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Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern

Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern

Titel: Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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niemand wusste, was sie wirklich gemacht hatte, sondern dass alle annahmen, sie hätten es wie die Tiere miteinander getrieben.
    „Es gibt also einen Gott“, erwiderte sie merklich erleichtert.
    Oder Götter. Aber wie auch immer. Jede andere Frau wäre entsetzt gewesen, dachte er und musste ein Grinsen unterdrücken. Noch ein Indiz dafür, dass sie die einzig Richtige für ihn war. „Und jetzt wirst du mir ein paar Fragen beantworten.“
    Sie schluckte, und ihre Augen leuchteten im Sonnenlicht, das durch einen Spalt in den dunklen, schweren Vorhängen fiel. „In Ordnung.“
    „Warum kannst du nur gestohlenes Essen zu dir nehmen?“
    Ihre Augen wurden schmal. „Darüber darf ich nicht sprechen.“
    „Ich dachte, die Phase hätten wir hinter uns.“
    „Haben wir ja auch“, murmelte sie. „Warum willst du das wissen?“
    „Damit ich es verstehe.“ Er riss die Brownie-Verpackung auf und biss in ein Ende des Gebäcks. „Du hast mir deinen Körper anvertraut. Ich durfte dich bewachen, während du geschlafen hast. Du hast mir sogar deine Schwäche anvertraut. Vertraue mir nun auch deine Geheimnisse an.“
    Ihr Brustkorb hob und senkte sich, ihr Atem wurde flach und begann zu rasseln. Ihr Magen knurrte, und sie rieb ihn sich, ohne den Blick von Sabin zu nehmen – oder besser gesagt von dem Essen. „Ich … ich … okay. Gut.“ Sie befeuchtete sich die Lippen. „Wirst du mich dafür entlohnen?“
    „Dich entlohnen? Wie viel willst du denn und wofür?“
    „Sag einfach nur Ja!“ Ein Knurren.
    „Ja?“
    Wieder huschte ihre Zunge über ihre Lippen, ehe die Worte aus ihr heraussprudelten. „Die Götter verachten uns Harpyien und betrachten uns als Abscheulichkeit, weil wir die Ausgeburt eines Prinzen der Dunkelheit sind. Vor langer Zeit hofften sie, uns auf eine Weise ruinieren zu können, die sie in keinem schlechten Licht erscheinen ließ; auf eine Weise, die nach außen wirkte, als würden wir uns selbst zerstören: Im Stillen verfluchten sie uns dazu, nie wieder eine Mahlzeit genießen zu können, die uns jemand freiwillig gibt oder die wir uns selbst zubereiten. Wenn wir den Fluch ignorieren, wird uns furchtbar übel; einige sterben sogar. Um diese Lektion zu lernen, genügt schon ein einmaliger Verstoß – wie du in dem Camp in Ägypten selbst gesehen hast.“
    Seufzend fuhr sie fort: „Die ersten Vertreterinnen meiner Art erfuhren durch systematisches Ausprobieren, dass wir trotzdem essen können, aber eben nur das, was gestohlen oder was als Bezahlung überlassen wird. Die Götter haben es nicht geschafft, uns zu vernichten. Sie haben uns nur das Leben schwer gemacht. Und jetzt bezahl mich. Ich habe dir die Antwort gegeben, die du haben wolltest. Jetzt bist du mir etwas schuldig.“
    Auf einmal ergab ihre Zahlungsaufforderung einen Sinn. Und hatte Anya nicht irgendwas von Essen erwähnt, das sie sich verdienen mussten? Götter, er musste dringend schneller denken und besser zuhören. „Für das Geheimnis.“ Er warf ihr den Brownie zu, und sie fing ihn mit einer blitzschnellen Handbewegung auf. Eine Sekunde später hatte sie den Nachtisch verspeist. Nun haben wir noch eine Gemeinsamkeit, dachte er. Unser beider Leben wird von einem Fluch beeinträchtigt.
    „Du hättest mir sagen sollen, dass ich dich in Form von Essen bezahlen kann“, schalt er sie. „Ich hätte dir die ganze Zeit etwas geben können.“
    „Ich kannte dich nicht gut genug, um grundlegende Informationen über meine Art mit dir zu teilen. Und wie meine Schwestern immer sagen: Wissen ist Macht. Und du brauchtest nicht noch mehr Macht über mich.“
    Er hatte oft dasselbe gesagt, auch wenn er der Ansicht war, dass er sehr wohl mehr Macht über sie brauchte. „Aber jetzt schon?“, fragte er leise und törichterweise erfreut. „Kennst du mich gut genug, meine ich?“
    Ihre Wangen wurden feuerrot. „Na ja, jetzt kenne ich dich zumindest besser.“
    Na schön. Sabin nahm die Chipstüte, hielt sie mit spitzen Fingern fest und ließ sie hin und her baumeln. „Sag mir, wer dich nicht sehen sollte und was der-oder diejenige nicht sehen sollte.“
    „Meine Schwestern. Ich wollte nicht, dass sie mich schlafen sehen.“
    Das war also der Grund. „Moment. Verrate mir, wie du dich mit deinem Hühnchen ausgeruht hast, und dann bekommst du die hier.“
    „Sabin. Chips!“
    „Du hast nicht zu meiner Zufriedenheit geantwortet.“
    „Ich habe mich noch nie mit einem Huhn… ach so, du meinst Tyson. Lange Zeit habe ich das gar nicht. Mich

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