Die Herren der Unterwelt 03 - Schwarze Lust
ziemlich blöde ist. Ich muss …“
„Ich spiele kein Spielchen“, unterbrach er sie hitzig.
Sie fuhr fort, als hätte er nichts gesagt: „Ich muss zurück in den Kerker, und zwar sofort, das hier ist nur Zeitverschwendung. Ich muss mit Aeron reden.“
„Zuerst hörst du mir zu!“
„Reyes. Geh. Sofort. Runter!“
„Erst reden wir, Danika.“
Sie funkelte ihn böse an. „Wenn du es erzwingen willst, dann tue ich dir weh!“
Er schloss die Augen, um seine Emotionen zu verbergen. Seine Wimpern waren wie lockende Finger, die sie tiefer in die dunkle Welt der Verführung hineinzogen. „Ich kann nicht … ich bin nicht …“
„Kerker. Aeron. Nichts anderes zählt. Die Redezeit ist abgelaufen. Die Zeit der Küsse ebenfalls. So wie wir es ausgemacht haben: vorbei und erledigt. Und ich werde mich auch nie wieder fragen, wie du schmeckst.“ Doch leider wusste sie nur allzu gut, dass sie zeitlebens von diesem Kuss träumen würde, dass sie sich zeitlebens ausmalen würde, was hätte passieren können, wenn er sie wirklich begehrt hätte.
„Danika, ich …“
Wieder hielt er inne. Sie wartete so begierig auf seine Worte, dass es fast wehtat. „Was?“ Ihr Herz trommelte. „Nun sag schon, damit ich endlich gehen kann!“
Er schlug die Augen auf, und in seinen Pupillen loderte Feuer. Er näherte sich ihrem Gesicht und drückte seine Nase gegen ihre. Glühend heißer Atem brannte auf ihrer Haut. „Du sagst jetzt kein Wort mehr. Jetzt muss ich dir etwas erzählen.“
In den letzten Monaten hatte ihr eigener Wille rein gar nicht gezählt. Ihr wundervolles altes Leben war ihr genommen und ihre Existenz auf das bloße Überleben reduziert worden. Alle Menschen, die sie liebte, waren verschwunden. Die Malerei, ihr ein und alles, war nur noch eine blasse Erinnerung.
Sie würde jetzt nicht schon wieder klein beigeben.
„Schsch, kein Wort mehr, ja?“
Du bist zum Kämpfen ausgebildet. Du weißt, was du zu tun hast. Mit klopfendem Herzen legte sie ihre Hände flach auf die kühle Matratze. Sie war schweißgebadet. Das letzte Mal, als sie sich selbst verteidigt hatte, hatte sie getötet. Pass diesmal auf. Sie wollte Reyes nicht so stark verletzen, dass er nicht mehr genesen konnte. Sie wollte ihm nur ein bisschen wehtun.
„Ich hatte eigentlich nicht vor, es dir zu erzählen, weil ich gehofft hatte, mit dir würde es anders sein. Aber ich ertrage es nicht, dass du denkst, ich würde dich nicht begehren.“
Beende dieses bittersüße Gerede. Tu endlich etwas!
„Ich …“
Danika schlug zu.
Mit aller Kraft hieb sie ihm mit der flachen Hand auf die Nase. Krach, wums. Sein warmes Blut bespritzte sie. Reyes stöhnte. Doch nicht vor Schmerz, wie sie feststellte, sondern vor Lust. Es war genau die Art von Stöhnen, die sie gern gehört hätte, als er seine Zunge in ihrem Mund hatte.
Das Entsetzen über dieses Stöhnen ließ sie erstarren. Was zum Teufel war das?
Langsam wandte Reyes ihr sein Gesicht zu. Das Blut war bereits getrocknet und seine Nase dabei, sich wieder zu richten. Sie riss die Augen auf. Er war ein unsterblicher Krieger, ja, das wusste sie bereits. Seine Wunden verheilten schnell. Auch das hatte sie nach Reyes’ Erdrosselung vergangene Nacht schon geahnt. Aber wie hätte sie vorhersehen können, dass ein Nasenbeinbruch eine so stürmische Lust bei ihm hervorief?
Sein Schwanz war im Nu steif, genau so wie sie es sich vorhin noch gewünscht hatte. Eine beachtliche Wölbung in seiner Jeans. Wie würde sie sich jetzt fühlen, wenn sie beide nackt wären? Sie schluckte, während Reyes sich mit der Zunge über die Lippen fuhr, als könne er sie dort schmecken.
Ein Schauer lief ihr über den Rücken. Ihre Körper berührten sich, ihre Brustwarzen streiften seinen muskulösen Brustkorb, ihre Zartheit seine Kriegerstärke – und zwischen ihnen schienen Funken zu sprühen, schien sich Elektrizität zu entladen. Für einen kurzen Moment schmerzte sie diese Empfindung, und gleichzeitig beglückte sie dieser Schmerz tief in ihrem Innern.
Reyes rückte abrupt von ihr ab und sprang auf, was den dunklen Energiestrom zwischen ihnen sofort unterbrach. Er stand jetzt an der gegenüberliegenden Wand, die glänzende Spitze seiner Erektion schaute oben aus seiner Jeans, die mit einem Mal viel zu klein wirkte.
„Reyes“, murmelte sie unsicher – immer noch erregt, ängstlich und verwirrt.
„Ich begehre dich, aber ich kann dich nur genießen, wenn du mir wehtust.“ Nur mühsam brachte er dieses brutale
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