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Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern

Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern

Titel: Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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sind, uns zu vernichten“, entgegnete Torin. „Also, zuallererst müssen wir diese Schule finden und die Gefahr neutralisieren. Bleibst du hier, oder gehst du mit?“
    „Ich …“ Sabins Blick schweifte zu Gwen, die gerade auf den Po fiel, um dem – mit Sicherheit absichtlich – schlecht gezielten Schwerthieb ihrer Schwester auszuweichen. Er ballte die Hände zu Fäusten. Tu ihr nur ein einziges Mal weh, und du stirbst, projizierte er in den Kopf der Harpyie, obwohl er wusste, dass die Frau den Großteil ihrer Kraft im Zaum hielt. Mehr noch: Er war ein elender Heuchler, wenn er so etwas überhaupt dachte, nachdem er geschworen hatte, Gwen hart ranzunehmen.
    Wenn er nach Chicago ging, musste er Gwen hier zurücklassen. Sie war noch nicht bereit für einen Kampf. Er könnte ihre Schwestern mitnehmen, die dann gefahrlos die Kinder einsammeln konnten. Kinder, die ihn und die anderen Herren höchstwahrscheinlich angreifen würden, da ihnen der Hass gegen sie vermutlich von Geburt an eingeimpft worden war. Oder er könnte die Harpyien hierlassen, damit sie Gwen beschützten. Keine der beiden Optionen stellte ihn zufrieden. Der Gedanke, dass Gwen allein war, missfiel ihm. Oder besser: nicht allein, sondern ohne ihn. Und die Vorstellung, diese Kinder unnötigerweise zu verängstigen, missfiel ihm ebenfalls.
    Klong. Klick.
    Das Scheppern von Metall auf Metall riss ihn aus der Grübelei. Gideon und Taliyah befanden sich mitten im Zweikampf, ihre Mienen waren finster und ernst. Bisher stand es remis. Strider und Bianka teilten Fausthiebe gegeneinander aus, und Bianka lachte. Zuerst hatte Strider sich gegen ein ernsthaftes Duell mit ihr gesträubt. Er hatte sich zurückgehalten und nur leicht zugeschlagen, obwohl eine Niederlage gegen sie bedeutet hätte, einige Tage im Bett zu verbringen, sich vor Schmerzen zu winden und nach einer Mutter zu rufen, die er nicht hatte. Dann hatte Bianka ihm die Nase gebrochen und ihm so fest in die Eier getreten, dass sie ihm fast in die Kehle gerutscht wären. Und urplötzlich war der Kampf in vollem Gange.
    Amun war endlich auf; er saß etwas abseits am Rand, polierte eine Axt und beobachtete … irgendwen. Sabin war sich nicht sicher, wen. Noch nicht. Er vermutete, dass es eine der Harpyien war.
    „Wen hast du denn bisher aufgestellt?“ Sabin sah Torin nicht an.
    „Du bist der Erste, den ich frage.“
    Bevor er sich herausreden konnte, erklärte Sabin: „Ich gehe mit.“ Der Krieg kam zuerst. „Besorg mir fünf weitere Krieger. Ich will versuchen, eine der Harpyien zu überreden.“ So blieben zwei Schwestern hier, die Gwen beschützen konnten, und zugleich hatte er einen kleinen Vorteil.
    Torin nickte und ging.
    Die Entscheidung war gefallen, und Sabin ging mit schneilen Schritten auf Kaia zu. „Du verhätschelst sie ja“, herrschte er sie an.
    Das war vielleicht nicht gerade der richtige Weg, um sich die Frau zur Freundin zu machen, aber das war ihm egal. Gwens Zukunft und Gesundheit waren viel zu wichtig. Und Sabin war sogar heilfroh, dass er der Harpyie für ihre Güte nicht noch dankte.
    Die rothaarige Harpyie wirbelte herum und warf einen Dolch, der auf sein Herz gezielt war. „Was weißt du denn schon? Ich habe sie sechsmal zu Boden geworfen.“
    Ja, und jedes einzelne Mal hätte er am liebsten Kaia umgeworfen. Ein tiefer Laut drang aus seiner Kehle. Er umfasste den Dolchgriff, kurz bevor ihn die Klinge traf. „Kurz bevor du zuschlägst, knickst du mit den Ellbogen ein. Du bringst ihr weder die richtige Technik bei, noch erlaubst du ihr, deine Stärken kennenzulernen und ihnen entsprechend zu begegnen. Verflucht noch mal, du zeigst ihr, dass es falsch ist, unfair zu kämpfen und um jeden Preis gewinnen zu wollen. Und jetzt … hau einfach ab und such dir jemand anderes zum Spielen. Ich übernehme Gwens Unterricht. Du hast schon genug Schaden angerichtet. Und falls du es wagen solltest einzuschreiten, wirst du es bitter bereuen. Ganz egal, was du siehst, womit du nicht einverstanden bist oder was dir nicht gefällt – du hältst dich zurück. Das hier ist nur zu ihrem Besten.“
    Kaia stand der Mund offen, so als könnte sie nicht glauben, dass jemand so mit ihr sprach. Dann trat sie dicht an ihn heran, Mordlust schimmerte in ihrem Blick, sie hatte die Krallen weit ausgefahren, und er sah ihre spitzen Zähne, die im Sonnenlicht blitzten. „Ich werde deinen Hals knicken, als wäre er ein Zweig, Dämon.“
    „Versuch’s nur“, erwiderte er und winkte ihr spöttisch

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