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Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern

Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern

Titel: Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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warmen Körper weg und setzte sich hin. Dann schrieb er: „T, ruf mich an, wenn du neue Infos hast.“
    Die Antwort folgte unmittelbar: „Was denkst du denn?“
    Er legte sich wieder hin. Das Sandwich war verschwunden und das Wasserglas leer. Er hatte nicht mal gesehen, dass sie sich bewegt hatte. Er tat, als bemerkte er das fehlende Essen nicht, als er das Telefon in seine Hosentasche steckte. „Sicher, dass du nichts brauchst?“
    Sie schluckte hörbar, und er musste ein Lachen unterdrücken. „Ich muss zur Toilette. Und unter die Dusche.“
    „Keine Dusche. Nicht ohne mich. Du bist so schwach, dass du am Ende noch fällst.“ Sabin hob sie hoch. Er hatte erwartet, dass sie protestieren würde, doch stattdessen barg sie den Kopf an seinem Hals. Wie vertrauensselig. Verdammt, aber es gefiel ihm.
    „Dann werde ich nicht duschen. Es passieren komische Dinge, wenn wir zusammen duschen.“
    Als ob man ihn daran erinnern müsste. „Ich werde mich zusammenreißen“, versprach er.
    „Aber gilt das auch für deinen Dämon? Ich habe gerade nicht die Kraft, ihn zu bekämpfen. Gib mir einfach … zehn Minuten“, sagte sie, als er sie absetzte. Ihre Locken hatten sich rings um ihren Kopf verknotet. „Und komm nur, um mich zu retten, wenn du hörst, wie meine Knochen auf das Porzellan schlagen“, fügte sie hinzu, während sie sich am Waschbecken festhielt, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren.
    Er spürte, wie seine Lippen zuckten. Wie erleichtert er doch war, dass sie schon wieder stark genug war, um ihn herauszufordern. „Versprochen.“
    Neun Minuten später kam sie aus dem Bad. Ihr Gesicht war feucht, und der Duft von Zitronen hüllte sie ein. Sabin lechzte nach einer Kostprobe, nach einer größeren, volleren Kostprobe, als er sie beim letzten Mal bekommen hatte. Gwen hatte sich das Haar gekämmt, das ihr jetzt locker auf den Rücken fiel. „Fühlst du dich besser?“
    Sie blickte stur auf den Fußboden, und ihre Wangen glühten. „Viel besser. Danke.“ Als sie versuchte, einen Schritt vorwärts zu machen, gaben ihr die Knie nach.
    Sabin hielt sie sicher in den Armen, noch ehe sie zu Boden stürzen konnte. Wieder einmal war sie froh über seine Aufmerksamkeit. Genau wie er.
    „Ich hab wohl ziemlich den Hintern versohlt bekommen, was?“, sagte sie und zuckte zusammen, als ihre verwundete Schulter das Bettlaken berührte.
    „Ja.“ Er stellte sich neben das Bett und verschränkte die Arme vor der Brust. „Aber das wird nicht noch einmal passieren. Ich werde dich ausbilden.“ Ganz gleich, ob sie je wieder kämpfen würde oder nicht, sie musste lernen, sich anständig zu verteidigen.
    Ob sie je wieder kämpft oder nicht – als stünde das inzwischen zur Debatte! Ich dachte, sie soll kämpfen – komme, was wolle. Für diesen Gedanken konnte er seinen Dämon nicht verantwortlich machen. Er kam einzig und allein aus seinem tiefsten Innern.
    „Einverstanden“, antwortete sie und überraschte ihn damit. Erneut bewegten sich ihre Wimpernkränze aufeinander zu. „Du darfst mich ausbilden, weil du recht hattest. Der Gedanke, den Jägern wehzutun, gefällt mir.“
    Das war nicht gerade die Antwort, die er von ihr erwartet hatte. „Vielleicht änderst du deine Meinung, bevor ich mit dir fertig bin. Ich werde dir wehtun, wenn auch nicht mit Absicht, und du wirst meinetwegen bluten und zusammenbrechen.“ Aber dadurch würde sie stärker werden, und deshalb würde er sie hart rannehmen.
    Versuchst du gerade, ihr die Sache auszureden?
    Nein, er wollte sie nur darauf vorbereiten. Im Gegensatz zu den anderen Kriegern betrachtete er weibliche Kämpfer nicht sofort als schwach, zerbrechlich und schutzbedürftig. Er schonte sie auch nicht – jetzt nicht und auch in Zukunft nicht. Vielleicht hatte sich Cameo deshalb für ihn entschieden, als er und Lucien die Gruppe damals geteilt hatten. Er behandelte sogar weibliche Jäger genauso wie männliche. Ob er schon welche gefoltert hatte? Und ob. Und es tat ihm nicht leid. Er würde es wieder tun. Er würde sie sogar noch stärker foltern, wenn nötig.
    Doch bei Gwen war ihm in der Tat etwas unbehaglich zumute. Denn sie war weder nur irgendeine Kriegerin noch seine Feindin.
    Keine Antwort.
    „Gwen?“
    Ein gehauchter Seufzer. Sie war wieder eingeschlafen. Sabin deckte sie zu, legte sich neben sie und widmete sich der mittlerweile vertrauten Aufgabe, darauf zu warten, dass sie wieder aufwachte.
    „Wenn du dich auch nur einen Zentimeter bewegst, schlage ich dir deinen

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