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Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern

Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern

Titel: Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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Gästen erzählt hast, aber ich hatte ja keine Ahnung, dass es noch mehr Harpyien sind!“
    „Jetzt weißt du es ja. Sie sind im Fitnessraum. Und jetzt erzähl mir mal, was es mit Harpyien und dem Schlafen auf sich hat.“
    Sie lachte ihm direkt ins Gesicht. „Finde es selbst heraus“, sagte sie, während sie zur Tür schlenderte. „Ich muss mich erst mal um eine Wiedervereinigung mit den Skyhawks kümmern.“
    Neugierig zu sehen, wie eine solche Wiedervereinigung wohl vonstattenging, folgte er ihr in den Fitnessraum.
    Als das Trio – das sich bereits mit allem vertraut gemacht hatte und sich wie zu Hause fühlte – die Göttin erblickte, hörten die Frauen auf, einander Hanteln zuzuwerfen, als wären sie winzige Steinchen, rannten auf Anya zu und umarmten sie stürmisch.
    „Anya! Du hast dich ohne ein Wort aus dem Staub gemacht, du Miststück!“
    „Wo warst du?“
    „Was machst du hier?“
    Sie fragten alle gleichzeitig, doch Anya wirkte gänzlich unbeeindruckt. „Tut mir leid, Mädels. Ich bin in der ganzen Welt unterwegs gewesen. Ihr wisst schon, die Sehenswürdigkeiten anschauen, für Ärger sorgen und sich in den Tod persönlich verlieben. Ich bin hier, weil das hier mein Zuhause ist. Gefällt euch, was ich daraus gemacht habe?“
    Sie umarmten einander und redeten und lachten noch ein bisschen weiter. Sabin versuchte ein paarmal, sie zu unterbrechen, wurde jedoch ignoriert. Schließlich gab er auf und überließ sie sich selbst. Er wollte später noch einmal zu Anya gehen und sie zu den Schlafgewohnheiten der Harpyien befragen. Die Schwestern zu fragen war keine Option für ihn. Harpyien – so viel hatte er schon gelernt – lebten nach ihren ganz eigenen Regeln, und er wollte Gwen mit seiner Ignoranz nicht versehentlich erniedrigen.
    Gwen.
    Jede Minute mit ihr war gefährlich. Vergangene Nacht war es besonders schlimm gewesen. Er war ihr nicht von der Seite gewichen, hatte ihren Duft gerochen und den Baumwollstoff über ihre Haut gleiten hören. Doch sie waren auf Distanz geblieben, und niemand hatte seine Hälfte des Bettes verlassen. Er hätte sie genommen – er war schwach, wenn es um sie, um diesen köstlichen Körper und um diese anbetungswürdige Haut ging; es war so weit: Er hatte sich eine Schwäche eingestehen müssen – aber jedes Mal, wenn er die Hand nach ihr ausgestreckt hatte, hatte Zweifel angefangen, sein Gift zu versprühen.
    Wird sie sterben, wenn du sie hierbehältst? Wird sie mehr wollen, als du geben kannst, und dich verlassen, wenn du es ihr nicht gibst?
    Nun hasste er seinen Dämon wieder.
    Nur in Gegenwart ihrer Schwestern war er still, und Sabin wusste nicht, warum. Doch das würde er schon noch herausfinden. Dazu war er fest entschlossen. Denn wenn es ihm irgendwie gelang, den Dämon in Gwens Gegenwart auf Dauer zum Schweigen zu bringen, konnte er sie haben. Vielleicht für immer.
    Nachdem er nach den Gefangenen gesehen hatte – die immer noch zu schwach waren, um weitere Folterungen zu überleben –, ging er in die Küche, um Gwen etwas zu essen zu machen. Das gesamte Essen war weg. So viel zum Thema Déjà-vu. Nichts war mehr da, nicht mal eine Tüte Chips. Vermutlich sind die Harpyien hier gewesen, dachte er.
    Seufzend schlenderte er in sein Schlafzimmer. Gwen lag nicht mehr im Bett. Stirnrunzelnd begann er sie zu suchen. Er fand sie auf dem Dach mit Anya und ihren Schwestern – Letztere spielten gerade „Wir können vom Dach fallen und uns auch die letzten Knochen brechen“.
    „Ich habe dich nicht mal eine Stunde allein gelassen“, sagte er zu Gwen. „Wag es ja nicht zu springen.“
    „Ich sehe nur zu“, versicherte sie ihm und lächelte. Es war ein Lächeln, bei dem seine Brust zu schmerzen begann.
    Eine Handvoll Krieger stand unten und sah ebenfalls zu. Auf ihren Gesichtern spiegelten sich Resignation und große Ehrfurcht. Sie berauschten sich am Anblick der Haut der Harpyien, als wäre sie Wein.
    „Schluss jetzt“, befahl Sabin, bevor auch nur eine Harpyie noch mal springen konnte. „Auf uns wartet ein hartes Training.“
    Sie stimmten ihm nicht wohlwollend zu, aber immerhin stimmten sie ihm zu. Und schon bald befand sich fast jeder Burgbewohner auf dem Boden, Grunzlaute und Ächzer erfüllten die Luft, und der Geruch von Blut und Schweiß verjagte die Tiere in der näheren Umgebung.
    Sabin stand an den Seitenlinien und beobachtete das Geschehen lediglich. Torin hatte ihm gerade eine Nachricht aufs Handy geschickt und war auf dem Weg nach

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