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Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern

Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern

Titel: Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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Er hätte sich wohl besser fragen sollen, wie er reagieren würde. Er hätte sich doch darauf vorbereiten können. Er zitterte, und ihm wurde heiß, als er sie so daliegen sah – verschlafen und bereit.
    Sie runzelte die Stirn, als sie den Blick durch das Zimmer schweifen ließ. „Wie bin ich hierhergekommen? Warte. Sag es mir, wenn ich zurück bin.“ Sie schwang die Beine über eine Seite des Bettes und stellte sich auf die wackligen Beine.
    Sabin war bereits auf den Füßen und fasste sie unter den Armen.
    „Ich kann schon laufen“, protestierte sie.
    „Ich weiß.“ Er setzte sie im Badezimmer ab, ging zurück in den Schlafraum und schloss die Tür hinter sich, wodurch er ihr ein kleines bisschen Privatsphäre gewährte.
    Was ist, wenn sie hinfällt und sich wehtut?
    Ruhe. Du wirst mich jetzt nicht beeinflussen.
    Er hörte ein entsetztes Keuchen und grinste. Offenbar hatte sie erst jetzt realisiert, dass sie nackt war. Sie so im Arm zu halten hatte ihn mächtig erregt. Er hatte ihren Duft immer noch in der Nase und war hart.
    Als er hörte, wie das Wasser anging, schnappte er sich saubere Kleidung und ging in das Zimmer nebenan. Die Tür stand offen, also ging er hinein, ohne sich vorher anzukündigen. Die drei Harpyien saßen in einem Kreis auf dem Boden. In der Mitte lagen stapelweise Lebensmittel. Sie lachten über irgendetwas – bis sie ihn sahen.
    Kaias Augen wurden kohlrabenschwarz, und Sabins Dämon schwieg augenblicklich.
    „Unser Essen“, quäkte sie, und er verzog das Gesicht. Lustig. Wenn Gwen sich so anhörte, störte es ihn nicht. Im Gegenteil, in dem Moment wollte er sie einfach nur glücklich machen. „Wir haben es gestohlen. Es gehört uns.“
    „Beruhig dich.“ Bianka gab ihr einen Klaps auf den Arm, jedoch ohne Sabin auch nur eine Sekunde aus den Augen zu lassen. „Wird auch langsam Zeit, dass du hier auftauchst. Wo ist Gwennie?“
    „Sie duscht. Ich muss eure Dusche benutzen.“ Er wartete nicht auf eine Erlaubnis, sondern stapfte ins Badezimmer und nahm sich ein Handtuch.
    „Nach stundenlangem, endlosem Sex könnt ihr zwei euch keine Dusche teilen?“, rief eine von ihnen. Manchmal, wenn er sie nicht sah, wusste er nicht mit Sicherheit, welcher der Zwillinge gerade sprach.
    „Vielleicht wäre das ja der Startschuss für den nächsten Marathon“, erwiderte er im Scherz.
    Sie lachten.
    „Hat sie dich ins Koma versetzt? Hat sie dich die ganze Zeit über versteckt, damit du dich nicht schämen musst?“ Dieses Mal hatte Taliyah gesprochen. Er erkannte das kühle Timbre, das ihn jedes Mal aufs Neue schaudern ließ.
    Sie kennt die Wahrheit, dachte er. Dennoch fragte er sich einmal mehr, ob tiefer Schlaf gegen das Protokoll der Harpyien verstieß. „Und was wäre, wenn es so war?“, hörte er sich fragen.
    Bianka und Kaia redeten aufgeregt durcheinander. „Los, kleine Schwester“, sagte eine von ihnen.
    Sabin stieß die Tür mit dem Fuß zu und sprang unter die Dusche. Er beeilte sich, da er Angst hatte, die Frauen könnten sich auf Gwen stürzen und sie aushorchen, bevor er die Gelegenheit dazu hatte. Doch als er wieder herauskam, saßen sie noch genauso auf dem Boden wie zuvor, aßen und lachten.
    Taliyah, die Einzige, die nicht lächelte, nickte ihm zu. Dankbar?
    Er machte einen kurzen Abstecher in die Küche – jemand hatte eingekauft, den Göttern sei Dank – und griff sich eine Tüte Chips, einen Brownie, einen Müsliriegel, einen Apfel und eine Flasche Wasser. Dann ging er zurück in sein Zimmer, schloss die Tür mit einem Tritt und fand Gwen auf einer Ecke des Bettes sitzend vor. Sie trug eine kurze Jogginghose und ein hellblaues T-Shirt – beides Stücke, die sie während der erst wenige Tage zurückliegenden Shoppingtour erstanden hatte. Aus den nassen Haaren, die sie sich in einem Knoten auf dem Kopf zusammengebunden hatte, tropfte das Wasser.
    Zweifel lugte aus seinem Versteck hervor, beschloss jedoch, nicht zu riskieren, den Zorn der Harpyie auf sich zu ziehen, und verschwand wieder.
    Während er sich zwang, einen neutralen Gesichtsausdruck zu behalten, setzte Sabin sich in den Sessel, in dem er schon viel zu lange gesessen hatte, und balancierte das Tablett auf seinem Bauch.
    „Wir müssen reden“, begann sie und blickte sehnsüchtig auf das Essen. „Darüber, was im Wald passiert ist …“
    Ehe sie das Thema weiterverfolgen konnte, erzählte er ihr, wie lange sie geschlafen hatte, wie er sie beschützt hatte, dass niemand ihren Hals gesehen hatte und dass

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