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Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern

Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern

Titel: Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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heißt, oder?“
    Er würdigte sie keines Blickes. Stattdessen widmete er Gwen seine ungeteilte Aufmerksamkeit, ließ seine Hand an ihrem Bein hinabgleiten und winkelte es schließlich an, sodass ihr Knie auf seiner Hüfte lag und ihre Unterkörper sich eng aneinanderschmiegten. „Nein, ich habe keine Ahnung.“
    „Du bist der Gemahl meiner Schwester. Herzlichen Glückwunsch.“

17. KAPITEL
    N och nie war Gwen nervöser gewesen. Weder in ihrer Gefängniszelle noch als sie und Sabin den Jägern gegenübergestanden hatten.
    Nachdem Kaia ihm dabei zugesehen hatte, wie er die Harpyie besänftigt hatte, hatte sie Bianka und Taliyah mit einem scharfen Pfiff gerufen. Offensichtlich hatten sie im Flur Wache gehalten, damit Kaia Gwen ungestört retten konnte. Dann hatten sich die drei Schwestern in Sabins Schlafzimmer für einen kleinen „Plausch“ verbarrikadiert.
    „Niemand weiß, dass wir hier sind“, sagte Bianka. „Niemand außer uns fünf.“
    Gwen wollte gegen das bevorstehende Gespräch protestieren, gegen die Isolation – dieses Szenario endete für die Skyhawks immer mit Blutvergießen –, aber mehrere Dinge hielten sie davon ab. Erstens hielt Sabin sie mit einem Eisengriff an seiner Seite. Warum nur? Dachte er, sie würde zu ihren Schwestern rennen und sie auffordern, ihn zu töten? Zweitens war sie so schwach wie ein neugeborenes Kätzchen und kaum fähig, ihre Augen offenzuhalten. Wenn Sabin sie losgelassen hätte, wäre sie kraftlos gegen das Kopfende gefallen. Und drittens hatte sie vor, noch mal mutig zu sein und Sabin zu beschützen. Wenn ihre Schwestern, die verärgert darüber waren, wie sie behandelt worden war, und praktischerweise anscheinend vergessen hatten, dass sie die Herren einmal verehrt hatten, wenn sie also auf ihn losgingen …
    Warum sie sich um ihn sorgte, wusste sie nicht. Noch vor wenigen Minuten hatte er Kaia umarmt. Oder? Die Erinnerung war verschwommen, als hätte sie das Paar nicht im wahren Leben gesehen, sondern nur in einem Film. Aber ob echt oder nicht, es hatte sie fuchsteufelswild gemacht. Sabin gehörte zu ihr. Jedenfalls im Moment. Und das nicht etwa, weil sie zusammen geduscht hatten und er ihr den besten Orgasmus ihres Lebens beschert hatte. Sondern weil … Tja, sie wusste es nicht. Es war einfach so.
    „Bevor wir zu reden anfangen, wollen wir uns um unser kleines Mädchen kümmern.“ Kaia schlenderte zu ihr hinüber, schnitt sich auf dem Weg das Handgelenk auf und hielt es Gwen an den Mund. „Trink.“
    Während ihrer Kindheit hatte sie oft von ihren Schwestern getrunken. „Um dich vor jeglichen Verletzungen zu schützen, die du dir zuziehen könntest“, hatten sie ihr immer gesagt. Sie selbst tranken von jedem Liebhaber, der gerade verfügbar war, bevor sie in eine Schlacht zogen oder zu einem anderen Job aufbrachen. Der Befehl kam ihr also nicht merkwürdig vor. Schließlich waren Vampire nicht die einzigen Wesen, die Blut brauchten, auch wenn Harpyien es nur benötigten, um sich von Verletzungen zu erholen oder ihnen vorzubeugen. Doch als Gwen gerade die Lippen über die tröpfelnde Wunde legte, packte Sabin sie am Hals und wirbelte sie zu sich herum.
    „Hey“, knurrte Kaia.
    An seinem Hals prangte eine lange, breite Wunde, eine Wunde, die er jetzt mit einem Schnitt seines rasierklingenscharfen Fingernagels wieder öffnete. „Wenn sie trinken muss, dann von mir.“
    Er gab niemandem die Gelegenheit zu protestieren, sondern zog Gwen nach vorn und hielt ihren Kopf dabei so fest, dass sie ihn unmöglich wegdrehen konnte. Als ob sie das getan hätte … Sie nahm schon seinen süßen Duft wahr. Zitronen und Blut. Köstlich. Er füllte ihre Nase, floss in ihre Lungen und verteilte sich in ihrem ganzen Körper, wobei er eine kribbelnde Wärme hinterließ.
    Unfähig, sich zurückzuhalten, ließ sie die Zunge über die Wunde gleiten. Ekstase. Ein fruchtiger Nachtisch. Sie schloss die Augen und presste sich an seinen Körper, schlang die Arme um ihn, hielt ihn gefangen, presste die Knie an seine Beine. Der Engel in ihr wusste, dass es falsch war. Dass sie es nicht tun und es ihr auf keinen Fall gefallen sollte. Doch die Harpyie in ihr tirilierte vergnügt und wollte unbedingt mehr, weil sie so etwas noch nie gekostet hatte. Wie Himmel und Hölle, perfekt und böse und mit Sicherheit ihr Untergang.
    Sie saugte und saugte, sog die flüssige Dekadenz in ihren Mund und ließ sie die Kehle hinunterrinnen. Mit jedem Schluck kehrte etwas mehr Kraft in ihren geschundenen

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