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Die Herren der Unterwelt 03 - Schwarze Lust

Die Herren der Unterwelt 03 - Schwarze Lust

Titel: Die Herren der Unterwelt 03 - Schwarze Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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zur Vergeltung abschlachten?
    Am Tage seiner Schöpfung war ihn gelehrt worden, dass alles Auge um Auge heimgezahlt würde.
    Wenn ein Krieger darin versagte, seine Feinde für ihre begangenen Verbrechen zu bestrafen, hielten diese Feinde ihn für einen Schwächling und griffen ihn immer wieder an, denn sie waren sich ihres Sieges sicher. Aber was sollte man tun, wenn man womöglich selbst dieser Feind war?
    „Fertig?“, fragte Anya.
    Paris sah auf. Ihre Aufgeregtheit riss ihn mit einem Schlag aus seinen Grübeleien.
    Die Krieger, die um die Göttin herumstanden, nickten ihr zu, sie schienen ebenso aufgeregt wie sie selbst. Sie hielten sich im Schatten auf, wo sie von den wild umherwuselnden Arbeitern einfach übersehen wurden. Diese trugen Steine zusammen und kratzten vorsichtig die Moosschicht ab.
    „Hier entlang.“
    Anya ließ die Hände an ihrer perfekt gerundeten Taille hinab-und über die Diamanten auf ihrem Gürtel gleiten. Sie schüttelte ihre langen hellen Haare. „Ihr Jungs solltet euch besser mal ein bisschen beeindruckt zeigen von meinen Kräften und mir für meine elegante Kleidung Komplimente machen.“
    Von allen Seiten war Gemurmel zu hören: „Ja, Anya“, „Klar, machen wir, Anya.“ Die Herren der Unterwelt hatten ausnahmslos Respekt vor ihr. Gehörigen Respekt.
    Obwohl Anya einiges von ihrer Kraft verloren hatte, als sie sich für Lucien und gegen ihre ewige Freiheit entschieden und damit ihr höchstes Gut für ihren Geliebten geopfert hatte, war sie immer noch eine große Chaosstifterin, die mit nur einem einzigen Gedanken einen Sturm auslösen konnte.
    Paris entdeckte fünf Jäger zwischen den Arbeitern, deutlich zu erkennen am Symbol für Unendlichkeit auf ihren Handgelenken. Für Paris war es das Symbol des Todes. Gib ihnen die Schuld an Siennas Tod. Sie haben sie rekrutiert und ihren Kopf mit ihrer Propaganda vollgestopft. Tu ihnen das an, was sie ihr angetan haben. Er stemmte seine Fäuste in die Hüfte.
    „Was tue ich nicht alles für meine Männer“, murmelte Anya, bevor sie zu den Menschen hinüberschlenderte.
    Paris schaute zu, wie sich diese zunächst langsamer und dann gar nicht mehr bewegten. Ihre Gespräche verstummten, bis schließlich tiefstes Schweigen herrschte. Alle hatten sich umgedreht und starrten die atemberaubende Schönheit an, die einen viel zu kurzen schwarzen Rock und ein durchsichtiges Schnürkorsett trug.
    „Entschuldigung, aber wer sind Sie?“, fragte schließlich einer von ihnen. Er war klein und übergewichtig, neigte zur Glatze und hatte kein Tattoo auf dem Handgelenk. Ein Namensschild baumelte um seinen Hals. Thomas Henderson, Gesellschaft für Mythologische Studien. „Haben Sie eine Zugangsberechtigung?“
    „Aber natürlich.“ Anyas sinnliche Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, während sie ihre wohlgeformten Arme hob. „Sonst wäre ich doch nicht hier, mein Zuckerschnäuzchen, oder?“
    An Hendersons Stirnfalten ließ sich der Grad seiner Verwirrung ablesen. „Wie ist Ihr Name? Alle, die auf der Liste stehen, sind bereits anwesend, und ich erinnere mich nicht, jemanden hinzugefügt zu haben.“
    „Es macht wohl keinen Sinn, das jetzt zu überprüfen: Ein Unwetter zieht auf.“ Plötzlich zuckte ein Blitz über den Himmel, Gold auf einer rosa-lilafarbenen Leinwand. Der Wind frischte auf und wirbelte Anyas Haare in alle Richtungen. „Sie sollten besser nach Hause gehen.“
    Die Männer starrten Anya an, mit Ehrfurcht und unverhohlener Begierde.
    „Meine!“, sagte Lucien, und auch seine verschiedenfarbigen Augen glühten vor Wollust.
    Paris musste seine Augen einen Moment schließen. Ich will auch eine, die mir gehört!
    Genau so schaute Maddox Ashlyn an und Reyes Danika. Man konnte fast meinen, Frauen wären das Wunderbarste auf der Welt. Aber wie war Reyes auf den Trichter gekommen? Wahrscheinlich vor lauter Kummer. Ihr Todesurteil folgte Danika auf Schritt und Tritt, und mehr als das: Sabin glaubte, dass sie mit den Jägern gemeinsame Sache machte und ihnen Informationen über sie, die Herren der Unterwelt, und über Pandoras Büchse lieferte.
    Sabin wollte ihren Tod, das hatte man gestern gesehen. Während Reyes letzte Nacht schlief, hatte er sich sogar eine Pistole geschnappt, um Danika eine Kugel in den Kopf zu jagen und Aeron so vor einem Schicksal zu bewahren, das dieser schlimmer fand als den Tod, wie er einmal gesagt hatte. Lucien hatte ihn gestoppt. Irgendwie schien Danikas Anwesenheit Reyes’ Bedürfnis nach Schmerzen zu

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