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Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern

Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern

Titel: Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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antworten, sprang er also auf und sagte: „Ich habe meine Pflichten vernachlässigt, um auf dich aufzupassen, und muss jetzt eine Menge aufholen.“
    Er ging. Wenn er sie irgendwie halten wollte, musste er sich zuerst um den ganzen Mist kümmern, der auf ihn und die anderen wartete.

20. KAPITEL
    U nd ich wollte eine Kriegerin sein?, fragte Gwen sich zum tausendsten Mal nach einer weiteren zermürbenden Trainingseinheit. Sie keuchte, schwitzte und war voller Blutergüsse, als sie sich auf Sabins Bett fallen ließ.
    In den letzten Tagen hatte Sabin seine Zeit zwischen seinen Verpflichtungen – was auch immer dazuzählte – und ihrem Training aufgeteilt. Die letzten paar Stunden hatte sie damit verbracht, sich nach allen Regeln der Kunst schlagen zu lassen. Mal wieder. Es gab kein Pardon. Er zeigte keine Gnade. Das nervte!
    „Du bist stärker, nicht wahr?“, sagte er, als könnte er ihre Gedanken lesen.
    „Ja.“ Das war sie.
    „Ich werde mich nicht entschuldigen. Jetzt weißt du ja, dass du einstecken kannst.“
    „Und austeilen“, erwiderte sie selbstgefällig. Erst vor einer Stunde hatte sie den muskelbepackten Krieger so kräftig in die Bäume geschleudert, dass er nur noch nach Luft geschnappt hatte. Inzwischen wusste sie auch, wann sie sich ducken und wann sie angreifen musste.
    „Du musst nur noch lernen, wie du deine Harpyie schneller auf den Plan rufst. Wenn du das machst, passieren gute Dinge.“ Er setzte sich auf die Bettkante, legte Gwen die Hand in den Nacken und zog sie an sich heran. „Jetzt trink.“
    Als sie die Zähne in seiner Halsschlagader versenkte, musste sie daran denken, wie sie ihn im Wald genommen hatte, und ihre Wangen begannen zu glühen. Dann schloss sie die Augen und genoss einfach nur den Geschmack dieses Mannes.
    Er hob sie auf seinen Schoß, ohne dass sie aufhören musste zu trinken, und sie spreizte sofort die Beine und hieß ihn willkommen. Er rieb sich zwischen ihren Beinen. Sie stöhnte lustvoll auf. Doch als sie ihm mit den Fingern durchs Haar fuhr und ihre Zähne aus seinem Hals zog, um an seinem Körper zu lecken und zu knabbern, warf er sie zurück auf die Matratze, stand mit zittrigen Beinen auf und ging zur Tür.
    „Zeit für die zweite Runde“, sagte er. „Wir sehen uns draußen.“ Dann ging er um die Ecke.
    „Du machst mich allmählich echt wütend“, rief sie.
    Keine Antwort.
    Fast hätte sie vor Frust laut gekreischt. Das hatte er jetzt schon zum dritten Mal gemacht. Mit ihr trainiert, sie in sein Zimmer gebracht, um mit seinem köstlichen Blut ihre Verletzungen zu heilen, sie heiß und willig gemacht und dann einfach stehen lassen, weil er seinen sogenannten Pflichten nachzugehen hatte oder sie weitertrainieren mussten. Warum? Seit dem letzten ernsteren Gespräch hatte er nicht wieder mit ihr geschlafen. Noch mal: warum?
    Sie hatten einander ihre Gefühle gestanden. Oder nicht? Sie wusste, dass sie ihn wollte, egal wie sie ihn bekam und egal, für wie lange sie ihn haben konnte. Das brauchte sie nicht länger zu leugnen. Wenn es nicht funktionierte, hatte sie es zumindest versucht. Und natürlich wäre es dann seine Schuld, also brauchte sie nichts zu bereuen.
    Bei der Vorstellung, ihm für jegliche zukünftigen Spannungen die Schuld zu geben, verrauchte ihr Frust. Sie lächelte. Bei dem Gedanken an eine Zukunft mit ihm musste sie sogar verträumt seufzen und kuschelte sich an ein Kissen. Er gehörte zu den Männern, nach der sich jede Harpyie sehnte. Er war stark, ein bisschen wild, sehr gefährlich. Er war in der Lage, einen Feind ohne Schuldgefühle zu töten. Er scheute vor harter Arbeit nicht zurück. Er konnte skrupellos sein, und dennoch war er zärtlich zu ihr.
    Die einzige Frage war: Würde sie ihm wichtiger sein als sein Krieg?
    Moment. Zwei Fragen: Wollte sie, dass er sich im Fall des Falles für sie entschied?
    Wieder seufzte sie, stand jetzt auf und ging wieder nach draußen. Die Sonne stand hoch am Himmel und schien warm auf sie herab, während sie nach Sabin suchte. Als Gwen ihn entdeckte, verspürte sie Stolz. Meiner. Er kauerte über zwei Dolchen und schärfte sie.
    Es gibt keinen Grund, mit Attrappen zu üben, hatte er gesagt. Am nächsten Tag wollten sie mit Schusswaffen trainieren. Das goldene Licht schmeichelte seiner nackten Brust und betonte seinen dunklen Teint. Ein zarter Schweißfilm bedeckte seine Muskeln, sodass sie glänzten – und ihr lief das Wasser im Mund zusammen. Die Bisswunden an seinem Hals heilten bereits. Sie

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