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Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern

Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern

Titel: Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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wünschte, sie blieben für immer und würden ihn als ihr Eigentum kennzeichnen.
    All diese Kraft ist über mir, in mir gewesen.
    Sie wollte es wieder. Bald. Nachts war die Sehnsucht kaum zu ertragen. Er kam immer erst kurz vor dem Morgengrauen ins Zimmer – sie brauchte nicht seinen Dämon zu bemühen, um sich zu fragen, wo er gesteckt und was er getan hatte – und kroch dann neben ihr ins Bett, jedoch ohne sie zu berühren. Sie spürte seinen Herzschlag, hörte seine leisen Atemzüge, und sie nahm die Sehnsucht fast als körperlichen Schmerz wahr. Dann schlief sie ein, bevor sie irgendetwas dagegen tun konnte.
    Wenn er sie diese Nacht immer noch ignorierte, würde sie die Dinge in die Hand nehmen. Und zwar wortwörtlich. Er war schon einmal mit der Harpyie verschmolzen und hatte es überlebt; das könnte er auch ein zweites Mal, zum Teufel.
    „So ein Mist“, sagte Ashlyn, die Frau des Hüters der Gewalt. Gwen überraschte es, diese sanftmütige Frau fluchen zu hören. „Nicht schon wieder!“
    Wie gewöhnlich saßen Ashlyn und Danika an der Seitenlinie, um sie anzufeuern und zu unterstützen. Sie buhten auch gern, wenn Sabin sie in die Knie zwang. Obwohl Gwen noch nicht viel Zeit mit ihnen verbracht hatte, hatte sie sie bereits ins Herz geschlossen. Sie waren offen und ehrlich, nett und witzig, und sie hatten es irgendwie – trotz allem – geschafft, eine Beziehung mit einem Herrn der Unterwelt zu führen. Gwen nahm sich vor, sich von ihnen detailliert erzählen zu lassen, wie sie dieses Kunststück fertigbrachten, aber noch war der richtige Zeitpunkt dafür nicht gekommen.
    Im Augenblick waren sie von irgendeinem Spiel abgelenkt, das sie mit Anya, Bianka und Kaia spielten – die ihr auch gern beim Training zusahen. Ashlyn und Danika hatten ihre Schwestern mit offenen Armen empfangen, weil die Burg, wie sie sagten, dringend mehr Östrogene brauchte, um das Testosteron auszugleichen.
    „Ich bin dran“, sagte Bianka und knurrte gespielt. „Wenn du also nicht sofort meinen Würfel loslässt, reiße ich dir die Finger ab. Du hast die Wahl.“
    Maddox war anscheinend drinnen, sonst hätte er ihre Schwester herausgefordert, das wusste Gwen. Spiel oder nicht – er hatte etwas dagegen, wenn jemand seine Frau bedrohte.
    Der Krieger namens Kane stand etwas abseits und beobachtete die Frauen, ein angedeutetes Lächeln umspielte seine Lippen. Seine haselnussbraunen Augen glänzten. Er stand auf dem freien Feld, lehnte sich weder gegen einen Baum, noch ragten Zweige über seinen Kopf. Und dennoch brach in dem Moment, als Gwen zu ihm hinübersah, ein Zweig von der Färbereiche ihm gegenüber, raste direkt auf ihn zu und peitschte ihm ins Gesicht.
    Er und ein paar andere waren offenbar hiergeblieben, um die Schriftrollen von Cronus, dem Götterkönig, zu studieren – war das eine von Sabins Pflichten? –, während die restlichen Männer nach Chicago gereist waren, um den Jägern „in den Hintern zu treten“. Merkwürdig, dass sie sie vermisste.
    „… konzentriert?“ Ein schweres Gewicht traf sie im Magen, und sie stürzte zu Boden.
    In der nächsten Sekunde war Sabin auf ihr, starrte sie an und hielt die Dolche knapp über ihren Schultern. „Wir haben doch schon darüber gesprochen, was passiert, wenn man mit den Gedanken abschweift.“
    Ihre Lunge hatte sich verkrampft, und sie brauchte einen Moment, um eine Antwort herauszubringen. „Wir hatten doch … noch gar nicht angefangen.“
    Denkst du wirklich, dass du dafür… stark genug bist?
    Zweifels Stimme hallte durch ihren Kopf, aber der Dämon klang zurückhaltend, als hätte er Angst, auf sich aufmerksam zu machen. Er hatte tatsächlich Angst vor ihr, ganz so, wie Sabin gesagt hatte. Das war eine Erkenntnis, die in ihr ein Machtgefühl hervorrief.
    „Tut mir leid, dass ich den Dämon gegen dich einsetze, aber ich will, dass du auch gegen ihn trainierst. Und denkst du allen Ernstes, ein Jäger bittet dich um Erlaubnis, anfangen zu dürfen, bevor er angreift?“
    Berechtigter Einwand. Vielleicht war es an der Zeit, dass sie endlich mal punktete. „Erstens ist dein Dämon mittlerweile so zahm wie eine Hauskatze, und zweitens …“ Da ihre Arme frei waren, ballte sie die Hände zu Fäusten und rammte sie Sabin in die Schläfen. Er keuchte überrascht auf und hielt sich den Kopf, als er nach hinten fiel. Sie verschwendete keine Sekunde und trat ihm so fest gegen den Brustkorb, dass seine Rippen brachen.
    Die Harpyie lachte. Mehr!
    Ausnahmsweise erschreckte

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