sollte. Aber sie musste auch gar nicht weiter darüber nachdenken, denn Lucien stellte sich ihr in den Weg.
    „Genug“, sagte er zu den beiden Männern. „Sabin, mach dein Team fertig. Morgen früh geht es nach Rom.“
    „Aber das hier ist noch nicht geklärt.“
    „Ich weiß.“ Lucien seufzte müde.
    „Warum diese Planänderung?“, wollte Reyes von Lucien wissen.
    „Das ganze Recherchieren hat uns keinen Schritt weitergebracht“, antwortete sein Freund. „Deshalb gehen wir noch einmal zu rück zum Tempel und schauen, ob wir dort etwas finden.“
    Reyes war die Vorfreude geradezu physisch anzusehen, seine olivfarbene Haut schien nur so zu kribbeln. Er vibrierte wie ein kleiner Elektromotor. Selbst seine dunklen Haare standen zu Berge. Warum diese Vorfreude? War es die Vorstellung, Danika

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