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Die Herren der Unterwelt 03 - Schwarze Lust

Die Herren der Unterwelt 03 - Schwarze Lust

Titel: Die Herren der Unterwelt 03 - Schwarze Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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ebenso Zugang zur Welt der Götter? Konnte sie sie beobachten? Womöglich sogar ihre geheimen Pläne erraten?
    Aber warum haben sie Danika dann nicht selbst vernichtet? Für einen Gott wäre das sicherlich ein Leichtes. Warum zwangen sie ihn, Aeron, die Drecksarbeit zu tun?
    Er blickte zu Reyes hinüber, der völlig bleich war. Wahrscheinlich reimte er sich gerade etwas Ähnliches zusammen. Wenn Danika von Feinden der Götter gekidnappt und gezwungen werden konnte, ihnen göttliche Geheimnisse zu verraten, dann würden die Götter sie tatsächlich niemals aus den Augen lassen. Sie würden nicht eher ruhen, bis sie tot war.
    Und nichts könnte sie retten.
    „Ich habe nicht … ich bin nicht …“ Danika rieb sich mit der Hand übers Gesicht, wie um ihrem Gehirn Starthilfe zu geben, damit es das alles verstand. Als sie ihre Hand sinken ließ, war ihre Miene versteinert. „Hört auf, mich aus dem Konzept zu bringen.“ Ihr Blick wanderte zu Aeron. „Wo ist meine Familie?“
    „Wir, du und ich, wir werden unsere Informationen gegeneinander austauschen.“
    „Okay.“ Sie zögerte keine Sekunde.
    Aeron beobachtete, wie sie ihre Finger langsam von den Gitterstäben löste und ihren Arm nach Reyes ausstreckte. Der Krieger griff durch das Gitter nach ihrer Hand. Sie verschlangen ihre Finger miteinander, spendeten sich gegenseitig Kraft und Trost. Ganz ohne Worte. War ihnen überhaupt klar, was sie da taten?
    „Was willst du wissen?“, fragte sie mit bebender Stimme. Ihre Augen waren zu zwei schmalen Schlitzen geworden. Sie räusperte sich, dann stellte sie die Frage noch einmal, diesmal mit klarer, fester Stimme.
    „Hast du die Hölle schon einmal gesehen? Und lüg mich nicht an. Eine Lüge, und das Gespräch ist beendet.“
    Sie ließ sich Zeit mit ihrer Antwort, schien die Optionen noch einmal gegeneinander abzuwägen. „Wie ich schon erwähnte, ich sehe sie in meinen Träumen“, sagte sie schließlich.
    „Träumen deine Großmutter, deine Mutter und deine Schwester auch von der Hölle?“
    Danika schüttelte den Kopf, dass ihre blonden Haare umherflirrten. „Darüber haben sie nie gesprochen.“
    Sie stockte ein wenig dabei, aber er gab vor, es nicht zu bemerken. Wenn sie gelogen hatte, dann war sie nicht die Einzige, denn natürlich hatte er nicht die Absicht, das Gespräch zu beenden. „Was …?“
    „Wir wollten unsere Informationen austauschen“, unterbrach sie ihn scharf. „Also hübsch der Reihe nach. Wo ist meine Mutter?“
    „In den Vereinigten Staaten. In einer kleinen Stadt in Oklahoma.“
    Eine unglaubliche Erleichterung ließ ihr hübsches Gesicht aufleuchten. Dann schloss sie die Augen, am ganzen Körper zitternd. Schließlich quollen Tränen zwischen den Lidern hervor und liefen ihr über die Wangen.
    Er ließ – er durfte – ihre Emotionen nicht an sich heranlassen. „Hast du jemals vom Himmel geträumt?“
    „Ja.“
    „Was siehst du …“
    Abermals schüttelte sie den Kopf. „Nein, ich habe bereits geantwortet. Jetzt bist du dran. Wo ist meine Schwester?“
    „Issst langweilig“, ließ sich Legion mit einem Seufzer vernehmen, rollte sich in Aerons Schoß zusammen und schloss die Augen.
    „Deine Schwester ist bei deiner Mutter.“
    „Oh Gott.“ Weitere Freudentränen zeichneten eine glitzernde Spur bis zu Danikas Kinn.
    Aeron hatte den Eindruck, dass ihre Beine nachgegeben hätten, wenn Reyes nicht zwischen den Gitterstäben hindurch ihre Taille umfasst und sie gestützt hätte. Sie protestierte nicht. Im Gegenteil: Sie drängte sich näher an ihn.
    Wie war es möglich, dass sie einander so vertrauten und sich gegenseitig so brauchten?
    Ach was, sie waren einfach zwei Verrückte. Kein Grund zur Eifersucht. „Was siehst du auf deinen spirituellen Reisen?“, bohrte er weiter.
    „Ich sehe unglaublich viel Böses und unfehlbar Gutes. Ich sehe Leben und Tod. Finsternis und Regenbogenfarben. Lärmende, zerstörerische Dämonen und Engel, die den Schaden reparieren und überall Lobgesänge erklingen lassen.“
    Als sie schwieg und auch offensichtlich nichts weiter hinzufügen wollte, runzelte Aeron die Stirn. Nichts von alledem konnte für die Götter Grund genug sein, sie zum Tode zu verurteilen. Und erst recht nicht zu seiner Art von Tod. Die Sünden ihrer Vergangenheit kamen ihm allenfalls vor wie weiche Butter.
    „Was hast du von den Göttern gesehen? Was …“
    „Meine Großmutter“, unterbrach sie ihn. „Wo ist meine Großmutter?“
    Er presste die Lippen aufeinander,

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